UnNews:Schafes Klima
London (Vereinigtes Königreich), 22.07.2009: Angesichts der zunehmenden Zuwendung der öffentlichen Aufmerksamkeit zur drohenden Weltwirtschaftskapitastrophe und der resultierenden Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit gegenüber der drohenden Klimakatastrophe greifen Forscher vermehrt zu unkonventionellen Nachweismethoden.
So hat der australische Schafexperte Shane Maloney nun die schwarzen Schafe - genauer gesagt diejenigen der Soay-Rasse - in Schottland - genauer gesagt auf dem St.-Kilda-Archipel - gezählt, und festgestellt, dass deren Zahl in den Jahren 1985 bis 2005 stetig zurückgegangen ist. Von den ursprünglich 23 im Jahr 1985 dort befindlichen Schafen waren im Jahr 2005 nur noch 21 übrig geblieben. Von dieser Differenz von 2 Schafen hat der Forscher methodisch korrekt noch ein Schaf unberücksichtigt gelassen, welches im Jahr 1999 beim Unfall mit einer Schermaschine gestorben ist. Der durchschnittliche Rückgang der schwarzen Schafpopulation um 1 Schaf entsprechend 4,3% ... weil ... also das ist globale Erwärmung, ganz klar. Denn schwarze Schafe werden ja sicher schneller warm, und angesichts der globalen Erwärmung in den Jahren 1985 bis 2005 um 0,5 Grad Celsius könnte es da doch durchaus sein, dass das fragliche Schaf vielleicht an Hitzschlag gestorben, oder vielleicht auch aus lauter Verzweiflung in Richtung Nordpol gelaufen ist. Das würde erklären, warum sich bereits nach zwei Schafgenerationen ein evolutionärer Effekt nachweisen lässt.
Allerdings ist es so, dass schwarze Schafe nicht nur die Wärmestrahlung besser aufnehmen, sondern auch besser abgeben als weiße Schafe. Letzteres kommt gerade dann zur Wirkung, wenn das Schaf wärmer ist als seine Umgebung, und kein besonders heißes Schaf - wie etwa die Sonne - zur Verfügung steht. Unglücklicherweise trifft aber genau das im Fall der schwarzen Schafe und ihrer kalten, dunklen, verpissten schottischen Umgebung trotz aller globaler Erwärmung immer noch zu: Schwarze Schafe sind wärmer als grüne Wiese, so unglaublich das klingt.
An diesem Punkt der Argumentation greift daher ein anderer Erklärungsansatz: die durchschnittliche Sonneneinstrahlung am Boden infolge der globalen Erwärmung hat zugenommen, und das schwarze Schaf ist deshalb qualvoll verendet. Wenn man mal die doch etwas gewagte Hypothese außer Acht lässt, die Treibhausgase könnten sich auf den langen Weg zur Sonne gemacht haben, um dort ihre schmächliche Wirkung zu entfalten, dann zeigt sich in der Tat, dass infolge der globalen Erwärmung der Wassergehalt der Atmosphäre ansteigt, was zu einer vermehrten Wolkenbildung und damit verbundenen größeren Niederschlagsmengen führt, wodurch natürlich offensichtlich die tägliche Sonnenscheindauer ansteigt - und daher das schwarz Schaf dahinscheidet.
Aber die Forscher gehen noch weiter. Weiße Schafe sind auch ein bisschen kleiner als schwarze Schafe, und das sind sie nicht etwa zufälligerweise, sondern, weil sie weniger fressen. Vielmehr ist es umgekehrt so, dass sie weniger fressen, weil sie kleiner sind und dadurch einen geringeren Wärmebedarf haben. Deswegen müssen sich Mäuse auch so schnell bewegen, denn wo Bewegung ist, ist auch Reibung, und Reibung erzeugt Wärme, die ja so kleine Tiere - wie eben bemerkt - nicht benötigen. Leider schwitzen Mäuse deshalb ständig, nur können wir das nicht sehen, weil die Schweißtropfen zu klein für das menschliche Auge sind. Elefanten dagegen bewegen sich ganz langsam, damit sie möglichst wenig Wärme produzieren, obwohl sie - wie oben bemerkt - einen hohen Wärmebedarf haben. Elefanten frieren offenbar gerne, und zittern deshalb natürlich ständig, nur ist das Zittern zu langsam, um für das menschliche Auge erkennbar zu sein. Elefanten frieren aber andererseits auch nicht so gern, dass sie sich nicht ab und zu mit ihren großen Ohren ein bisschen warme Luft zufächeln würden.
Aber egal, kleine Schafe haben einen geringeren Wärmebedarf und fressen weniger. Sie besitzen deshalb im Angesicht der globalen Erwärmung neben ihrer Farbe auch in ihrer Größe einen klaren evolutionären Vorteil gegenüber den großen schwarzen Schafen, die viel zu viel fressen und viel zu schnell auskühlen. Dieser einfache Zusammenhang zwischen Größe eines Tiers und der optimalen Umgebungstemperatur wird nebenbei auch dadurch belegt, dass alle besonders großen Tiere dieser Erde in den kalten Klimazonen leben, so etwa die Elefanten in Norwegen, die Strauße am Nordpol, die Giraffen in Alaska oder die Nashörner im sibirischen Permafrost. Auch von den Dinosauriern ist bekannt, dass sie ihren hohen Nahrungsbedarf nur aus der überaus reichhaltigen Flora und Fauna in der Nähe der eiszeitlichen Gletscher befriedigen konnten.
Damit ist es bewiesen. Schwarze Schafe werden seltener wegen Erderwärmung - gefrühstückt, basta, aus.