UnNews:Papst: Klarmachen zum Ändern! Standard & Poor's: Aye, aye, Sir! Rating C-

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New York (New York), 25.9.2011:

Da der neue Dompfarrer von Freiburg sein Amt noch nicht angetreten hatte, musste heute der oberste Chef persönlich einspringen und die sonntägliche Messe zelebrieren. Die Thüringer Rostbratwürste mit ökumenischem Senf vom Vortage lagen ihm noch schwer im Magen, aber die katholischen Massen, einmal losgelassen, jubelten jedem seiner Worte zu. Es hätte alles so schön werden können an diesem Altnonnensonnensommertag, hätte der alte Mann nicht noch die Ambitition besessen, am Abend noch eine bedeutende Rede zu halten vor hohem Kirchenpersonal und verdienten Gemeindemitgliedern. Es war, wie so oft in diesen Tagen, die traurige Botschaft an die Stammmannschaft, dass bald nichts mehr sein wird wie es war, weil es angeblich nicht so bleiben kann. In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Katholiken GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien versuchte er, die anstehende Umstrukturierung als neue tragfähigere Firmenphilosophie zu verkaufen. "Klarmachen zum Ändern" war die Botschaft des Tages, wörtlich sagte er "...Es ist Änderungsbedarf vorhanden...ihrer Sendung muss sich die Kirche nämlich immer neu vergewissern...Um ihre Sendung zu verwirklichen, wird sie immer wieder auf Distanz zu ihrer Umgebung gehen, sie hat sich gewissermaßen zu ent-weltlichen..."

Hört, hört, liebe Christenheit, beklagt der Papst doch gleichzeitig "...eine gegenläufige Tendenz, dass nämlich die Kirche sich in dieser Welt einrichtet, selbstgenügsam wird und sich den Maßstäben der Welt angleicht..."

Das ist ganz typische Vorstandsrede, wenn die große Umstrukturierung bevorsteht. Die Abhängigkeit der Kirche von der weltlichen Macht soll aufgegeben werden, das bequeme kirchensteuerfinanzierte System wohl, und noch mehr die Priesterausbildung an unabhängigen wissenschaftlichen Theologie-Fachbereichen staatlicher Universitäten, die mittlerweile für den päpstlichen Geschmack viel zuviele hochkompetente katholische Theologinnen hervorbringt. Wozu hat die Kirche ihre eigenen Priesterseminare? Die sind außerdem alleine für Männer reserviert - für lange Kerls, wie sie der Papst mag, was er sich beim Vorbeimarsch der Ehrenformation der Bundeswehr deutlich anmerken ließ.

Was wohl die deutsche Bischofskonferenz mit dieser päpstlichen Unterweisung anfangen wird? Robert Zollitsch, ihr Vorsitzender, wird, Nomen es Omen, sicher keinen Finger rühren am Kirchensteuersystem, sondern darauf hoffen, dass die Papst-Events ihre Wirkung zeitigen und die Wiedereintritte in die Kirche die Austritte bald überwiegen.

Anders sieht das ein berüchtigtes Mitglied der Weltregierung der Rating-Agenturen, nämlich Standard & Poor's. Wenn die katholische Kirche solche Rede im Munde führt, heißt dass, ihre materielle Grundlage ist erheblich am Bröckeln, wenn schon erwogen wird, die Kirchensteuerfinanzierung ganz aufzugeben, muss es schon schlimm stehen. S&Ps Antwort: Downgrade von AA+ auf C-, das ist Ramschstatus, und zwar kurz vor Note D, das ist Pleite - auch eine Art der Entweltlichung. Aber vorerst nur für die katholische Kirche in Deutschland. Der Vatikanstaat behält Note AAA.

Dass diese UnNews-Meldung ein Skandal werden wird, sieht der Papst ganz gelassen: "Der christliche Glaube ist für den Menschen allezeit, nicht erst in unserer Zeit, ein Skandal."

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]