Pinkeln

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"Smells like teen spirit"

~ Hugh Hefner über Pinkeln

Pinkeln, auch Pullern, Lullern, Strullern, Urinieren, Harnen, Pissen, Schiffen, eine Stange Wasser in die Ecke stellen, den Rasen gießen, Wasser lassen, Austreten oder vornehm sich erleichtern, ist die Bezeichnung des Ablassens flüssiger Stoffwechselprodukte. Es ist ein natürlicher Vorgang, für den die Welt zwei prinzipiell unterschiedliche Abläufe erfunden hat. Einen einfachen, hygienischen, schnellen Vorgang (A) und den anderen, prinzipiell eine umständliche Schweinerei (B).

Pinkelöffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei A wird durch den Penis gepinkelt. Er ist eine formschöne, praktische Verlängerung von schlichtem Design, die ohne großes Aufheben durch den Hosenstall nach außen geführt werden kann. In einem sauberen Strahl wird der Urin abgegeben. Allerdings täuscht der Penis oft durch das Entstehen einer Wasserlatte einen Zustand der Erektion vor, der in Wahrheit nicht eingetreten ist.

Bei B wird durch ein Loch irgendwo an der Seite gepinkelt. Es tröpfelt laufend und muss daher hin und wieder zugestöpselt werden. Prozess B verläuft für das Individuum im Unsichtbaren, Zielen ist kaum möglich. Beim Auslaufen verteilt sich der Urin auf eine große Fläche, versprüht in alle Richtungen und bleibt überall kleben.

Hygiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A berührt keinen fremden Gegenstände, insbesondere nicht die Toilette. Auch unter widrigen Bedingungen (Außeneinsatz/ durch Prozess B verschmutzte Umgebung) verläuft der Pinkelvorgang stets hygienisch ab.

B muss sich setzen und berührt dabei die Toilette. Billiarden von Bakterien und Pilzen werden dabei in Bruchteilen von Sekunden übertragen. Auch A wird hierdurch indirekt geschädigt, da bei der Berührung von B durch A in anderem Zusammenhang eine weitere Übertragung erfolgen kann. Alle Geschlechtskrankheiten des gesamten Universums haben in Prozess B ihre Ursache.

Um ihren eigenen Prozess auszutricksen, setzen sich einige B-Individuen nicht hin, sondern hocken sich in abstrusen Verrenkungen über die Kloschüssel. Aufgrund der mangelnden Zielfähigkeit ist diese Variante eine absolute Katastrophe. Ein Kuhstall ist nichts dagegen. In stark frequentierten Toiletten soll durch die Versprühung die Luftfeuchtigkeit so stark angestiegen sein, dass es wahrhaftig geregnet hat - puren Urin!

Klopapier-Verbrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie jeden Gartenschlauch schüttelt A auch seine Vorrichtung routiniert ab und verstaut sie wieder. Klopapier-Verbrauch gleich 0.

B braucht zum Säubern mindestens ½ Klorolle. Das Ergebnis, wenn mal das Papier alle ist, kennt jeder, der mal in einer Disco war.

Klodeckel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus hygienischen Gründen ist es für Prozess A besser, die Klobrille hoch zu klappen und aus Effizienzgründen (Pipi muss öfter als AA) wird sie am besten auch gleich oben gelassen. Der Nachteil, der sich durch das Verhaltensmuster A für den Klodeckel ergibt (nämlich die regelmäßige Bespritzung mit dem Stoffwechselprodukt), ist für das A-Individuum ohne Bedeutung (im Normalfall nicht für den Hausputz geeignet) und kann daher im Gedankenkonstrukt von A vernachlässigt werden.

Für B wird sie hingegen unten benötigt. Das führt zu erheblichen Auseinandersetzungen. Im Ausgangszustand der Klobrille entlädt sich der gesamte Frust von B auf A, und nur deshalb, weil B selbst ganz genau weiß, dass ihr Prozess nichts taugt.

B fordert im Extremfall sogar von A, den Prozess B anzuwenden und sich hinzusetzen. A soll damit sämtliche Nachteile von B in Kauf nehmen, eine Nötigung sondergleichen! Der selbstsichere A steht da normalerweise drüber, eher wird die Beziehung beendet. Daher gilt: Wer B macht, obwohl er A kann, ist eine absolute Memme!!!

Sonderformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prozess A kann sowohl im Stehen, im Sitzen als auch im Handstand ausgeführt werden. B eignet sich nur für's Sitzen. Pinkeln im Handstand wäre für B zwar theoretisch denkbar, überschreitet aber die Ekelgrenze dieses Beitrags.

Für A gibt es außerdem Hybridformen wie das Wildpinkeln, den Höhenpinkler und das Pinkeln unter die Bank auf dem Oktoberfest als Variante des Sitzprozesses sowie das meist ebenso behutsam unauffällig ausgeführte Unterwasserpinkeln in einem Schwimmbecken als Variante des Stehprozesses.

Wer Prozess A besonders gut beherrscht, wird oft auch ein feiner Pinkel genannt oder als Männeken Piss bezeichnet und darf sich was darauf einbilden. Der bekannteste Vertreter ist momentan Paolo Pinkel.

Über B ist nichts bekannt, weil B eine HarnTarnKappe besitzt und stets eine Bewachung abstellt.

Sprachliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Toilettenschüssel wurde in einer norddeutschen Stadt erfunden. Dort wurde das sogenannte "Brunzen" auf öffentlichen Wegen erstmals urkundlich erwähnt und unter Strafe gestellt. Einzige Ausnahme war die Verrichtung der Notdurft in ein kleines Holzfass, ein sogenanntes "Büttel". Bald befanden sich mehrere hundert solcher Büttel an den Straßenrändern dieses Ortes. Diese Tatsache lässt sich bis heute im Namen der Stadt Brunzbüttel erkennen.

Der Begriff "brunzen" hat sich trotz seines Ursprungs im Norden eher im fernen bayerischen Sprachraum durchgesetzt. Wie dieser norddeutsche Begriff den Süden erobern konnte ist bisher nicht erforscht.


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "ich geh mal schiffen!" (Zefrem Chocrane)
  • "ich meinte, ich stell´ ne Stange Wasser weg" (Zefrem Chocrane auf irritierte Nachfrage)