Sprachgefühl

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Das Sprachgefühl ist eine universale Grammatikregel. Sie ist in jedem Fall anwendbar und kommt jeweils dort zum Einsatz, wo Grammatikforscher keine Lust mehr haben, sich etwas anderes auszudenken. Dies hat den Vorteil, dass Sprachlerner in diesem Fall keine Regeln lernen müssen.


Beispiel für das Sprachgefühl als Grammatikregel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das folgende Zitat entstammt einem fortschrittlichen Französischgrammatikbuch. Leider ist es das einzige Beispiel in diesem prüfungsrelevanten Werk:

„Anstelle des Subjonctif kann in vielen Fällen auch das Conditionnel stehen. Bei Verben auf -er wird es u.a. auch wegen seiner formalen Erkennbarkeit dem Subjonctif vorgezogen. [...] Im Einzelnen entscheidet das Sprachgefühl über die Verwendung des Modus.“[1]

Der Vorteil ist evident: Während in allen anderen Kapiteln detaillierte Ausnahmeregeln und Ausnahmen von der Ausnahmeregel zu pauken sind, erspart bereits diese punktuelle Anwendung des Sprachgefühls bestimmt mindestens eine ganze Seite.

Anwendungsperspektiven von Sprachgefühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Klimaschutz könnte das Sprachgefühl einen wichtigen Beitrag leisten. Da es sich, im Gegensatz zu einer vollständigen Auflistung von Einzelregeln, auf ein Wort beschränkt, könnte viel Papier gespart werden, das derzeit für Grammatikbücher verschwendet wird, und für das Regenwälder abgeholzt werden müssen. Leider ist die vollständige Umstellung auf Sprachgefühl noch Zukunftsmusik.

Das Sprachgefühl spart Studiengebühren. Während Sprachstudenten heutzutage zahlreiche Semester auf das Auswendiglernen unnützer Grammatikregeln verschwenden, könnten sie in der Prüfung Rückfragen mit einem einfachen Verweis auf das Sprachgefühl beantworten – ein Regelwortlaut, der innerhalb von einer halben Minute auswendig gelernt ist.

Kritik am Sprachgefühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sprachgefühl vernichtet Arbeitsplätze. Zahlreiche Mitarbeiter wissenschaftlicher Verlage oder auch von Institutionen wie der Académie Française sind abhängig von der Annahme, dass Grammatik nur in umfangreichen Regelwerken beschreibbar ist. Man kann davon ausgehen, das sich in diesen Bereichen auch die Lobby findet, die die allgemeine Durchsetzung des Sprachgefühls verhindert.

Die dargestellten Vorteile des Sprachgefühls beschränken sich auf die theoretische Grammatikbeschreibung. Um es praktisch anwenden zu können, braucht es ein langes und intensives Studium, vorzugsweise im Ausland.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klein, H-W und H. Kleineidam: Grammatik des heutigen Französisch. Neubearbeitung. Stuttgart: Ernst Klett 2002, S. 224.