Thriller

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Michael Jackson liebte Thriller, übertrieb es später jedoch

Der Thriller (von engl. thrill - Nervenkitzel) ist das wohl am weitesten verbreitete Filmgenre der Welt. Klar, sein Beschreibungsmerkmal ist eigentlich nur, dass er spannend sein soll, und das versucht nahezu jeder Film (abgesehen von den durchschnittlichen deutschen Produktionen). Dementsprechend existieren auch viele Subgenres, die im Folgenden näher vorgestellt werden sollen.

Natürlich, wird der aufmerksame Leser hier einwenden, haben sich Thriller längst auch in der Literatur etabliert. Darauf lässt sich nur antworten: Ein Film ist visueller und schneller als ein Buch und damit zur oberflächlichen und kurzfristigen Unterhaltung weit besser geeignet. Tausende haben Dan Browns „Sakrileg“ gelesen, doch Millionen sahen „The Da Vinci Code“ mit Tom Hanks.

Subgenres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Suspense[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Erfinder der Suspense gilt der Brite Alfred Hitchcock. Bis zu dessen Erscheinen bestanden Filmhandlungen eigentlich nur aus einem unglücklich verliebten Paar, viel Orchestergedudel zwischen den stumpfen Dialogen und einem kitschigem Happy-End. Dies änderte sich auch bei Hitchcock nicht, jedoch baute er ein Element ein, das den eigentlichen Thrill seiner Werke ausmacht: den Cameo. Die Besucher strömten in Scharen ins Kino, nur um zu rätseln, wann und wo Hitch seinen sekundenlangen Auftritt haben würde. In späteren Jahren setzte der Meister seinen Cameo immer früher ein, sodass die ganze Spannung verlorenging und die Kritiker abschätzig von Hitchs "Altersmilde" sprachen.

Roman Polanski verschaffte der Suspense in den 70er Jahren eine Renaissance. Da er jedoch lediglich in "Chinatown" (1974) einen Cameo hatte, gilt dieser auch als einzig nennenswerter Film dieser seiner Schaffenszeit.

Krimi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch hält der Bösewicht stolz seine Beute hoch, doch der Ermittler ist ihm dicht auf den Fersen
Darf natürlich auch nicht fehlen: Das fatale Weib.

Der Kriminalfilm hatte seinen Höhepunkt in den 40er Jahren, der Zeit der "Schwarzen Serie" um Raymond Chandler- und Dashiell-Hammett-Verfilmungen. Diese film noirs waren aber in der Tat alles andere als spannend, da sie immer und immer wieder das gleiche Muster wiederholten: Zynischer Privatdetektiv von der Westküste wird in eine Affäre um Verrat und Korruption hineingezogen, bei der wahlweise sein junger Kollege, eine femme fatale oder ein Handlanger des Bösewichts stirbt. Der Detektiv, der nahezu immer von "Pferdegesicht" Humphrey Bogart verkörpert wird, überlebt ebenso wie sein Gegner - und das korrupte, harte, kalte Großstadtleben geht weiter.

Später, als sich die Amerikaner im Wohlstandsrausch nicht mehr in depressive Niederungen begeben wollten und McCarthy jeden kritischen Menschen im Auge hatte, waren die alten England-Krimis in. Hier ermittelt der/die charismatische Detektiv/in in der feinen Gesellschaft, die sich zufällig ständig gegenseitig einlädt, um bei Mondschein mordlüstern den Hausherrn über die Klinge springen zu lassen. Diese Zeit des klassischen Whodunit lässt sich in zwei Phasen unterteilen, die erste davon ist die Butler-Ära, bei der der treu ergebene Butler der Mörder war. Als dieses Konzept auf Dauer zu langweilig wurde, tauschte man den Butler gegen den Gärtner ein, aber auch dieses Prinzip verbrauchte sich irgendwann.

Seit den 90er Jahren nahmen wendungsreiche "Twister" überhand. Zunächst noch stilvoll und überraschend eingesetzt, wie bei "Die üblichen Verdächtigen" und "The Sixth Sense", gingen Krimis von da an in einem Meer von sinnlosen Wendungen und Twists unter, wodurch die Charaktere und ihre Handlungen zu keiner Zeit nachvollziehbar und damit unglaubwürdig wurden.

Horror[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monster sind in Horrofilmen oft zu finden

An diesem Subgenre ist alles gruselig, außer den Filmen selbst. Als einer der ersten Horror-Streifen überhaupt gilt „Nosferatu“ (1922), der seinen Schrecken aus den ungeschnittenen Fingernägeln und der hässlichen Visage des Haupdarstellers sowie der miserablen Beleuchtung zieht. Auch in den folgenden Jahrzehnten war es kaum besser. Ob grüner Schleim, Riesenechsen oder Russenhorden - es fand sich immer ein bizarres Ungeheuer, das das Kinopublikum in Angst und Schrecken versetzte oder zumindest Adoleszenten einen Vorwand gab, mit der Freundin ins Autokino zu fahren und sich dort an sie ranzumachen. Das Schlimme war, dass die Effekte in Zeiten, da das Publikum sich noch vom Flimmern auf der Leinwand beeindrucken ließ, billig und durchschaubar waren und King Kong oder Godzilla erst echt aussahen, als die Leute schon abgestumpft waren und über solche Viecher nur noch gähnen konnten.

Die übersättigte Wohlstandsgesellschaft hat in den 90ern eine neue Form des Horror erfunden, den Splatter. Übermäßig brutale und explizit gezeigte Gewaltszenen sollen hier den Mangel an Spannung kompensieren und so dem Zuschauer doch irgendwie die Nerven kitzeln; das ging auch einige Jahre gut, bis man sich auch daran gewöhnt hatte. Immerhin ist der Splatter noch gut genug, um auf bierseligen Junggesellenabenden für Stimmung zu sorgen. Nicht selten kommt es dabei zu Äußerungen wie folgende:

Ich fand dat lahm. Bodycount 327 oder wat? Da geht doch noch was! Mer sind hier net im Kinnergaddn echt mal. Außerdem, man hat dat gar nich richtich gesehn, wie der dem mim Löffel das Auge ausgekratzt hat, eingtlich nur was davon runner gefallen is ... Dat macht mer schon wieder Hunga - Arne hol nomma ne Fünfkilo-Tüte Chips!

Psychothriller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufführung von Shakespeares „Hamlet“ bei Kabul

Manche gehen so weit, den Ursprung des Psychothrillers im Zeitalters Shakespeares zu suchen. Immerhin handelt es sich bei seinen Figuren oft um paranoide Assis, die sich allein im Stübchen Wahnvorstellungen zusammenschustern und dann nachts mordlüstern durch die Paläste schleichen. Wer jedoch bei den gestelzten Worten

Wer bist du, der sich dieser Nachtzeit anmaßt,/Und dieser edlen, kriegerischen Gestalt,/Worin die Hoheit des begrabnen Dänmark/Weiland einherging? Ich beschwöre dich/Beim Himmel, sprich.

-HAMLET, ERSTER AUFZUG

nicht die Augen verdreht, darf schon als Intellektueller gelten und ist für die Niederungen seichter Unterhaltung nicht zu gebrauchen.

Heutzutage kommt kein ordentlicher Thriller mehr ohne anständigen Psychopathen aus. So werden sinnlos absurde und blutrünstige Versteckspiele a la Mindhunters am Ende damit erklärt, dass sich den ganzen Kram ein Psychomonster ausgedacht hat (also wohl ein Seelenverwandter des Drehbuchautors). Seit Hannibal Lecter und Jame Gumb gibt es ein ganzes Sub-Subgenre, in dem sich Serienmörder immer beklopptere Wege ausdenken, Aufmerksamkeit zu erregen. Ob Filme wie „Sieben“ oder „Saw“ eher von realen Typen beeinflusst werden oder gerade Nieten ohne Hobbys und Freunde dazu inspirieren, Jungfrauenköpfe zu sammeln, lässt sich nicht feststellen.


Bekannte Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Weiße Hai (1975, Regie: Steven Spielberg) - Der Inhalt des Schockers besteht eigentlich nur daraus: Hai kommt und frisst Menschen. Menschen haben Angst und schicken Kerle, um den Hai zu töten. Kerle töten Hai. Durch geschickten Einsatz von Musik, Kamera und Schnitt aber trotzdem sehenswert.
  • James Bond Filme (1962-) - Obwohl jeder genau weiß, dass James es mal wieder schaffen wird, alle Frauen flachzulegen und die Gauner umzulegen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, erwartet der Zuschauer gespannt, wer den neuen Bond-Song singt und auf welche Weise der Agent seine brandneue Luxuskarre zu Schrott fährt. Zu der Zeit, als alles noch besser war, freute man sich natürlich noch auf coole Sprüche, interessante Schauplätze in aller Welt und witzige Dialoge mit Q und Moneypenny. Zum Glück wurden diese Albernheiten in der Daniel Craig-Ära abgeschafft und dafür schnellere und härtere Actionszenen eingefügt!
  • Roland Emmerich-Katastrophenfilme vom Kaliber „Independence Day“ (1996) und „The Day After Tomorrow“ (2004) machen dem Zuschauer gar nicht erst vor, er müsse sein Gehirn einschalten. Stattdessen wird er zwei Stunden bombardiert mit Explosionen und Weltuntergängen, die eine geradezu psychedelische Wirkung auf ihn haben. Experten kennen nur ein Urteil für solche Machwerke: „Geil!“

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseure, Autoren und Experten haben jahrzehntelang daran gearbeitet, ein bisschen Zelluloid in eine spannende Angelegenheit zu verwandeln. Die Tricks, die sie dabei ansammelten, wurden immer professioneller, die Handlungen komplexer, die Dialoge ausgefeilter und die Darsteller niveauvoller. Das Problem dabei ist, dass das verwöhnte Publikum mittlerweile so ziemlich alles kennt und sich nicht mehr überraschen lässt. Trotzdem werden Thriller mehr denn je geschaut. Warum das so ist? Fragen Sie einen Arzt oder Apotheker, einen Sozialwissenschaftler oder schauen Sie sich einen Science-Fiction-Thriller an, der Ihnen erklärt, dass die Menschheit mithilfe von Dauerberieselung einer Geheimorganisation gefügig gemacht werden soll.