Political correctness

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Politisch korrekte Zusammensetzung eines repräsentativen Gremiums.

„Sie sind die Hausmeister der linken Szene“

~ Kurt Tucholsky über politisch Korrekte


Politische Korrektheit:

„Eine politisch korrekte Form der Diskriminierung“


Bei der political correctness (PC) handelt es sich um eine der segensreichsten Erfindungen der neueren Menschheitsgeschichte. Die Grundidee besteht darin, dass wir doch alle Individuen sind, die eigentlich nichts anderes wollen als Friede, Freude und Eierkuchen (von Sex, Drugs und Rock'n Roll, sowie dem einen oder anderen Gewaltausbruch mal abgesehen, siehe Burn-Auto-Syndrom). Auch fanatische Terroristen und Massenmörder sind ja, wie der Gutmensch weiß, eigentlich nur fehlgeleitete Unterdrückte und tief leidende Kreaturen - selbst nur Opfer von irgendwem oder irgendwas, die den Ermordeten gar nichts Böses tun wollen. Die Terroristen wollen nur zartfühlend auf ihr Leid aufmerksam machen, das vom bösen Westen, nicht aber von den korrupten arabischen Regimen verursacht werde, aus dem sie selbst stammen.

Es ist ganz einfach, politisch korrekt zu sein. Man braucht eigentlich nur ständig darauf zu achten, nichts zu äußern oder zu tun, was irgendeinen anderen Mitmenschen (oder einem anderen Lebewesen, oder Pflanze, oder Stein), der oder die - bitte entschuldigen Sie(!) die oder der (Frauen zuerst! - oder gibt es hier eine feminismus- und gender-mainstreaming-gerechte Ausdrucksweise) irgendwo in der Nachbarschaft oder der näheren oder weiteren Umgegend, eigentlich irgendwo auf diesem Planeten (oder unserem Sonnensystem), also irgendwo oder irgendwie verletzen oder beleidigen könnte. Hierbei muss beachtet werden, dass Aussagen auch dann "politically incorrect", also vermeintlich beleidigend sind, wenn tatsächliche Missstände angesprochen werden - oft wird es dann nur noch schlimmer und beleidigender. Am einfachsten ist es natürlich, man sagt und tut nichts und denkt sich seinen Teil. Nein! Halt! Stopp! Das wäre womöglich nicht politisch korrekt. Denken sie nur positiv über ihre Mitmenschen! Und zwar über alle anderen - und das immer! Selbst über den blöden Nachbarn, notorische Gewalttäter, Brandstifter und Terroristen...! Aber machen Sie einen Fehler nicht: Übertragen Sie dieses Positivdenken nicht auf die eigene Gemeinschaft, das eigene Land, oder die eigene Kultur; dies wird Ihnen umgehend von den politisch korrekten Gutmenschen als nicht hinnehmbare Selbstüberhöhung ausgelegt... - "die Guten sind immer die anderen"; dies ist eine Grundregel im politisch korrekten Denken und Handeln. Jetzt müssen Sie nur noch das Denken weglassen.

Disclaimer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ACHTUNG: Wichtiger Hinweis!
Bevor Sie den weiter unten zitierten Witz lesen, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
Es liegt nicht in der Absicht des Autors, Angehörige der nachfolgend genannten Minderheiten der Amerikaner afroafrikanischer Abstammung oder der Briten angelsächsischer Herkunft in irgendeiner Weise herabzusetzen oder sonstwie zu beleidigen. Auch seien Sie versichert, dass der Autor nicht im entferntesten Vorurteile gegen französische StudentInnen mit nymphomanen Neigungen hat. Ebensowenig hegt der Autor Vorurteile gegen Angehörige der serbo-kroatischen Sprachfamilie, selbst wenn sie eine großserbische Grundhaltung haben. Ich finde barrierefreie Stadtverwaltungsgebäude wirklich eine großartige Idee! Eigentlich habe ich gegen nichts und niemanden Vorurteile (außer vielleicht gegen arbeitsscheue Scheinasylanten). Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass ich diese Uncyclopädie nicht für billige Scherze mißbrauchen möchte. Ich respektiere, dass es sich hierbei um ein ernstzunehmendes und seriöses Werk mit wissenschaftlichem Anspruch handelt. Zusammenfassend möchte ich deutlich machen, dass der nachfolgend zitierte Witz nicht notwendigerweise die Ansicht des Autors widerspiegelt, sondern allein als kurzes und prägnantes Beispiel des hier behandelten Begriffs der political correctness dienen soll. Wenn Sie hiermit einverstanden sind und eine Haftung des Autors ausdrücklich ausschließen, dann fahren Sie in Gottes Namen (womit ich natürlich die Angehörigen anderer Religionen nicht beleidigen will) fort, den Rest des Artikels, insbesondere jenen möglicherweise Minderheiten beleidigenden Beispielwitz, zur Kenntnis zu nehmen. Andernfalls beenden Sie bitte umgehend ihre Internet-Verbindung.

Ich danke für Ihr Verständnis. gez. Der Verfasser dieses Beitrags

Der Ausdruck "schwuler mongoloider Negerkrüppel" ist politisch inkorrekt und zu vermeiden.

Beispiel eines politisch korrekten Witzes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Billige Scherze gehen oft auf Kosten von Minderheiten, außerdem gibt es zumeist eine schnelle Pointe. Beides wird in nachfolgendem politisch korrekten Witz vermieden. Anmerkung des Verfassers: Für alle, die es interessiert: Dieser Witz hat eine rekursive Grundstruktur.

Hier nun der politisch korrekte Beispielwitz mit rekursiver Grundstruktur:

Treffen sich ein Amerikaner afroafrikanischer Abstammung, ein Brite angelsächsischer Herkunft, eine französische StudentIn mit nymphomanen Neigungen und ein Angehöriger der serbo-kroatischen Sprachfamilie mit großserbischer Grundhaltung in einem barrierefreien Stadtverwaltungsgebäude. Sagt der Amerikaner mit afroafrikanischer Abstammung zu dem Angehörigen der serbo-kroatischen Sprachfamilie mit großserbischer Grundhaltung: „Du hast mir doch gestern Abend einen politisch korrekten Witz mit rekursiver Grundstruktur erzählt, den unsere beiden Freunde, die französische StudentIn mit nymphomanen Neigungen sowie der Brite angelsächsischer Herkunft noch nicht kennen.“ „Ja, stimmt,“ antwortet der Angehörige der serbo-kroatischen Sprachfamilie mit großserbischer Grundhaltung. „Willst Du ihn nicht erzählen?“ fragt der Amerikaner afroafrikanischer Abstammung. „Ja gut,“ erwidert der Angehörige der serbo-kroatischen Sprachfamilie mit großserbischer Grundhaltung. „Also der Witz geht so: Treffen sich ein Amerikaner afroafrikanischer Abstammung, ein Brite angelsächsischer Herkunft, eine französische StudentIn mit nymphomanen Neigungen und ein Angehöriger der serbo-kroatischen Sprachfamilie mit großserbischer Grundhaltung in einem barrierefreien Stadtverwaltungsgebäude. ...“

Abstraktionsvermögen der Publizistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auffällig ist in den Primär-, Sekundär- und Tertiärtexten zur Semantik das völlige Fehlen jeglicher Weiterentwicklung des Begriffsraumes. Weder wird in der US-amerikanischen noch in der kontinental-europäischen Publizistik der Versuch unternommen, den Begriff positiv weiter zu entwickeln und ergänzend oder gar neu zu besetzen. So müssen weiter allein die Stereotype des Rassismus, des Klerikalismus und des Genderismus herhalten.

Abstraktion ist schwierig, wenn man allein vom Abschreiben lebt. Besser und zu erwarten wäre eine Ausweitung auf Begriffe des Konstitutionalismus und zum Legalitätsprinzip. Politisch korrekt wäre es, wenn Politik die bestehende Grundordnung nicht in Frage stellt und Versuche solchen Tuns abstraft. Statt dessen belauern sich lediglich die politisch Unvernünftigen beider Seiten, wer als Nächster einen Fehltritt tun mag.

Man mag es bedauern, dass die Jenningers und Öttingers aus dem Bundesland kommen, wo man auf die gespaltene Zunge mit Mundart und Hochdeutsch stolz ist oder aus anderen Bundesländern mit ausgesprochner Randlage von Bayern bis Kärnten. Leider kommen die positiven Beiträge nicht einmal in gleicher Anzahl.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele politisch korrekter Redensarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Ich leide wie ein Hund" - Edmund Stoiber (vorbildlich: es werden keine Minderheiten diskriminiert; außerdem ist der Ausspruch selbstreferenziell und nicht gegen andere gerichtet. Weiters signalisiert dieser Ausspruch Mitgefühl mit unseren vierbeinigen Mitbürgern)
  • "Mein Sohn, du hast eine 5 in Mathematik geschrieben? Dies ist ein aufgeschobener Sieg! Du bist zwar geistig herausgefordert, aber eindeutig ein Sieger, denn dabei sein ist alles."
  • „Mami, da ist Papi!“ „Elternteil 1, da ist Elternteil 2!“

Beispiele politisch nicht korrekter Redensarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Die Sozis leiden wie nordafrikanische Kameltreiber" - Franz Josef Strauß (dieser Ausspruch bedient niederste Klischees, anerkennenswerter Weise wurde immerhin das F-Wort vermieden und stattdessen "Treiber" verwendet.)
  • "Kamelopedia wird von ostfriesischen Kameltreibern betrieben" - Franz Müntefering (dieser Ausspruch diffamiert gleichzeitig eine nationale Minderheit und einen randständigen Berufsstand)
  • "Die Idee, mitten in Warschau ein Zentrum gegen Vertreibung zu gründen, finde ich einfach fabelhaft!" - Horst Köhler (der Satz steht für sich und braucht nicht kommentiert zu werden)
  • "Polen hat ganz neue Kartoffeln an der Spitze" - Harald Schmidt Spitze des Eisbergs polit. Unkorrektheit
  • "Wenn es um die Vorantreibung der eigenen Karriere geht, verhalten sich Konzernmanager wie ein Rudel Rottweiler am Futternapf" - anonymer Finanzanalyst. Hier darf man sich aussuchen, wer brüskiert wurde, Leute, die beruflich über Leichen gehen, um Karriere zu machen oder unsere vierbeinigen Freunde.
  • "Papi, da ist Mami." Wie gesagt: Damen zuerst! Der korrekte Ausdruck müsste lauten: "Da ist Mami, kuck mal, Papi." Auch solche Feinheiten wollen beachtet sein.
  • Stell' Deinen BMW nicht direkt unter die Kiefer, der Lack wird sonst verharzen

Besondere Vorsicht ist geboten bei der Verwendung von ethnischen Herkunftsbezeichnungen. Folgende Ausdrücke hört man leider all zu oft, ohne dass sich der Sprecher bewusst ist, wie beleidigend sie sind:

  • Du hast die Batterien verpolt.
  • Der Kamin ist total verrußt.
  • Das Schnitzel ist noch ungar.
  • Zuhaus in Texas sagen sie, eure Politicians essen totally viel Greecebrei.
  • Meine Zimmerpflanze serbelt vor sich hin.
  • Du schwyzt aber ganz schön.
  • Das Spiel ist 100% getürkt.
  • Der Brief ist noch nicht frankiert.
  • Ihren Ausweis bitte.
  • Die Tomatensoße schmeckt furchtbar. Wo hast du bloß die Zutaten her? – Duh ställst Fragn, Mann, es war doch dän Mark!
  • Bisse mongoloid, Alter? Nicht nur die Mongolen, sondern auch unsere liebenswerten älteren Mitbürger werden hier beleidigt.
  • Hey, Jude!
  • Sind alle Schotten dicht?
  • In der Zuckerbäckerei, da gibt's so manche Leckerei.

Political Correctness aus dem Lehrbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Drei Häftlinge, allesamt hinterhältige Schurken und erklärte Feinde unserer Freiheit, haben sich heute erhängt. Ganz zweifelsfrei ein Akt des Terrorismus!" - Der Direktor von Guantanamo

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehr gut Stiftung Satiretest, Ergebnis: Sehr gut

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06.2007
Sehr gut