Traumatologe
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass, wenn sie aus einem Traum erwachen und sich an den Inhalt erinnern können: dass medizinische Behinderungen des Alltags in diesen Träumen einfach ignoriert werden? Sämtliche medizinischen Hilfsmittel sind in diesen Träumen nicht existent!
Zum Beispiel, wenn Sie Brillenträger sind - und wenn es nur eine Lesebrille wegen Altersweitsichtigkeit sei - es fällt Ihnen nicht im Traum ein, dass sie vor dem Lesen irgendeines Schriftstücken sich erst diese Brille aufsetzen müssten. Auch bei der Abhängigkeit von irgendwelcher Medizin, zum Beispiel bei Hypertonie oder auch nur bei Laktoseintoleranz - in Ihren Träumen werden Sie keinerlei Hinweis auf derartige Tabletten oder gar auf die Auswirkungen dessen finden, wenn Sie deren Einnahme, aus welchen Gründen auch immer, mal versäumt haben. Das ist zwar noch kein Beinbruch, doch selbst das wird in den Träumen nicht wahrgenommen, wo doch auch das schwere Gipsbein sogar im Schlafe durch den Organismus bemerkt werden muss, weil es bei den im Schlafe üblichen Bewegungen massiv stört. Gehhilfen sind in den Träumen noch nicht erfunden.
Ich verfüge zwar keine eigene Erfahrung darüber, aber ich nehme doch stark an, dass wenn Sie im realen Leben ein Stotterer seien, dass Sie dann im Traum flüssig kommunizieren können. Das wäre auch völlig verständlich, weil oft im Traum von einem besseren Leben geträumt wird. Doch warum muss ich als Rentner davon träumen, wieder in meinem alten Betrieb beschäftigt zu sein, wenn ich froh und zufrieden meinen Lebensabend genieße und nebenbei wesentliche Mengen von Heizkosten einspare, weil ich mich im Winter wochenlang in der Karibik aufhalte?
Diese Fragen kann Ihnen nicht einmal ein Traumatologe beantworten!