Lustig ist das Zigeunerleben
Lustig ist das Zigeunerleben ist ein volkstümliches Lied aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, welches in der Vergangenheit oft bei fröhlichem Besamensein gesungen wurde. Heute singt das nur noch Heino, alle Anderen können sich entweder nicht mehr an den Text erinnern oder haben so was noch nie gelernt.
Heino ist aktuell in den Schlagzeilen, weil er sich den Mund nicht verbieten lässt. Der Genderwahn ist ihm ein Graus und nur geeignet für Leute, denen ins Gehirn geschissen wurde. Wobei: ins Gehirn scheißen kann man tatsächlich nur dem, der auch eines hat. Die politisch korrekte Sprache ist für Heino eine Fremdsprache. Formal kann man ihm desdawegens nicht an den Karren pissen: weil Nicht-Gendern und politische Nicht-Korrektheit sind nun mal keine strafrechtlich zu verfolgenden Taten und sind weder als links- noch als rechtsextrem zu verorten.
Seine Lieder über die Lustigkeit des Zigeunerlebens sind (so wie er es sieht) Kulturgut und haben nichts mit Roma und Sinti zu tun, denn schließlich gibt es auch noch andere Zigeuner, die nicht diesen beiden etablierten Stämmen angehören. Für so manche Balkanvölker ist das Wort Zigeuner in der jeweiligen Landessprache sogar eine Selbstbezeichnung. Zigeuner leben seit Jahrhunderten in Südosteuropa, sie sprechen unterschiedliche Sprachen, praktizieren unterschiedliche Religionen, haben einen unterschiedlichen sozialen Status und verabscheuen den ihnen auf diktierten Begriff Roma oder Sinti, weil sie sich eher als Nachfahren des antiken Volkes der Ägypter ansehen. (Daher auch die englische Bezeichnung Gipsy für Zigeuner - eindeutig von Ägypten abgeleitet.)
In der hiesigen Debatte über politische Korrektheit wird auch immer nur das eingedeutschte Wort Zigeuner bemängelt. Nutzt man hingegen eine anderssprachige Bezeichnung, so wie der ehemalige Fußball-Star Lukas Podolski, der in Köln mehrere Döner-Buden unter dem Namen Mangal-Döner betreibt, dann ist das auch alles in Ordnung, da die fanatischen Politische-Korrektheit-Vertreter nun mal kein Türküşch können. Mangal ist das türküşche Wort für Zigeuner, Lukas betreibt also tatsächlich mehrere türküşche Zigeuner-Dönerbuden! Nebenbei: seine Döner sind geschmacklich die Besten in der Gegend. Seine mit Mangal bedruckten Plastetüten nutze ich auch nicht zum Wale-Füttern, sondern als stabiles Transportmittel für Einkäufe auch in fremden Discountern, welche sonst für eine sehr viel dünnere Tüte einen Cent Gebühr verlangen.
Es bleibt also dabei: Lustig ist das Zigeunerleben, jedoch mit der Einschränkung: nicht in Deutschland. Da kann Heino so laut singen wie er will, es wird in Deutschland trotzdem nicht lustig. Im Übrigen: es ist nicht das erste Mal, dass Heino und seine Lieder angefeindet werden. In der sogenannten oder auch ehemaligen DDR wurde Heino verfemt, weil seine Volkslieder als angeblich völkische Lieder definiert wurden. Damals waren das Ziel der Entrüstung allerdings weniger die Zigeuner, sondern mehr die schwarzbraunen Haselnüsse! Wie sich doch die Zeiten ändern - oder auch nicht.