Gasthof Zum Hirschen

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„Zwar sagt der Volksmund, ein Spatz in der Hand sei besser als eine Taube auf dem Dach; persönlich bevorzuge ich jedoch den Hirschen vor dem Lauf meiner Flinte gegenüber dem Schnitzel auf dem Teller des Hirschen.“

~ Hermann Göring über Jägerlatein

„Ja, zugegeben, Herr Goebbels, da ist man 'mal ein paar Wochen verhindert, dann ist das schon so eine Schweinerei, das mit dem täglich' Brot.“

~ Eine Ente über den politischen Einfluss auf Institutionen

„Da ist man mal wieder in der Stadt und hat von einer Schließung wegen Renovierungsarbeiten zu lesen. Derweil, die Herren Ross und Reiter, freilich nicht untätig, haben dann einfach das Türschild an ihren Pferdestall umgehängt, der ist allerdings eben nicht jener, sondern immer noch derselbe.“

~ Ein Kröterich über die friedlichen Nachbarn

„Es ist schon so, dass ich beim Steakgenuss die rahmig-ausgewogen-feinen Soßen vermisse; bedenkt der Koch dies aber ausnahmsweise, verteufel ich sie.“

~ Helmut Kohl über die Auswirkungen eines Betreiberwechsels auf Spezialdiäten

„Gilbbraun!!!?“

~ Ein Gast über sein schlechtestes Wildschwein


Der Gasthof zum Hirschen ist einer von zehntausenden Gasthöfen in provinziellen Gebieten Deutschlands, die nicht nur den gleichen Namen tragen, sondern sich auch in ihren äußerlichen Merkmalen zum Verwechseln ähnlich sind.

Mittelpunkt des dörflichen Lebens ist der Gasthof Zum Hirschen.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gaststube[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gasthof zum Hirschen hat eine ranzige, nach Fett und Zwiebeln müffelnde Gaststube mit einem riesigen Stammtisch, an dem mindestens zehn angebräunte Dummschwätzer samt Bierhumpen nebeneinander Platz finden. Die vergilbten Gardinen an den verklebten Fenstern werden von den braunen Tapeten aus der Wirtschaftswunderzeit komplementär ergänzt und die dunkelbraunen Tische, geschmückt von rostbraunen Plastikblumen, verleihen dem Ambiente den Charme einer Dunkelkammer. Eine Vitrine mit Silberpokalen, die den Hirschen-Wirt als versierten Taubenzüchter und Hobbyfußballer ausweisen sowie diverse verstaubte Stehrümchen komplettieren die gehobene Innenausstattung der Gaststube.

Die Gästezimmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Gastronomiebetrieb halten sich die Hirschen-Gasthöfe durch die Vermietung dunkler Schlafkammern finanziell über Wasser. Je näher an der Küche sich diese Kammern befinden, desto preiswerter sind sie, da sämtliche Kleider und Wertsachen des Gastes schon nach wenigen Stunden Aufenthalt im Hirschen ebenfalls nach Fett und Zwiebeln müffeln und der Gast selbst von einem wasserabweisenden Fettfilm überzogen wird. Da sich die Hirschen-Gasthöfe fast immer im Dorfzentrum befinden, hat der Gast die Wahl, eine Kammer mit Aussicht auf die Dorfkirche zu mieten, deren Glocke ihn nächtlich jede Viertelstunde aus seinen Fett- und Zwiebelträumen bimmelt, oder eine Großraumkammer mit Aussicht auf den Hinterhof des Hirschen zu wählen, wo die festangestellte Haus-Oma des Hirschen tagsüber alle 10 Minuten laut und bröckchenweise ausspuckt, Teppiche mit einem Klopfer traktiert oder die schreienden Kinder des Hirschen-Wirtes in unverständlichem Provinzdialekt die Nerven des Gastes malträtieren.

Das ist doch alles Scheiße!

Die Badezimmer der Gästekammern verfügen über fließend kaltes und, wenn man früh genug vor den anderen Gästen aufsteht, auch manchmal über fließend lauwarmes Wasser, das mit Bio-Gas aus den hauseigenen Schlafzimmern erwärmt wird. Die blinden Spiegel verhindern, dass der Gast seine durch Fett und Zwiebeln verunreinigte Haut genau inspizieren kann und verleiht jedem Betrachter einen Bilitis-Schleier, der ihn gesund und munter anmuten lässt. Neben den Waschbecken sind Seifenspender an die Wand gedübelt, aus denen permanent Seife tropft, so dass es immer aussieht, als hätte man auf die Keramik ejakuliert. Der Toilettendeckel ist schon nach dem ersten Stuhlgang des Gastes locker und spätestens nach dem ersten Fett- und Zwiebel-Ablass reißt dieser vollends aus der Fassung.

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichhaltig und....

Im Gasthof zum Hirschen ist das Speisenangebot übersichtlich, dafür aber reichhaltig und je nach Perspektive auch lecker. Neben einigen deftigen Fleischgerichten vom dioxinveredelten Schwein gibt es einige deftige Fleischgerichte vom Schwäbisch-Hällischen Provinzrind und eventuell auch einige deftige Fleischgerichte vom Dorflümmel, nur Hirsch steht allenfalls selten auf der Karte, und selbst wenn, dann auch nur in den allerseltensten Fällen aus heimischer Jagd. Zudem soll der Schwäbisch-Hällische Bausparfuchs vereinzelt auf Speisekarten gesichtet worden sein, dies ist jedoch wahrscheinlich lediglich ein Gerücht, da dieser sich laut Filmaufnahmen, deren mutmaßliche Datierung allerdings nicht exakt verifiziert werden konnte, immer noch bester Gesundheit erfreut. Alle deftigen Fleischgerichte werden mit deftigen Kroketten und einer undefinierbaren deftigen Sahnesoße kredenzt. Der Beilagensalat kommt komplett aus der Dose und sollte eher als Dekoration, denn als Speise betrachtet werden. Bestellt der ausgehungerte Gast z.B. die Räuberpfanne Kunibert, bestehend aus einem Fleischberg mit überbackenem Spiegelei und einem großen Haufen deftiger Kroketten, getränkt in einem halben Liter Sahnesoße, so wird er nach deren Genuss ca. 2 kg schwerer sein als zuvor und mindestens drei Wochen brauchen, um sich den Rettungsring, der sich unmittelbar nach dem Genuss der Räuberpfanne um die Hüften legt, wieder loszuwerden.
Das Frühstücksbüffet besteht aus Weißmehlsemmeln, Früchten aus der Dose, Käse-Scheibletten vom hiesigen Discounter und einem deftigen Fleischangebot bestehend aus Jagd-, Cervelat-, Sülz- und Presswurst. Der Kaffee aus der großen, ehemals weißen Kanne wird von einer in eine ehemals bunte Tracht gekleideten Dame serviert, die einem zum Frühstück einen „gesegneten Herz-Jesu-Freitag“ wünscht und immer ganz ehrfürchtig zum Kruzifix in der Ecke des Frühstücksraums blickt.

Wenn sich der Gast nach dem reichhaltigen Frühstück zu seiner im dritten Stock gelegenen Kammer wälzt, um einen Teil des Ballastes wieder loszuwerden, muss er zwangsläufig an der Küche vorbei, wo schon morgens um 9 bergeweise Zwiebeln verbrannt, Knochen ausgekocht und Kohlberge erhitzt werden. Die daraus resultierende Geruchsbelastung erzeugt beim Gast zwangsweise einen nicht zu unterdrückenden Brechreiz und so ist er sein noch nicht verdautes Frühstück schon bald auf unnatürlichem Wege wieder los und kann seinen Hunger gleich zum Mittag wieder mit Fett und Zwiebeln stillen.

Bedeutung des Hirschen für die Dorfgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gasthof Zum Hirschen ist der zentrale Lebensmittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft. Hier werden alle Feierlichkeiten von der Einweihung des hiesigen Sägewerks bis zur Trauerfeier für den örtlichen Pfarrer abgehalten, und wenn es gerade einmal keinen Anlass für ein dörfliches Besäufnis gibt, feiert man einfach sich selbst. Am Stammtisch des Hirschen werden die wichtigsten öffentlichen Belange von den scheinbar wichtigsten Männern des Dorfes diskutiert und über den Gemeinderat hinweg entschieden, hier konstituiert sich sozusagen ein Schattenkabinett, das auf Basis der Vetternwirtschaft öffentliche Aufträge vergibt und ungewollte politische Strömungen verhindert.

Rezept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier der Klassiker aus der Speisekarte des Gasthofes zu Hirschen:

Räuberpfanne Kunibert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zutaten für 1 Person:
  • 1 ganzes Filet vom Provinzrind
  • 1 blinder Spiegel
  • 3 Eier aus Bodenhaltung
  • 1 kg Kroketten
  • 1 Liter Sahne
  • Fett
  • Zwiebeln
  • 4 Brühwürfel aus Donaueschingen

Hinweis:
Der Begriff Friteuse wird heute eigentlich nicht mehr verwendet. Die offizielle Bezeichnung lautet Friteurin.

Zubereitung:

Das Rinderfilet am Stück auf den Stammtisch legen, an dem die zehn angebräunten Dummschwätzer über die Zukunft Deutschlands diskutieren und es von deren Bierhumpen schön weichklopfen lassen. Das Fett mit den Zwiebeln vermengen und in einer riesigen Pfanne rostbraun anbrennen lassen, kurz vor dem Erreichen des idealen Röstpunktes das Filet dazu geben und die Pfanne heftig schwenken. Den blinden Spiegel mit den Eiern vermengen und anbraten. Die Kroketten in einer Friteuse abfackeln, bei Bedarf etwas Fett und Zwiebelmett hinzugeben. Dann die Sahne mit 4 Brühwürfeln vermischen und etwas aufköcheln, bis die Oma im Hofe bröckelt. Das Ganze auf einem Präsentierteller mit reichlich Zwiebelringen anrichten, die Eier oben drauf und ran an den Gast.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe nicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 42/2009
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