Bockwurst

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Bockwurst ist das einzige spirituelle Konzept, also sozusagen das Karma der Deutschen. Es gibt gemäß dieser Bockwurstlehre in Deutschland nämlich nur zwei Geisteszustände: Entweder Bock haben auf Etwas, oder Alles Wurst sein zu lassen. Implizit bedeutet Bock auf Etwas zu haben gleichzeitig auch fast Alles Wurst sein zu lassen, denn dann ist das Etwas, auf das der Bock da ist, explizit ausgenommen vom Wurstsein. Der Lehrsatz deutschen Bockwurstianertumes lautet denn auch

"Zweifelsfrei ist eine arme Wurst diejenige Person, die niemals auf Etwas Bock hat."

Während Erleuchtete der Bockwurstlehre Würste aus Bockfleisch aus religiösen Grünen meiden, also zweizipfelige Fleischzubereitungen von Schafböcken, Ziegenböcken, Rehböcken und sonstigen bockspringenden männlichen Huftieren, weil das das Leben nach dem Bockwurstkonzept aus dem Rhythmus bringt, den einzigen Rhythmus bei dem man wirklich mit muss, nämlich demjenigen, der dem gläubigen Bockwurstianer keinen Tag ohne Bock beschert, isst der Bockwurstianer-Laie Alles was auf den Tisch kommt, auch wenn er darauf gerade keinen Bock hat. Bock auf etwas zu haben und dabei das Etwas tatsächlich zu haben, darauf kommt es garnicht an, sondern auf das Gefühl der Lust darauf.

Einmal am Tag auf etwas Bock haben und das genießen - das ist bereits das höchste der Gefühle - dann ist alles andere Wurst. Das also ist die urdeutsche Form der unterkomplexen westlichen Meditation. Bescheidenen Bockwurstianern reicht es vollkommen aus, einmal am Tag auf Currywurst Bock zu haben. Andere haben stets Bock auf mehr, vor allem wenn sie stets nur Bock auf ein Ausleben ihrer persönlichen Leidenschaft(en) haben, und das bisweilen zigmal am Tag. Bis es zur Sucht wird, und dadurch das höchste der Gefühle garnicht mehr als solches und auch sonst Vieles nicht mehr wahr genommen wird. Was zu vermeiden wäre. So ganz unkomplex ist Lebenskunst nach dem Bockwurst-Konzept also auch nicht, ja für westliche Verhältnisse sogar relativ hoch entwickelt. Auch wenn es dafür keine Hohepriester braucht. Lediglich Mittelpriester.

Warnung vor Scharlatanen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige Aufgabe der Mittelpriester der Bockwurst-Lehre ist, vor Glaubens-Convenience-Produkten des Metzgerei-Gewerbes zu warnen, denn allein die dort angebotene Bockwurst zu holen und sie zu essen, das allein sei nicht die Essenz des Bockwurstianer-Lehre. Erst die Übereinstimmmung des gewissen Etwas zum Bock drauf haben mit dem Convienience-Produkt "Bockwurst" bringt auch so das Glaubenserlebnis.