Pornobalken

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Anschauungsbeispiel für die verschiedenen Definitionen von Pornobalken.

Ein Pornobalken ist ein weitverbreiteter Begriff zur Bezeichnung männlichen Gesichtsbewuchses unterschiedlicher Art, aber auch Synonym für die Augenblende. Es ist davon auszugehen, dass sprachetymologisch parallele Entwicklungen zur breiten Anwendung des Begriffs „Pornobalken“ geführt haben. Eine enge Beziehung zur Verbreitung und kulturellen Emanzipation des Pornos an sich gilt jedoch als wissenschaftlich belegt. Insbesondere wird auf die typischen Modeerscheinungen der siebziger Jahre rekurriert.

Die Kotelette als Pornobalken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie breite Krawatten, lange Hemdkragen und Afrofrisuren gehört die Kotelette zum unverzichtbaren Styling-Attibut des Siebziger-Jahre-Mannes. Der Grund ist einfach nachzuvollziehen: Da die Pornographie mit den Aufklärungsfilmen der Sexwelle ihre eigenständige moralische Berechtigung erarbeitete, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch zum Trendsetter wurde. Seit den frühen siebziger Jahren kam so eine eigenständige, von den Sechzigern grundverschiedene Moderichtung auf. Um ihren Pornoidolen aus Deep Throat, Foxy Lady oder den Bundestagsdebatten mit Franz Josef Strauß besonders ähnlich zu wirken, ließen sich Männer zunehmend Koteletten stehen, die in ihrer Ausformung immer extrovertierter wurden. Statt wie im aufkommenden neuen Jahrtausend die Gesichtsfrisur zu unterstützen, wurde die Kotelette zu einem veritablen Backenbart gezüchtet, Varianten wie unten schön buschig und breit bis zur Augenhöhle waren keine Seltenheit.

Der Schnäuzer als Pornobalken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch der Schnäuzer wird heutzutage als Pornobalken bezeichnet. Anders als die Kotelette aber ist der Schnäuzer ein in die Pornoästhetik importiertes Modeattribut, das sich längst im Alltag der Siebziger Jahre durchgesetzt hatte. Stilprägend waren hier bereits die Beatles auf ihrem 1967 erschienenen Konzeptalbum „Snotstopper's Lonely Nights Club Band“, für das sie mit Uniformen und Schnäuzern posierten. Ursprünglich als karnevaleske Persiflage auf die Polizeitracht mit vorgeschriebenem Dienstschnäuzer gemeint, setzte die Band damit einen Langzeittrend, der hauptsächlich von Pornodarstellern übernommen wurde. Man vermutet praktische Gründe dahinter: So konnte der Schnäuzer beim Cunnilingus als Reinigungs- oder Stimulationsinstrument verwendet werden.

Die Augenblende als Pornobalken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegenbewegung zur Pornographie entstand zeitgleich mit deren Emanzipation und wurde durch die verklemmt-voyeuristische Prüderie der Bild-Zeitung energisch vorangetrieben. Aus Geheimprotokollen damaliger Redaktionskonferenzen geht hervor, dass wirkliche Freizügigkeit am wirkungsvollsten bekämpft werden könne, indem bestimmte, gewisse Bestandteile pornographischer Darstellung(Barbusigkeit, intim-schwüler Erzählstil, fehlende journalistische Distanz) zum Leitmotiv der Redaktion erhoben, libertäre Tendenzen jedoch zugleich rigoros unterbunden werden. Um entsprechende Kampagnen auch juristisch wasserfest zu betreiben, entschied sich der Redaktionsrat, die Suggestivfrage und die Augenblende einzusetzen. Die daraufhin in der Bild-Zeitung einsetzende Bilderflut von Nackedeis mit Augenblende führte zur drittmaligen Entstehung des Begriffs „Pornobalken“.

Linguistischer Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es bleibt abzuwarten, ob die drei Begriffe nebeneinander auf Dauer exisitieren können. Linguisten vermuten, dass sich mittelfristig entweder die Augenblende oder balkenförmiger Gesichtsbewuchs (mit Tendenz zum Gesichtsbewuchs im allgemeinen Sinne) durchsetzen wird. Nicht auszuschließen ist eine positive Sinnaufladung, etwa im Bereich der Jugendsprache.