Dissen

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Unter "dissen" versteht man in der Jugendsprache das "sich humorvoll-ironische Wehren" gegen verbale Attacken. Früher sagte man zwar „Schlagfertigkeit“, dies ist allerdings heute aufgrund des hohen Aggressionspotenzials des Wortes verpönt. Niemand möchte heutzutage schlagen, geschlagen werden oder selbst als Schläger gelten – weder verbal noch manuell. Folglich ist die Verwendung eines Lehnwortes legitim, solange es die eigentliche Bedeutung kaschiert und dabei noch cool klingt.

Sprachgebrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhofsschild Dissen.jpg

"Gedisst werden" bedeutet so viel, verbal attackiert zu werden oder einen Teil eines Streitgespräches zu "verlieren". Schüler dissen sich gerne während der Pause, wenn ihnen langweilig ist. Dann ziehen sie sich gegenseitig auf. Im Gegensatz zum ausgrenzenden "Fertigmachen" geschieht das Dissen eher freundschaftlich. Die in dieser Situation beobachtete Verwendung von Fäusten, Handkantenschlägen, Pflastersteinen oder Taschenmessern wird häufig von unbeteiligten Beobachter missverstanden und dient lediglich zur eindeutigen Positionierung der eigenen Haltung. Von den Beteiligten wird dies mit Hochachtung aufgenommen und trägt zur Klärung der unterschiedlichen Standpunkte bei.

Auch bei Studenten gibt es das Dissen, hier werden gerne auch kleine Turniere veranstaltet. Häufig werden dabei geringe Mengen alkoholischer Getränke genossen, die mitunter zu einer Eskalation der Turniere beigetragen haben mögen. Entsprechende Berichte der Hochschulverwaltung bedürfen jedoch einer genaueren Nachprüfung. In der Zwischenzeit gilt die Unschuldsvermutung.

Interessanterweise hat im Laufe der Jahrhunderte das Dissen in die allgemeine Alltagssprache Einzug gehalten. Häufig drückt man darin Hochachtung und Respekt füreinander aus. Auch in der Politik sind derartige Beispiele zu finden, vor allem in den Haushaltsdebatten des Bundestages. Hier verschwimmen häufig die Grenzen zwischen konstruktivem Austausch, rücksichtsvoller Anteilnahme und freundschaftlichem Dissen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielerin, gedisst.
Maus, gedisst.

Schule
Lehrer:"Bei dir ist wohl die Birne weich!"

Schüler: "Nicht die Birne, sondern die Banane in meiner Tasche."

(Obwohl das eigentlich völlig etwas Unlogisches oder dadaistisches ist, wird es die ganze Klasse lustig finden. Somit war das ein gelungener "diss".)

Politik
Es folgen Beispiele für freundschaftliches Dissen, dass die bereits gute Zusammenarbeit noch verbessert hat und zu Meinungsaustausch, Konsensfindung und Problemlösung beigetragen hat:

  • "Wenn ich Sie betrachte, verstehe ich, daß Sie für die Gleichberechtigung der Männer eintreten" (Helmut Kohl, CDU, verständnisvoll)
  • "Sie Freches Luder!" (Peter Ramsauer, CSU, flirtet)
  • "Waschen Sie sich erst einmal. Sie sehen so ungewaschen aus!“ (Herbert Wehner, SPD, reinlich)
  • "So wie Sie Politik machen, wird aus dieser jungen Partei niemals eine ältere." (Hans-Ulrich Rülke, FDP, vorausschauend)
  • "Sie christliche Dreckschleuder!" (Joschka Fischer, Die Grünen, bewundernd)

Alltag
Auch in diesem Bereich hat das Dissen seinen festen Platz erhalten und trägt zu Kommunikation und Austausch sinnvoll bei.

  • „Mach Platz, du Sau.“ (Radfahrer, raumgreifend)
  • „Wie kann man nur so blöd sein? Wenn Sie nicht mein Chef wären, wäre dieser Tag ihr letzter!“ (Angestellter, konjunktivistisch)
  • „Drecksbälger!“ (Kindergärtnerin, verschmutzt)

Lokale Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während im deutschsprachigen Raum dissen weit verbreitet ist, hat sich in den letzten Jahr Dissen im Teutoburger Wald zu einer Hauptstadt des Dissens gemausert. Hier werden regelmäßig Weltmeisterschaften im Dissen ausgetragen. Auch ist die Umgangssprache der Bürger der Stadt um verschiedene Diss-Begriffe bereichert worden ("Ey Alde'", "Bauer!", "Provinzonkel!"), die man oft und reichlich in der Kommunikation verwendet.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland wurde der Begriff des "Dissens" in den letzten Jahren stärker verbreitet. Hier versucht man krampfhaft, durch Falschbetonung von der eigentlichen Wortbedeutung abzulenken. Während hochnäsige Schnösel verbrämend schwafeln, Dissens bedeute angeblich „Meinungsverschiedenheit“, weiß der Rest der Welt schon lange, dass hier einfach „dissen“ im Genitiv gemeint ist. Merkt der Schnösel aber nicht.

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem das Dissen alltäglich geworden ist, hat es auch schon fast wieder seinen Reiz verloren. Manchmal kann noch eine gewisse Aufmerksamkeit erzeugt werden, wenn Menschen, die sehr zurückgezogen und ohne soziale Kontakte leben, gedisst werden. Nachfolgend können manchmal kurios anmutende, überraschte Gesichter beobachtet werden. Als Testobjekte empfehlen sich Polizisten, Vorstandsvorsitzende und Bundeskanzlerinnen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tic Tac Toe – Ich find dich Scheiße – Anleitung zum unlieb sein – WDA Wir drucken alles - ISBN 978-3945034255
  • Donald Dumb – Hetzen, beleidigen, dissen – Wie macht man’s richtig? – Getrich - ISBN 978-3498094652
  • J. Göppels – Organisiertes Dissen von politischen Gegnern und deren anschließende Vernichtung unter Zuhilfenahme von Lügen, Verleumdung und Gewalt. – Brownhouse - ISBN 978-3492252843

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]