UnNews:Zukunft für den informellen Sektor
Berlin (Deutschland), 11.01.2008: Wirtschaftsexperten und Finanzklugscheißer rechnen derzeit mit zweistelligen Wachstumsraten für Schleichhandel und Schattenwirtschaft. Diese Bereiche stellen den derzeit wachstumsstärksten Bereich der deutschen Wirtschaft dar. Finanzwunder Peer Steinbrück offenbart erstmals der Öffentlichkeit den neuen Vorstoß der Koalition über die Uncyclopedia-Redaktion.
Unterview exklusiv und ungekürzt! |
UnNews: Herr Steinbrück, sind die Gerüchte wahr, die Regierung will auf Betreiben der SPD-Spitze in den Boom des organisierten Verbrechens einsteigen?
Steinbrück: Auch die Bundesregierung kann die Augen vor diesen Erfolgen der Klein- und Wirtschaftskriminellen nicht verschließen. Die Zeit der Streitereien oder schamhaften Kompromisse ist vorbei. Nur durch konstruktive Zusammenarbeit lässt sich das gewaltige Potenzial dieser Branche für den Staat nutzen. Beide Seiten können viel von einander lernen.
UnNews: Das klingt ja sehr vielversprechend. Wie soll die Zusammenarbeit nun genau funktionieren?
Steinbrück: Statt die Kriminalität zu bekämpfen, will die Regierung nun ins Geschäft einsteigen, um den öffentlichen Etat zu füllen. Einige Praktiken werden wir aus dem Millieu übernehmen, aber wir haben auch schon eigene entwickelt.
UnNews: Können Sie ein Beispiel nennen?
Steinbrück: Zum Beispiel will die SPD zur Herstellung von Falschgeld übergehen, um damit großzügige Projekte zu finanzieren. Natürlich könnten wir auch echtes Geld herstellen, aber das würde die Inflationsrate auf ein unverträgliches Niveau steigern. Falschgeld stattdessen kann nach Auszahlung einfach von unseren Fahndern wieder beschlagnahmt werden ... und wieder ausgegeben werden. Sie werden sehen, wie schnell sich die Haushalte wieder sanieren.
UnNews: Das klingt schon hart an der Grenze der Rechtsstaatlichkeit. Sind noch kühnere Projekte geplant?
Steinbrück: Es kommen immer mehr Ideen und einige können, ja müssen umgesetzt werden. Drogen- und Menschenhandel sind längst ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und sorgen für Milliardenprofite, wir können diesen Trend nicht ignorieren.
UnNews: Kostspielige Verbrechensbekämpfung durch einträglichen Beutefang zu ersetzen mutet wie ein genialer Schachzug an. Gibt es denn keine moralischen Schwierigkeiten bei der Sache?
Steinbrück: Natürlich waren alle erst ein wenig verunsichert, und es dauerte, bis das auf allen Ebenen akzeptiert wurde, engstirnige Hinterwäldler gibt es eben überall. Aber es hat sich auch schnell gezeigt, dass unsere Minister und Beamten selbst schon Erfahrungen gemacht haben und sich da voll mit einbringen können. Das macht die Aktion so erfolgreich.
UnNews: Hat es nicht auch etwas Infames, gleichzeitig Verbrechen zu begehen und Verbrecher durch Gerichte verurteilen zu lassen?
Steinbrück: Politik hat immer etwas Infames, das ist es auch, was ich an meinem Beruf so schätze. Im Grunde tun wir doch unsere Pflicht, indem wir andere Kriminelle aus dem Gewerbe verdrängen, damit sind dann auch viel weniger Verurteilungen nötig. Die Kunst ist, auf beiden Seiten des Gesetzes zu stehen.
UnNews: Wenn von Verbrechen der Regierung geredet wird, bezieht das auch konventionelle Delikte mit ein?
Steinbrück: Natürlich leisten wir auch Basisarbeit, wissen Sie letztens ... entschuldigen Sie, es ist immer noch ein merkwürdiges Gefühl seine Verbrechen vor der Presse zuzugeben, auch wenn man weiß, dass man dafür nicht belangt werden kann. Letztens hat mich Kurt Beck, der alte Räuberbart, zu einen Überfall auf eine Aldi-Filiale eingeladen. Lief auch tadellos, er hat das Geld eingesackt, ich hab ihm den Rücken freigehalten und Zypries fuhr den Fluchtwagen.
UnNews: Zeugen berichteten davon, wie Sie einer Arbeitskraft in den Arm geschossen haben. Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
Steinbrück: Ach, Sie meinen den dummen Zwischenfall mit der Kassiererin. Die war völlig baff, von Bundespolitikern überfallen zu werden und kam direkt auf mich zu, die dachte, das Ganze sei ein Scherz. Ich hatte ihr aber ausdrücklich gesagt, auf dem Boden liegen zu bleiben ... Ich denke, da müssen wir noch viel Überzeugungsarbeit leisten, aber wir sind auf einem guten Weg.
UnNews: Vielen Dank für dieses aufrichtige und informative Gespräch. Uncyclopedia darf sich glücklich schätzen über dieses erstklassige Material aus erster Hand.
Steinbrück: Macht ja auch 400 Euro.
UnNews: Sie belieben zu scherzen?
Steinbrück: Oh, ich mache gerne mal Scherze. Aber dieses Butterfly-Messer hier nicht.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fiebertraum