UnNews:Koch fordert: Nokia-Manager in Dschungel-Camp
Wiesbaden (Deutschland), 19.01.2008: Hessens Ministerpräsident Roland Koch profiliert sich eine Woche vor der Landtagswahl abermals mit einem bahnbrechenden Vorschlag. Nachdem er erst vor kurzem Gefängnisstrafen bereits schon für 12-Jährige gefordert hatte, will er nun Heuschreckenmanager wie im aktuellen Fall die von Nokia künftig ins Dschungelcamp einliefern lassen. UnNews erreichte den Landesvater zwischen zwei Wahlkampfauftritten für ein kurzes Statement.
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UnNews: Herr Ministerpräsident, ist Ihr Vorschlag denn wirklich ernst gemeint? Ihre Hessische Gegenkandidatin Andrea Ypsilanti hat ihn in einer ersten Stellungnahme als absurd und rein populistisch bezeichnet. Außerdem meinte sie, die Entlassungen bei Nokia kämen Ihnen jetzt im Wahlkampf gerade recht.
Roland Koch: Ach ne, schon wieder die olle Ypsilon-Tante. Die soll doch reden, was sie will. Sie werden sehen, nächsten Sonntag, wenn die Wahl geschlagen ist, wird sie sich in irgendein Mauseloch verkriechen.
UnNews: Herr Koch, wie sind Sie dennn überhaupt auf diese nicht gerade alltägliche Idee gekommen?
Roland Koch: Während meiner Wahlkampfreisen übernachte ich normalerweise in Hotels und da hatte ich kürzlich die Gelegenheit, mal eine Dschungelcamp-Sendung zu Gesicht zu bekommen.
UnNews: Muß sehr inspirierend gewesen sein...
Roland Koch: Na ja, also normalerweise stehe ich nicht unbedingt auf sowas. Aber irgendwann fragte ich mich dann, warum es immer nur unbedarfte Promis sein müssen, die in dieses Camp kommen.
UnNews: Na weil die nach einem Karriereknick mal wieder auf die Mattscheibe kommen wollen.
Roland Koch: Schon. Nur wenn man so eine Einrichtung schon hat, warum sollte man diese nicht auch mal anderweitig verwenden?
UnNews: ...beispielsweise um Nokia-Manager reinzustecken?
Roland Koch: Ja, warum denn eigentlich nicht. Strafrechtlich kann man sie leider eh nicht belangen. Da wäre doch sowas genau das Richtige.
UnNews: Und wie wollen Sie die Leute da reinbringen? Freiwillig läuft da ja wohl garnichts.
Roland Koch: Da haben Sie mit Sicherheit Recht. Aber ich denke, auch dieses Problem läßt sich irgendwie lösen.
UnNews: Und wie?
Roland Koch: Ich weiß nicht, inwieweit Sie sich in Geschichte auskennen. Aber vermutlich ist Ihnen bekannt, dass wir hier in Deutschland in Sachen "Camps" so eine gewisse Tradition haben. Nur hat man sie damals etwas anders bezeichnet.
UnNews: Herr Koch, Sie meinen wirklich... Da fehlen mir jetzt aber die Worte.
Roland Koch: Seien Sie doch nicht so empfindlich. Auch da sind die Leute mit Sicherheit nicht auf eigenen Wunsch reingegangen.
UnNews: An diese dunklen Zeiten unserer jüngsten Geschichte erinnern wir uns alle nur sehr, sehr ungern. Bevor Sie sich noch weiter vergaloppieren, sollten wir nicht besser das Interview an dieser Stelle abbrechen?
Roland Koch: Ach was. Da brauchen Sie keine Bedenken zu haben. Auch zu Frau Knobloch vom Zentralrat und den Juden insgesamt haben wir von der CDU traditionell ein sehr gutes Verhältnis.
UnNews: Ja? Und warum fließen dann die entsprechenden Spendengelder überwiegend zur FDP?
Roland Koch: Nicht nur. Vor Jahren wurden immer wieder Gelder aus jüdischen Vermächtnissen in unsere hessische CDU-Parteikasse gespendet.
UnNews: Herr Koch! Jetzt ist's aber genug. Wollen Sie uns auf den Arm nehmen? Die hessiche Parteispenden- und Schwarzgeldaffäre im Zusammenhang mit fingierten jüdischen Erbschaften ist ganz bestimmt kein Ruhmesblatt für Ihre Partei.
Roland Koch: Alle Achtung. Da sind Sie aber recht gut informiert. In der Schule lernt man doch sowas bestimmt nicht.
UnNews: Nein, mit Sicherheit nicht. Da sorgen schon die jeweiligen Kultusminister dafür. Nun aber zurück zum Dschungel-Camp. Was würde im Fall des Falles den Nokia-Leuten denn dort so alles blühen?
Roland Koch: Gute Frage. Ein Expertenteam befaßt sich seit gestern bereits mit dieser Thematik. Es wird auch ein wenig darauf ankommen, ob wir "nur" den Deutschland-Manager Klaus Goll oder vielleicht sogar den Finnischen Firmenchef Olli-Pekka Kallasvuo ins Camp kriegen. Gut würde mir z.B. gefallen, wenn sie in einem schlangenverseuchten Tümpel nach am Boden liegenden Handys tauchen müßten. Natürlich von NOKIA. Oder statt Känguru- nun Elch- oder Rentierhoden essen müßten. Aber Nähreres werde ich am nächsten Sonntag nach der gewonnenen Wahl veröffentlichen. Aber Sie dürfen auf jeden Fall davon ausgehen, den betroffenen Herren wird das Abendessen im Hals stecken bleiben.
UnNews: Herr Koch, hoffentlich nicht auch Ihnen, wenn die ersten Hochrechnungen über die Mattscheibe flimmern... Wir bedanken uns jedenfalls für dieses aufschlußreiche Gespräch.