Realschulkomplex
„Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.“
- ~ Kurt Tucholsky über Realschulkomplex
Als Realschulkomplex bezeichnet man das zwanghafte Bestreben von Realschülern, anderen Leuten unablässig beweisen zu wollen, dass sie bei weitem nicht so blöde wie Hauptschüler sind, wenn nicht gar mindestens genauso schlau wie Abiturienten. Diese verzweifelt-bejammernswerte Manie setzt sich auch im späteren Berufsleben fort, wenn dann im Beruf stehende Realschüler fest davon überzeugt sind, dass ihre berufliche Weiterbildungsmaßnahme sie nun endgültig auf Augenhöhe mit studierten Vergleichspersonen gebracht hat, auch wenn der erlernte Stoff an der Uni in einer Woche abgehandelt werden würde, wenn nicht gar in nur einer Vorlesung.
Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Realschulkomplex kann medikamentös behandelt werden durch die Gabe von Kokain, welches die Aufrechterhaltung des eigenen Zerrbildes unterstützt. Auch auf die Verwendung von Persönlichkeitsprothesen wird vereinzelt gut angesprochen.<br\> Letztendlich heilbar ist der Realschulkomplex nur durch eine schwere Operation, der Transplantation eines Spender-Abiturs mit anschließender Heilbehandlung, hauptsächlich bestehend aus Kaltwasserkuren in wechselnden Studienfächern. Leider gelingt dies jedoch in den seltensten Fällen und die Behandlung wird vorzeitig abgebrochen.
Im Erfolgsfall führt die Behandlung zu einem gelassen-verschwiegenem Gemüt, das sich seiner selbst sicher genug ist, um in Gegenwart anderer nicht mehr ständig auftrumpfen zu müssen.
„Takt ist die Fähigkeit, die Leute so zu behandeln, als wüssten sie, worüber sie sprechen.“
- ~ Franklin P. Jones
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gottfried Grumbeer : Das määnscht du blooß... - Spruchweisheiten zum Ausbremsen und Blitzerden. Gaukel Verlag, ISBN 3-8712-5346-3
- Klaus Kinski: Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz. Verlag am Park, ISBN 4-4499-2666-4