UnNews:Satiriker fordern Milliardenhilfe
Berlin (Deutschland), 12.11.2008: Die Finanzkrise hat nun auch das Satirewesen erreicht und bringt diesen Wirtschaftszweig mit Millionen von Arbeitsplätzen und Tausenden von Zulieferern ins Taumeln. Die Auftragsbücher der Satiriker sind leergefegt, und für 2009 haben die Wirtschaftsweisen heute einen Rückgang des Satireinlandsprodukts von 2,8 Prozent vorhergesagt - ein katastrophaler Wert nach den Wachstumsraten der letzten Jahre.
„Für diese Entwicklung ist auch die Bundesregierung mitverantwortlich“ erklärte ein Sprecher der deutschen Humorindustrie. „Die Zusagen, jedes Jahr mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Satire zu investieren, haben sich als leere Versprechungen erwiesen, selbst dann, wenn man Karneval, Comedy und die lahmen Witzchen von Michael Glos mitrechnet.“ Der Abgang von Edmund Stoiber war bereits ein schwerer Schlag für die Branche, und im nächsten Jahr steht auch noch die Verabschiedung von George W. Bush bevor, womit eine unerschöpfliche Quelle des Spotts abrupt zu versiegen droht. Solche Einbrüche können auch nicht durch das vielversprechende Showtalent eines Barack Obama oder die harmlosen Ausrutscher eines Horst Seehofer kompensiert werden.
Um den Niedergang der Branche abzuwenden, der unausweichlich die gesamte Weltwirtschaft mit in den Abwärtsstrudel reißen würde, fordern die Branchenvertreter ein Finanzpaket von mehreren hundert Milliarden Euro. „Wir haben eine lange Liste von Maßnahmen vorgeschlagen, die die europäischen Regierungschefs gemeinsam mit der Zentralbank in Angriff nehmen sollten. Dazu gehören massive Investitionen in Satirewikis, um den Ausstoß von heißer Luft deutlich zu begrenzen und damit auch die drohende Klimakatastrophe nachhaltig zu verzögern. Satire sollte zudem steuerlich gefördert werden. Viele Satiriker sind auf gute Abschreibungsmöglichkeiten angewiesen.“
Um ihrerseits ihren guten Willen zu demonstrieren, erklärten sich die organisierten Satiriker bereit, eine Begrenzung ihrer Jahreseinkommen auf 500.000 Euro hinzunehmen und auf Boni und Aktienoptionen zu verzichten.