UnBooks:Lehrers Delight 01 - Panino Grande
Lehrers Delight 01 - Panino Grande
1 Der Versuch, "La Repubblica" zu lesen, ist gescheitert. Latein ist doch nicht die halbe Miete. Ich kann kaum Italienisch, weder in Wort noch in Schrift, bilde mir jedoch gerne - vor allem in Urlaubslaune - als notorischer Lateinbefürworter ein, Italienisch halbwegs lesen zu können. Gefehlt! Ein Artikel in "La Repubblica" wäre wahrscheinlich in seinen Details ganz interessant gewesen. Es ging um den Weißbrotkonsum der Italiener und seine Folgen für die Volksgesundheit. Ich konnte mit viel Mühe folgenden Sinn herausdestillieren: Am liebsten haben die Italiener Grissini, also Transfette und all das. Verpacktes Zeug mit Transfetten und anderen Bösewichten der Lebensmittelindustrie. 2 Da wundert es die Herren Nutrizionisti nicht, dass Zöliakie und Magenkrebs im Vormarsch sind. Ich weiß nicht, warum man von Grissini (von so etwas Harmlosem! Da ist Cola wahrscheinlich vergleichsweise wie Crack..) Magenkrebs kriegt, aber es wird schon stimmen. 3 Unverdrossen blättere ich in der großen schweren Gazzetta weiter, manche Artikel lese ich, verstehe aber so gut wie nichts. Viele klangvolle Wörter und manchmal springt mich ein Brocken Verständnis an: Die Taliban planen einen Anschlag (tun sie das nicht sowieso immer?), il governatore Schwarzenegger setzt sich sehr für die Umwelt ein, DJ Jesus (der Typ von Madonna) findet selbige "voll anstrengend" und, was ebenfalls als Sensation hingestellt wird: Leopardi dichtete sein erstes Sonnett mit 11! 4 Auch ich habe mit 10 oder 11 schon Gedichte verbrochen. Ich bin sehr froh, dass gnädige Umstände diese Bestände verschwinden ließen. So gut wie die Heulsuse Leopardi war ich allemal, aber ich verstricke mich da gerade in Widersprüche.. 5 Ja, und in den Sibyllinischen Bergen, da soll es den großartigen Panino Grande geben.. 6 Jetzt bin ich durch mit "La Repubblica" und beginne mich zu ärgern, dass die hier keinen "Corriere" haben! Fühle mich jetzt - nach 3 Bier - schon sehr italienisch. Ein Mann kommt auf mich zu und stellt freundlich eine Frage. Ich verstehe kein Wort und sage gönnerhaft: Brego Signore! Der Mann sieht mich verständnislos an und geht wieder weg.