UnNews:Interview mit der ältesten Berlinerin

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Berlin (Deutschland), 19.11.2007: Über ihr wahres Alter hüllt sie sich in Schweigen, aber mit geschätzten 3360 Jahren ist Nofretete die älteste Einwohnerin Berlins. Die deutschen Behörden verweigern der rüstigen Seniorin mit Migrationshintergrund derzeit die Ausreise in ihr altes Heimatland, Ägypten. UnNews sprach mit der ehemaligen First Lady über Geschichte, Gegenwart, und Zukunft.

UnNews: „Hoheit, Sie planen seit längerem eine Reise an den Nil, um alte Erinnerungen aufzufrischen und das heutige Ägypten und seine zahlreichen Bewohner kennenzulernen. Aufgrund Ihres hohen Alters traut Ihnen Ihr Vormund, Kulturstaatsminister Neumann, eine solche Reise aber nicht mehr zu und hält Sie praktisch gegen Ihren Willen in Berlin fest. Wie gehen Sie damit um?“

Nofretete: „Ehrlich, det passt mir jar nich, wa. Bloß weil man nich mehr die Jüngste ist, wird man hier einjesperrt. Det war in der ollen DDR besser, da durfte man raus, wenn man in Rente war.“

UnNews: „Sie sind vor fast 100 Jahren aus Ägypten nach Berlin gekommen. Bedauern Sie das inzwischen?“

Nofretete: „Nee, nich wirklich. Wissense, sone Grabstätte is ooch nich det Jelbe vom Ei. Als der olle Borchardt mein Grab uffjemacht hat und ma wieder frische Luft rinjekomm is, det war schon ne Brise, die hat mir richtig jutjetan. Und die Berliner Luft is ooch nich zu verachten. Ick hab nüscht gegen Berlin, man jewöhnt sich dran. Und ick hab hier viel Besuch, det jefällt mir ooch. Nur det mit der Reisefreiheit, daran müssense noch arbeiten.“

Der Schlafzimmerblick der jugendlich wirkenden Königin ist auch heute noch unwiderstehlich.

UnNews: „Viele Menschen staunen über Ihre jugendliche Erscheinung in so fortgeschrittenem Alter. Ist es indiskret, nach dem Geheimnis Ihrer Schönheit zu fragen?“

Nofretete: „Fraren könnense ruhig, aber da frarense mich zuviel. Damals in Äjypten hattenwer jede Menge Wässerchen und Hautkrems, wissense, die ollen Priester und Einbalsamierer waren ja ziemliche Langweiler, aber von Kosmetik verstandense wat. Sie sind nich der erste, der danach fragt. Vor allem die Frauen fraren mich andauernd, ob det Zeuch nich noch irjendwo zu koofen is. Aber ma unter uns, selbst wennse det Zeuch heut noch irjendwo produziern würden, det würde in der EU nirjends mehr jenehmigt wern. Wat weiß ick, wat die damals da rinjemischt haben. Unjelegte Eier von Exoten sind dat Mindeste.“

UnNews: „Wie denken Sie heute an das alte Ägypten zurück?“

Nofretete: „Mal so mal so, ehrlich. Sonen Leben am Königshof, det hat schon wat. Die Anjestellten damals, die ham noch jespurt. Mein Mann, der selije Echnaton, det war ne Seele von Mensch. Zu jut für diese Welt. Det meinten allerdings ooch viele andere bei Hof, vor allem det Priesterpack. Überhaupt, die vielen Priester und Beamten, det war die reinste Plage. Die Bürokratie war det Schlimmste. Andererseits, so schlimm wie hier und heute warse ooch wieder nich.“

UnNews: „Und was halten Sie vom Ägypten von heute?“

Nofretete: „Also son bisschen zittrich werd ick schon, wenn ick dran denke, aber ick will unbedingt noch mal hin. Natürlich kenn ick die Äjypter von heute nich, aber et sind schließlich meine Urenkel oder sowat, nich? Se ham meine janze olle Verwandtschaft ausjebuddelt, se ham den Nil in'n Jriff jekriegt, daran ham unsre sich noch die Zähne ausjebissen, det muss man doch anerkennen. Einen Äjypter kenn ick allerdings, der schreibt mir fast jede Woche und lädt mich zu sich nach Hause ein. Det is der Hawass, son Professor oder so. Is fast so oft im Fernsehen wie ick. Netter junger Mann, aber wennse mich fraren, bisschen kamerageil, wa.“

UnNews: „Verfolgen Sie auch die aktuellen politischen Entwicklungen im Nahen Osten?“

Nofretete: „Na klar, oder haltense mich für tatterich, ick lese rejelmäßig Zeitung, mehrmals im Jahr. Ick vafolge den Nahostkonflikt nu schon seit mehr als 3000 Jahren, aber endjültig schlau bin ick ooch noch nich jeworn. Allerdings hab ick mir schon von Anfang an jedacht, sone jute Idee isset nich, dass drei vaschiedne Relijionen ihre Zentren in Jerusalem uffmachen. Det konnte nich jutjehn. In Religionssachen sind die Leute immer so kleinkariert, wa. Det war schon zu meiner Zeit so. Wissense, wenn man mehr als 3000 Jahre Zeit hatte zu überlejen, und Religionen hat kommen und jehn sehn, denn sieht man det allet nich mehr so verbissen. Det Leben nach dem Tod wird überschätzt, sach ick Ihnen.“

UnNews: „Welche Pläne haben Sie noch für die Zukunft?“

Nofretete: „Also, wenn ick dürfte wie ick wollte, würd ick ne Weltreise machen. In meinem Alter sollte man mehr von der Welt jesehn ham als nur zwei Länder, findense nich? Kino und Fernsehn is ja jut und schön, aber et jeht doch nüscht über nen richtjen Tapetenwechsel. Wenn der doofe Neumann mich wenigstens mal nach Malle fahrn lassen würde. All inclusive, det soll so praktisch sein.“

UnNews: „Hoheit, wir bedanken uns für dieses Gespräch.“

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]