Karl Valentin

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.""

"I sag gar nix. Dös wird man doch noch sagen dürfen."

"Optimist: ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind."

"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."


Schon als Baby exzentrisch

Karl Valentin ['faləntin] (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg bei München; eigentlich Valentin Ludwig Fey) war ein bayerischer Komiker, Kabarettist, Autor und Filmproduzent. Das kleinste von vier Kindern (2 ältere Brüder starben früh an Diphterie) ist in seiner unorthodoxen Schrulligkeit (vgl. Joachim Ringelnatz), die oft nur schrullig und gar nicht komisch war, dann urplötzlich wieder saukomisch mit immensen Qualitätsschwankungen, ein Vorläufer von Helge Schneider.
Er war zuerst ein schräger Musikphantast, der als "lebendes Orchestrion" über 20 Instrumente spielte und als gelernter Schreiner absurde Klangapparate auch selber baute. Um Geld zu verdienen stellte er auch mit großer Begeisterung künstliche Palmen her, die sich zu seiner großen Überraschung am Vorabend des Ersten Weltkriegs auch nicht recht verkauften, seine Musikkomik kam nicht an, in einem Wutanfall zerhackte er seine Instrumente und fing bettelarm noch mal von vorn an.

Da vieles an der Kunst des grotesken Originals, das sich zunächst Charles Fey , dann Skelettgiggerl nannte, Improvisationstheater war, kann man sein Werk heute nur ausschnittsweise wieder geben. Man darf sich seinen Slapstick ähnlich dem von Loriot vorstellen, immer im Kampf mit der Tücke des Objekts. Ohne Musik kommt sein Klamauk plötzlich an. Auf Kleinkunstbühnen feierte er mit legendären Sketchen wie "Buchbinder Wanninger" (auch hier Loriot beeinflussend) große Triumphe, war aber extrem hypochondrisch und verließ München trotz Erfolgs in Berlin nur ungern.

Der misstrauische Misanthrop hatte erst ein enge Beziehung zu Heidi Horten, macht dann aber ausgerechnet die Erzrivalin Liesl Karstadt zu seiner Bühnenpartnerin. Ihre komische Beziehung war ein Witz, noch heute gibt es ihm zu Ehren den Valentinstag, an dem Männer ihren Freundinnen ironische Geschenke und Karten geben und so tun als ob sie sie mögen, um sie auf die Schippe zu nehmen.

Auch auf der Straße gab er den eigenartigen Kauz. Ein Fremder "Sie, da fällt mir etwas ein, was ich Sie schon lange fragen wollte." Darauf Valentin: "Fragen's nur, ich wollt Ihnen schon lange drauf antworten."
Er war ein Chaot, ein Panoptikum-Museumsobjekt mit dem "Nagel, an den er seinen Schreinerberuf hing" scheiterte ebenso wie selbst produzierte Filmchen.

Als im Krieg Fliegeralarm gegeben wurde, wartete auch Valentin auf das, was da kommen würde. Nach einer halben Stunde waren immer noch keine feindlichen Flieger da. Valentins Kommentar dazu: "Es werd dene am End doch nix passiert sei?"

Valentin war Sprachskeptiker (Der Unterschied zwischen einem Brief und einem Hund? "Da gibt's koan. Der Brief is adressiert - und der Hund is aa dressiert."), der der Unlogik der Welt auf der Schliche war.