UnNews:Warum es schade um Wulff ist

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Hannover (Deutschland), 19.12.2011: Oft sieht der Satiriker die Welt mit anderen Augen als der Durchschnittsbürger. Das gilt insbesondere beim Abgang wichtiger Persönlichkeiten. Wenn ausgemachte Schurken wie Muammar al-Gaddafi, George W. Bush oder aktuell Kim Jong-Il von der Weltbühne abtreten, ist die ganze Welt erleichtert, nur die Welt des Humors ist um eine Quelle der Inspiration ärmer geworden. Der Satiriker trauert anders.

Wenn wir jedoch in diesen Tagen die quälend langsame Demontage unseres aktuellen Bundespräsidenten verfolgen, sieht die Sache noch einmal anders aus. Dabei spielt dieser Mensch als Inspirationsquelle tatsächlich keine Rolle, Christian Wulff ist ungefähr so inspirierend wie das Deutsche Krawatteninstitut, das ihn einst zum Krawattenmann des Jahres kürte. Und doch veranlassen uns einige Dinge, ihm jetzt zur Seite zu springen:

  • Uns erscheint es zutiefst verdächtig, dass ausgerechnet die BILD-Zeitung an der Spitze der Bewegung gegen Wulff steht. Jedes Opfer der BILD hat automatisch unsere Sympathie, sei es nun Jörg Kachelmann oder die Pleite-Griechen. Seit den entsprechenden BILD-Kampagnen essen wir aus reiner Solidarität mehr Gyros und glauben sogar einem Wettermann. Und wenn sie nun Wulff aufs Korn genommen hat, dann muss der im Grunde seines Herzens ein guter Mensch sein.
  • Und wenn wir einmal die Fakten betrachten: Also bitte. Wulff und korrupt? Er hat ein paar Urlaubsreisen sponsern lassen und für sein Häuschen ein paar Euro Zinsen gespart. Das als Bestechlichkeit auszulegen ist geradezu albern. Unter Unternehmern und anderen Ganoven gilt Wulff inzwischen als das Schnäppchen unter den Politikern, er bewegt sich per Saldo noch unterhalb der Preisklasse eines Jürgen Rüttgers, der lange Zeit Maßstäbe im Preiskampf politischer Käuflichkeit setzte.

Wir sind also nicht die einzigen, die sich wünschen, dass uns dieses wartungsarme Staatsoberhaupt noch lange erhalten bleibt. Eine billigere Einschlafhilfe ist kaum vorstellbar, und wenn er jetzt den Horst machen würde, stünde uns wieder so ein entwürdigendes Schauspiel wie letztes Jahr bevor, bei dem am Ende womöglich wirklich eine Spaßbremse wie Joachim Gauck gewinnen könnte. Wulff protestiert deshalb nun engagiert in eigener Sache: Heute nacht wird er in einem Zelt am Bundespressestrand übernachten, mit einem Pappschild an der Zelttür mit dem Schriftzug "Zinsen, wer braucht sowas?". Experten sehen darin einen klaren diplomatischen Hinweis, dass Angela Merkel sich Josef Ackermann als Nachfolger wünscht.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]