Passagen-Hymne

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Wegen der teils unangenehmen Geräuschentwicklung wird eine Passagen-Hymne oft auch als Windjammer bezeichnet.

Eine Passagen-Hymne ist eine spezielle, interkulturelle Form der Lobpreisung im nautischen Milieu. Für die Bedeutung als Einkaufspassagen-Hymne siehe Kaufhausdudelmusik.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstanden ist diese internationale Seefahrer-Sitte auf vielfachen Wunsch nach mehr Mitmenschlichkeit in den Zeiten der Seefahrer-Kriege in den Kolonialzeiten, als sich das englische Empire aufschwang, zum maritimen Moloch aufzusteigen und das spanische Königshaus nichts weiter tun konnte, als ihrem Inka-Gold auf dem Grund des Atlantiks nachzutrauern. Die daraus entstehenden Seeschlachten, -kriege und -gemetzel kosteten tausende blutjunge Seeleute das Leben und wichtige Körperteile.

Viele seeehr sensible Seefahrer konnten das Leid und die zerschmetterten Glieder ihrer Kameraden nicht mehr ertragen; sie leisteten offenkundigen Widerstand gegen alle Formen von Erduldung von Schmerz, Hunger und Not.

Zu jeder sich bietenden Gelegenheit präsentierten sich diese maritimen Feingeister als offen für freudige Feste, menschliche Nähe, gutes Essen und erlesene Getränke.

Vor allem aber befleißigten sich diese immer öfter nur in Küstennähe umherschippernden Leichtmatrosen der geistigen Künste: Die Wasserfarben-Malerei, Dichtkunst und Sternendeutung führten zu einer Blütezeit geistigen Erwachens, die im nautischen Gewerbe nie wieder erreicht wurde.

Einige der größten Künstler, unter anderem Tourette-Lautrec, Marc-Antoine "Der kleine Prinz" Pesdèntellétellépetetele oder Bruno Rodin begannen oder beschlossen ihre Karrieren als Matrosen oder Seefahrer.

Während der langen, sturmumtosten Nächte entstanden die ersten wichtigen Werke abstrakter Malerei (Sigismund Ferkel´s "Akt, die Treppe runtertorkelnd", 1876); Lange bevor Jackson Bollocks "Drip-Paint" in den `60ern des letzten Jahrhunderts für neue Signale in modernen Alarmanlagen sorgte, hatten solche Genies wie Bhattim Prahnabubhdablabla oder Melchior Pfennich-Chmihl Farbexperimente am Schiffsbug der "Maggie Divine" (Britischer Schonner; BRT: 30; ISO: 200 bei Farbnegativ, S/W: 800) durchgeführt, zwar unter dem Einfluss so unglücklicher Umstände wie einem Taifun und der kantonesischen Zollbehörde, aber nichtsdestotrotz mutig.

Unter dieser internationalen Gemeinde sich gegenseitig befruchtender geistiger Explosion befanden sich einige fabelhafte Dichter und Poeten. Ihr Können war wahrhaftig sturmerprobt; ihre Prosa war radikal, frisch, unverblümt. Es gibt unglaublich viele Beispiele für die Dichtkunst auf Planken, auf Masten und Stegen. Grundsätzlich aber unterschied sich die maritime Poesie von ihren Festlandgeschwistern in ihrer herausgebrüllten, abgehackten Art, die die Sätze ausspie und gleichzeitig verschluckte wie ein Walfisch Meerwasser.

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So klang damals die berühmte Ode an die erwachende Mannbarkeit "Hänschen Klein" etwa so:

HÄNS KLAA/
GNN!AARRGH!!
INNIEWAIHTEWÄÄLTNEIN/
STCK&HOOOHT/
KNDGOOG/
LORTDIFORRTINSBUG/
IARURRRARRH!
RROOAARRR!
GRRUNZBROOAARR!
KAAALLHH/
BRRRUUAARRR!

Elliot Steamfome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der bedeutendsten Figuren der goldenen nautischen Gloriendichtung ist auch gleichzeitig die tragischste: Der Ausguck Elliot Steamfome.

Elliot Steamfome (*1798 in Oxbridge, † 1833 in Ulan-Bator) schuf quasi im Vorbeigehen die Grundlagen der nautischen Schwallkunst, die walisischen Stotterschüttelreime und das Morsealphabet für Kaiserpinguine. Obwohl er Analphabet war und unter dem Tourette-Syndrom litt, erfand er kurzerhand sein eigenes Alphabet und brachte sich selbst das Reimen auf hoher See bei.

Eines seiner Erstlingswerke war ein Gedicht, das er Jahre nach der Erfindung seines Alphabets niederschrieb. Unter Missachtung der fundamentalen grammatikalischen Regeln lässt es sich etwa so übersetzen:


Erzähl´ `nem alten Seebärn kein´ vom Seepferd;

Un´ lass´ mich bloß in Ruhä mit deim´ Kataarrrrh´!

Ich hab´ schon Walfischpenisse an Eskimos verkauft;

Da warste noch Joghurt! Arrrrrr!


Sieht man hier noch die unbeholfene, aber schon schöne Unbändigkeit im Ausdruck, so wandelt sich seine Prosa innerhalb weniger Monate - um genauer zu sein, in seinen Jahren auf der "Katharina Celeste" (Britisches Segelschulschiff; BRT: 50; ISO: 400 bei Farbnegativ und S/W) – zu einen radikalen Ausdruck der Lebensfreude und der Bejahung der menschlichen Unvollkommenheit.

Das Drama, das ihn berühmt auf allen sieben Weltmeeren machte, trägt daher auch den Titel "In Excelsior Illuminatrix" und handelt von der Liebe einer Meerjungfrau zu einem samoanischen Prinzen, der diese aber mit einem kapitalen Barsch verwechselt und sie dann verspeist (Das Drama gründet auf eine mythologische Sage der marquesischen Inseln über einen Prinzen, der einen kapitalen Barsch mit einer Meerjungfrau verwechselt, sich in ihn verliebt und eine Tauchschule aufmacht).

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Landratten werden Passagen-Hymnen heute auch gern auf sogenannten Musik-Kanälen aufgeführt.

Hier ein Auszug aus "In Excelsior Illuminatrix" (Kapitel 8, Zeile 34):

(…)

Schluck es, sachte der Fischreiher,

Sachte und behutsam seiest du im Umgang mit deinen Eiern,

Liebgewonnenes Laichgut,

Der glibberhaft fiebernd im nassend Grunde,

Nur den Zirkel schliesst und so unser Gut birgt.


Küss mich! geliebter Barsch!

Schuppentier der Äonen! Mit Mundgeruch

der Jungfrauen Ellen schonen!

Deine Libido wird mich belohnen!


Uiärks! Der Moder ruft!

Seiest nicht verzagt und schauffel´nur zu, nur zu!

Die Wellen mögen verbreiten, was du im Laken verbirgst,

neuer Spross, neue Wagnis, neuer Schleim.

Nur Plankton kann mannigfaltig noch sein!


(…)

Passagen-Hymne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elliot Steamfome war der Wegbereiter der Passagen-Hymne. Es ist selten, daß sich der Ursprung einer populären Nische in einer Kulturtechnik wie der Dichtkunst wirklich und quasi ausschliesslich auf eine Person zurückführen lässt.

Elliot Steamfome setzte die Passagen-Hymne am 23. Februar 1826 in die Welt, als er, überwältigt von dem Eindruck der patagonischen Sommerstürmen auf seinem Ausguck, ausrief:


Arrrgh! Die See un´die Wolken vermengen sich!

Kein Land! Kein Land!

Kein Land könnt´ grösseres Pandämonium evozieren,

Ohne dass es der Globus zerreisst! Arrgh!

Holt mich runter! Die See verschlingt die Sonne,

Das Salz kocht! Der Berg schreit! Feuer und Docht!

Prädestiniert zum Ierks!


(Nachdem er durch diesen Ausruf praktisch ein lautmalerisches Gemälde zu Ehren eines der klimatisch heikelsten Winkel der Erde verfasste, fiel er vom Mast, erschlug dabei einen Unteroffizier, der unterwegs als Schiffbrüchiger aufgegabelt worden war, wurde zum Schiffsarzt gebracht und dort erstmal versorgt. Zwei Stunden lang delirierte er über Atlantis und boxenden Känguruhs und meuterte anschliessend erfolgreich. Am 15. Oktober 1833 verstarb Elliot Steamfome während des Empfangs der ukulelischen Kopfjäger und Freunde der halbgaren Philologen in Ulan-Bator an plötzlicher Deflation. Die diplomatischen Beziehungen zu England wurden dabei nur durch eine Pfütze übelriechender Sekrete gefährdet.)

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 35/2008
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Dieser Artikel istArtikel des Monats August 2008
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