UnNews:Deutsche Bahn erhöht Fahrpreise
Berlin (Deutschland), 13.10.2011 – ca. 30 Tage verspätet: Die Deutsche Bahn AG erhöht ihre Fahrpreise im Nah- und Fernverkehr. Dies teilte der Volkseigene Betrieb Staatskonzern in einer Pressemeldung vom 13. Oktober 2011 mit
wie immer vier bis fünf Wochen Verspätung mit. Mit der Preiserhöhung, heißt es, wolle der Konzern seine Kernkompetenz weiter stärken, immer mehr Geld zu verlangen und dabei keinen Millimeter vom gewohnt guten Service abzuweichen: nur jeder fünfte Zug ist pünktlich, der Rest verspätet, überfüllt, kaputt oder wenigstens ordentlich vollgekotzt.
Die Fahrpreise steigen zwischen 2,7 Prozent im Nahverkehr und 3,9 Prozent im Fernverkehr. Auch Masochisten müssen tiefer in die Tasche greifen; die BahnCard 50 kostet in Zukunft zehn Euro mehr. Im Gegensatz zu bisherigen Preiserhöhungen will die Bahn diesmal aber je nach Nachfrage stärker differenziert vorgehen, wie an folgenden Beispielen zu sehen ist:
- Mit dem ICE von Berlin nach Braunschweig, obwohl der Zug laut Fahrplan als nächstes eigentlich in Wolfsburg hätte halten müssen: 47,00 EUR statt bisher 45,00 EUR
- Mit dem Regionalexpress von München Hbf nach Garmisch-Partenkirchen in Ingolstadt rauskommen, weil der Fahrdienstleiter in München-Pasing die Weichen falsch gestellt hat: 18,60 EUR statt bisher 18,30 EUR
- Einfache Fahrt mit der S-Bahn Berlin mit schadhaften Achsen durch verschleppte Wartung mit herrlichem Blick auf die prächtig herausgeputzte Konzernzentrale am Potsdamer Platz: 3,10 EUR statt bisher 3,00 EUR
- Bei 35 Grad im Schatten mit dem ICE von Berlin ohne Halt bis nach Köln mit Ausfall der Klimaanlage bereits kurz hinter Potsdam mit Kreislaufkollaps, erfrischenden Diskussionen mit vorschriftsgläubigem Zugpersonal, anschließender rettungsdienstlicher Behandlung und Einlieferung ins Krankenhaus: 113 EUR statt bisher 109 EUR
- Mit dem Regionalexpress von Berlin-Glanzpalast-Hauptstadtbahnhof nach kurz hinter Potzblitzhagen (Kr. Parchim/Meckl.), wo der Zug aufgrund wegrationalisierter Räumgeräte in einer Schneewehe steckenbleibt, inclusive Übernachtung vor Ort, Hubschrauberevakuierung und anschließendem Frühstück vom Roten Kreuz: 29,80 EUR statt bisher 29,40 EUR
- Vier Stunden Stillstand im abendlichen Berufsverkehr auf der Münchner Stammstrecke aufgrund eines gebratenen Goldhamsters in der Oberleitung inclusive fehlender Durchsagen, Servicepersonal ohne Deutschkenntnisse und zwei Linienbussen als Ersatzverkehr für 50.000 Personen pro Stunde und Richtung, die dann auf dem Altstadtring im Stau steckenbleiben: Wie bisher 40 EUR Strafe, weil die Einzelfahrkarte nur zwei Stunden gilt.
Eine weitere Neuerung betrifft die Preise für die Reservierung nicht vorhandener Sitzplätze. Diese kostet abweichend vom bisherigen System am defekten Automaten und beim routiniert pampigen Kundenbetreuer im Reisezentrum Travel Facility Customer Relationship Management Counter gleich viel, nämlich einheitlich vier Euro. Die Bahn begründet dies damit, dass Technikversteher gegenüber hilflosen Senioren keinen Vorteil mehr haben sollten.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bahnfahren wird deutlich teuer – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Oktober 2011.