Zahlungsmoral

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Der Begriff Zahlungsmoral ist aus der allgemeinen Moralphilosophie abgeleitet. Es handelt sich um die systematische Darstellung des in der grundlegenden Sittenlehre behandelten Wechselspiels von Geben und Nehmen. Unterschieden werden die Allgemeine Zahlungsmoral und die Spezielle Zahlungsmoral.

Die Allgemeine Zahlungsmoral erörtert die sittliche Bestimmung des Menschen (Konsumwunsch), seine Fähigkeit zu sittlichem Handeln (Kaufkraft) und die Lehre vom guten (Solvenz) und bösen Handeln (Insolvenz).

Die Spezielle Zahlungsmoral umfaßt die sittlichen Einzelpflichten gegen Gott (Kirchensteuer), sich selbst (Konsumverzicht) und den Mitmenschen (Solidaritätszuschlag).

In der katholischen Theologie ist in Bezug auf die Zahlungsmoral die von Thomas von Aquino begründete Kasuistik maßgeblich. Was gerecht und was ungerecht ist, wird im Einzelfall entschieden.

In der evangelischen Theologie ist die auf Martin Luther zurückgehende Deutung des Begriffs Zahlungsmoral bestimmend: Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Es handelt sich hierbei um die theologische Detailierung des Begriffs Zahlungsmoral in Bezug auf Steuern (Steuermoral).

In der Folge setzte die Verrechtlichung der Zahlungsmoral ein, die sogar zur Erörterung eines richtigen weltlichen Rechts als Teil der Zahlungsmoral führte (völkerrechtliche Systeme des spanischen Jesuiten Francisco Cassa de la Pope). Ihren Höhepunkt fand diese Zahlungsmoral im 18. Jahrhundert im Werk des Italieners Ernesto Disconti Lombardi.

Arthur Schopenhauer erhob die Zahlungsmoral zum Absoluten. Da Geld im Gegensatz zu allem anderen nicht nur relativ gut, sondern absolut gut sei, ist in der Folge die Zahlungsmoral ein absoluter Wert an sich.

Charles Darwin postulierte in seinem bahnbrechenden Werk Vom Ursprung der Zahlungsmoral den Grundsatz survival of the solventest.

Albert Einstein befasste sich mit der Abgrenzung zwischen Allgemeiner und Spezieller Zahlungsmoral. Er wies nach, dass die Zahlungsmoral im allgemeinen gültig, im speziellen aber durch eine Naturkonstante begrenzt ist.

Die gegenwärtige Auslegung der Zahlungsmoral geht in ihren Ursprüngen bereits auf Adam Smith zurück: Wenn jeder an seinen Nutzen denkt, müsste sich durch das Wirken einer unsichtbaren Hand auch die Zahlungsmoral ergeben.