UnNews:Plötzlicher Frischluft-Schub schockt Pekinger
Peking (China), 23.07.2008: Eine plötzliche Veränderung der Luftzusammensetzung hat die Gesundheit von Tausenden nichtsahnender Pekinger angegriffen. Um den Besuchern der Olympischen Spiele den Aufenthalt in Peking so angenehm wie möglich zu machen, hat die chinesische Staatsführung angeordnet, für frische Luft zu sorgen: Private Autos und Mopeds dürfen nicht mehr in die Stadt, die übelsten Luftverschmutzer unter den Fabriken und Kraftwerken wurden vorübergehend heruntergefahren, Zivilisten dürfen täglich nicht mehr als fünf Zigaretten rauchen und so weiter.
Diese Kampagne war noch erfolgreicher als erwartet. Viele Pekinger gerieten in Panik, als sie zum ersten Mal eine ungewohnte blaue Färbung am Himmel entdeckten, und riefen die Polizei oder fragten ihren Astrologen um Rat. Andere erlitten Herzbeschwerden und Atemnot, als die übliche Atmosphäre von Gestank und Smog plötzlich ausblieb und die Werte auf der Stench-Skala nach unten durchsackten. Ärzte berichteten über zahlreiche Fälle von Entzugserscheinungen in ihren Wartezimmern.
Davon abgesehen sind auch die chinesischen Sportfunktionäre unzufrieden mit dieser Entwicklung. Chinas Olympiateilnehmer hatten sich besonders gute Chancen auf Medaillen ausgerechnet, weil sie im Gegensatz zu den auswärtigen Konkurrenten an die örtlichen Bedingungen, die Luftverschmutzung und den Smog gewöhnt sind. Viele chinesische Leichtathleten, vor allem Langstreckenläufer und Zehnkämpfer, haben besondere Trainingseinheiten im Windschatten von Kohlekraftwerken und Kläranlagen absolviert, um sich optimal vorzubereiten. Dieses Training könnte nun, da plötzlich so gute Luft herrscht, vergebens gewesen sein. Zwei oder drei chinesische Sportler haben inzwischen sogar offiziell Beschwerde gegen die Frischluftkampagne eingelegt; diese Athleten wurden allerdings kurzfristig in eines der beliebten Laogai-Zwangsarbeitslager überstellt, wo sie ein wenig an ihrer Einstellung und ihren Manieren arbeiten dürfen.