1. Mai

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Blumige Jungfern auf grüner Flur. Idealbild des 1. Mai aus einem Rosamunde Pilcher Film

Der 1. Mai, auch bekannt als Internationaler Tag der Freizeit, Kampftag des Proletariats, Maifeiertag oder Maientag ist ein in vielen Ländern begangener Feiertag. Heutzutage zeichnet er sich vor allem dadurch aus, dass die meisten Beschäftigten frei haben.

Geschichte und Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die althergebrachten Traditionen zum 1. Mai, wie das Aufstellen von Maibäumen oder der Tanz in den Mai sind rudimentäre Überbleibsel eines vermutlich noch auf die Kelten zurückgehenden Brauchtums. Andere Gepflogenheiten sind vermutlich jüngeren Ursprungs, aber auch ein Heidenspaß. Der 1. Mai wird heute von verschiedenen Gruppierungen auf unterschiedlichste Art und Weise begangen, was zum einen ein geografisches Phänomen ist (regionale Traditionen) und zum anderen ein soziologisches (Kulturkreis).

Walpurgisnacht oder „Der Auftakt“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration einer typischen Goaparty in der Nacht zum ersten Mai

Schon in der Nacht auf den ersten Mai, der sogenannten Walpurgisnacht, geht es los. In diversen Kleinstädten und Käffern werden die sogenannten Tanz in den Mai Veranstaltungen begangen, oder ersoffen, je nach dem wo die regionalen und kulturellen Schwerpunkte gesetzt werden. Neben diesen feucht- fröhlichen Volksfesten finden angeblich in dieser Nacht noch diverse illegale Goapartys statt, die man am besten findet, wenn man den Irrlichtern folgt, auf die imaginären Chöre hört und einen Riecher dafür hat, wo der Bock stinkt bzw. der Teufel los ist.

Im süddeutschen Raum ziehen in dieser Nacht marodierende Gruppen von Minderjährigen und Jugendlichen um die Häuser und beweisen mit den sogenannten Maischerzen, dass die Deutschen doch Humor haben. Betroffene Bürger sind am Maimorgen immer wieder aufs Erfrischenste amüsiert, wenn sie ihr heißgeliebtes Auto von einem wiederlichen Substrat aus Ketchup, Mayonaise, Shampoo, Toilettenpapier und ähnlichem Zeug befreien dürfen. Auch die angezündeten Papiercontainer sieht man der jugendlichen, sprühenden Fantasie nicht weiter nach. Freudentränen heulen auch die unzähligen betrunkenen Zecher, die beim heimwärts mäandern in einem der witzigerweise geöffneten Gullis verschwunden sind. Und wer lacht sich nicht halbtot über die dutzendste Meldung im Verkehrsfunk vom Frontalcrash, der aufgrund von falsch aufgestellten Verkehrszeichen zustande kam, die irgendwelche Scherzbolde vertauscht hatten?

In weiten Teilen Deutschlands werden in der Nacht zum 1. Mai sogenannte Maifeuer entfacht, mit denen man die „bösen Geister" vertreiben will. Früher waren diese „bösen Geister" meist weiblich, rothaarig und man unterstellte ihnen, dass sie auf dem Weg zu einer Goa waren. Heute verbrennt man nur noch hölzerne Puppen, überlässt die Hexenjagd den zahlreich aufgestellten Verkehrskontrollen und begießt die Drogenfreie Gesellschaft mit reichlich „guten Geistern".

In manchen, südlichen Regionen Deutschlands und auch der Schweiz ist es üblich, dass die jungen Männer des Ortes ihrer Angebeteten einen Maibaum in den Garten stellen. Je nach aufgestellter Baumart und Menge kann die Dame dann Rückschlüsse auf ihren Marktwert bei der männlichen Dorfjugend anstellen. Früher hat sie danach einen dieser Jungs geheiratet. Heute geht sie meist am selben Abend mit einer Freundin in die nahegelegene Großstadt, um sich dort von irgendeinem D.J., Pierre oder „Produzenten“ flachlegen zu lassen. Die Jungs werden meist notschwul oder halten sich an ihre Schafe.

Der Kampftag der Arbeiterbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf, auf Genossen zum Bratwurststand. Gewohnt kämpferisch. Gewerkschaften zum 1. Mai

Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal der von der Zweiten Internationalen ausgerufene „Protest- und Gedenktag“ der Arbeiterbewegung begangen. Man gedachte dem 1886 in Chicago blutig niedergeschlagenen Haymarket Riot mit weltweiten Massenstreiks und Demonstrationen.

In der Weimarer Zeit wurde immer wieder seitens der linken Fraktionen versucht den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag festzuschreiben, was aber am Widerstand bürgerlicher Kräfte scheiterte, weil ein Begriff wie Kampftag der Arbeiterbewegung damals noch nicht hieß, dass die „Kämpfer" mit Trillerpfeifen und Warnwesten bewaffnet losmarschierten, um an einem Bratwurststand ein- zwei Bierchen zu trinken, während ein korrupter Gewerkschaftsfunktionär irgendetwas von Kolleginnen und Kollegen faselt sondern, dass es wirklich rund ging. Und zwar so rund, dass dagegen die heutigen Kreuzberger Maikrawalle wie ein Kinderfasching mit Topfschlagen aussehen.

Auf jeden Fall hatte sich der erste Mai schon lange als internationaler Feiertag der Arbeiterbewegung etabliert, als die Nationalsozialisten versuchten ihn nach ihrer Machtergreifung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Kurzerhand erklärten sie 1933 den 1. Mai zum „Tag der nationalen Arbeit" und schon einen Tag später zeigten sie dann auch deutlich, was genau sie unter sozial und arbeitnehmerfreundlich verstanden, als sie Gewerkschaften und jede Art von Arbeitnehmervertretung generell verboten, was ihnen seitens der Großindustrie massig Sympathiepunkte einbrachte.

Berliner 1. Mai Demo

Heute wird der 1. Mai in Deutschland als traditioneller Kampftag der Arbeiterbewegung noch von verschiedenen Gruppierungen begangen. Zum einen sind da die Gewerkschaften, die versuchen eine Art Symbiose aus deutschem Bratwurstfest und Jahresausflug des anatolischen Kulturvereins zu veranstalten, in dessen Rahmenprogramm verschiedene Redner in verklärendem Pseudotraditionalismus schwelgen können. Der gute, alte Karl Marx (dabei immer nur „der Kalle" genannt) wird in diesen Reden ständig zitiert, doch leider ist das einzige, was sich international solidarisiert hat das Kapital, während man selbst den Gartenzaun zum Horizont erklärt. Man stellt Forderungen nach 6 % mehr Lohn, wohlwissend, dass man sich am Ende der Tarifgespräche wieder nur auf einen faulen Kompromiss einigen wird. Von einem grundlegendem Gesellschaftswandel träumt hier keiner mehr. Man hat sich mit dem Status Quo von vor 40 Jahren arrangiert und seitdem die Hoffnung nicht aufgegeben diesen mit Trillerpfeifen wieder herbeiführen zu können.


Ganz anders verhält es sich da mit den diversen, zusammengewürfelten linken Gruppierungen, Autonomen, selbsterklärten Berufsrevolutioären, Schaulustigen und Anarchisten. Alle Jahre wieder, pünktlich zum 1. Mai, versammeln sich diese in Kreuzberg, um sich stellvertretend für die mit Biertrinken und Familienausflug beschäftigte Arbeiterklasse den Kopf von der Berliner Polizei einschlagen zu lassen. Irgendwer muß schließlich so etwas ähnliches wie eine Revolution zustande bringen. Diese Revolution läuft nun wie folgt ab. Ein, zugegebenermaßen recht aufgebrachter Mob marodiert umher und wartet auf das Eintreffen der Polizeikräfte. In einem kultischen Ritual werden der Göttin Anarchia Mülleimer, Bauzäune, Autos, Dixie-Klos, Verkehrsschilder, Europaletten und ähnliches, als Brandopfer dargebracht, um sich ihrer Unterstützung im Kampf gegen die Staatsgewalt zu versichern. Bei aller Kampfbereitschaft; zur meist vorgerückten Stunde kommen der Polizei zwei entscheidende Verbündete zu Hilfe - Alkohol und Müdigkeit - mit deren Hilfe es ein Leichtes wird, die Proteste aufzulösen. Am nächsten Tag kehrt im Stadteil wieder Ruhe ein, aber eben nur bis zum nächsten 1. Mai.


Ach, und seit neuestem versuchen immer wieder Neonazis mit zum Scheitern verurteilten Kleinstdemonstrationen am 1. Mai den „Tag der nationalen Arbeit" zu reanimieren. Dadurch kann man in jüngerer Zeit auch in der ruhigen Provinz am 1. Mai den besonderen Charme von Riots und Straßenschlachten erleben. Es wird empfohlen, sich der obligaten Gegendemonstration anzuschließen und sich an die Profis vom „Schwarzen Block" zu halten, die einen freundlich in die alternativen Verwendungszwecke von Steinen und Flaschen einführen.

Der Kampftrinktag der sich mehr oder weniger bewegenden Massen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die meisten ist der 1. Mai heute schlicht ein freier Tag, an dem man sich ohne jegliches Geschichtsbewusstsein kräftig einen hinter die Binde kippen kann. In ländlichen Regionen finden Maifeste oder „Hocketse" statt, zu denen man sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad begibt, um mit tausenden anderen betrunkenen Hinterwäldlern die Einsamkeit und Stille des Waldes zu genießen, die durch das Blasorchester der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr untermalt wird. Mancherorts ist es Tradition, dass sich Gruppen von Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen zu Fuß auf dem Weg von einem Hundesportvereinsheim zum nächsten machen und dabei einen mit Bierkästen beladenen Bollerwagen hinter sich herziehen. Der an diesem Tag erhöhte Testosteron- und Alkoholpegel bei der männlichen Bevölkerung sorgt jedes Jahr erneut für einen signifikanten Aussschlag nach oben in den Statistiken für sinnlose Gewalt, vermeidbare Schlägereien und groben, selbstzerstörerischen Unfug.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Mai 2008 werden durch eine selten Konstellation von Mond, Mars und Oettinger der 1. Mai und Christi Himmelfahrt zusammenfallen. Im Brauereiverbund Deutschlands wird dieses Ereignis schon jetzt als GAU (Größte Anzunehmende Unverstandssauferei) geführt. Die Zeugen Jehovas haben diesen Termin vorsichtshalber schonmal als einen weiteren Kandidaten für ihren lang ersehnten Weltuntergang reserviert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 17/2007 Dieser Artikel ist Artikel des Monats April 2007
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