Aushilfsweihnachtsmann
Die Bezeichnung „Aushilfsweihnachtsmann“ ist der Oberbegriff für eine Berufssparte, bestehend aus arbeitslosen Alkoholikern, die zur Weihnachtszeit einen dreckigen, roten Mantel überstreifen um dann in Großstädten kleine Kinder zu erschrecken. Die Aushilfe hat im Gegensatz zum wahren Weihnachtsmann weder mystische Kräfte noch einen imperialistischen Hintergedanken. Einzig die paar verdienten Euros sind Antrieb für die nervige Tätigkeit.
Die Berufsanforderungen sind relativ gering, deswegen ist auch jeder halbintelligente Mensch dazu geeignet. Die Berufskleidung besteht aus einem roten Mantel, einer roten Zipfelmütze, einem gigantischen Jutesack mit leeren Pappschachteln sowie einem kratzigen Polyesterbart. Ansonsten wird von den Arbeitnehmern nur verlangt dass sie in Kaufhäusern wie z.B. Kaufhupf, Wol Mort oder Wohlwoort einen prunkvollen Plastikthron besetzten und von schlecht kostümierten Elfen flankiert die abgeschlafften Wünsche der rotzfrechen Kinder zur Kenntnis nehmen und entsprechend kommentieren.
Die psychischen Anforderungen sind enorm hoch. Klebrige Kinderhände, quälende Fragen und fiepsiges Geschrei bringen die Männer an die Grenzen ihrer Toleranz und schon so manches Kind ist wortlos an die Wand geflogen, weil der nervliche Druck zu hoch und die Belastung zu stark war.
Um Übergriffe dieser Art schon im Vorfeld zu verhindern, werden die Männer mit Alkohol betäubt. Was allerdings undeutliche Antworten für die Kinder zur Folge hat.
Aushilfsweihnachtsmänner besitzen natürlich keinen Schlitten, sondern fahren mit einem alten Ford Fiesta zur Arbeit. Auch der Flachmann in der Manteltasche gehört zum standardisierten Fundus solcher Weihnachtsmänner. Als Lohn für ihre Mühe dürfen sie sich nach einem erfolgreichen Arbeitstag über einen tauben Oberschenkel – den etwa 148 Kinderpopos verursacht haben – sowieso über Migräne freuen.
Positiv ist aber zu erwähnen das die Arbeitsdauer nur 3 Tage betrifft und die Arbeitsnehmer danach wieder in der Bedeutungslosigkeit ihrer Existenz verschwinden können. Länger dürfen die Männer auch nicht dem Risiko der Verfolgung durch Katholiken ausgesetzt werden[1].