Wochenendbeziehung

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Wochenendbeziehung ist die Bezeichnung für eine auf wenig Tage im Monate beschränkte Liebes- oder Streitbeziehung zwischen zwei Menschen. Diese Beziehungsform gilt als besonders modern, da sie angeblich die Liebe „frisch“ hält, Ehekrach verhindert und beiden Partnern die Chance auf außereheliche Beziehungen gibt.

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptursache für eine Wochenendbeziehung ist das berufsbedingte Pendeln eines der beiden Beziehungspartner. So liegt z.B. in vielen ostdeutschen Landstrichen die Quote der Wochenendbeziehungen bei über 90%, was auf das wirtschaftliche Verblühen dieser Landstriche zurückzuführen ist. Um sich einen kleinen Teil ihrer Restwürde zu bewahren, pendeln viele arbeitsfähige Bürger lieber ein Leben lang hin und her, als sich in die trostlose, von Hartz-IV und neonazistischen Auswüchsen geprägte Realität ihrer braunen Löcher zu fügen. Die Vermittlungspolitik des Arbeitsamtes trägt ihr übriges dazu bei, ostdeutsche Landstriche von ihren Bewohnern zu befreien, denn nicht selten werden arbeitswillige Bürger aus den östlichsten Teilen der Republik in die westlichsten Regionen entsandt, um dort eine schlechtbezahlte Arbeit anzunehmen, was die Sozialkassen durch die Verringerung von überflüssigen 1€-Jobs geringfügig entlastet.

Aber auch in Westdeutschland schätzen zahlreiche Berufspendler die Vorzüge einer Wochendbeziehung und suchen sich absichtlich mehrere hundert Kilometer von ihrem Wohnort entfernt liegende Arbeitsstellen, um in deren Genuss zu kommen und das Ende ihrer Liebesbeziehung hinauszuzögern. Auch scheint das Herumlungern auf Bahnhöfen und Flughäfen einen besonderen Reiz auf die pendelnde Bevölkerung auszuüben, was wahrscheinlich auf die flächendeckende Umgestaltung dieser Orte zu Erlebniswelten zurückzuführen ist.

Vorzüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter der Woche kann der Daheimgebliebene dem außerehelichen Geschlechtsverkehr fröhnen.

Die Vorzüge einer Wochenendbeziehung liegen klar auf der Hand:

  • Der sexuelle Appetit, den die Beziehungspartner aufeinander haben, kann bei dieser Beziehungsform deutlich höher liegen, als bei herkömmlichen Beziehungen, es sei denn beide Partner führen nebenbei eine außerehliche Verbindung. Kommt der sonst in der Ferne weilende Partner am Freitagabend ins traute Heim, falls eine Verspätung der Bundesbahn diesen Termin nicht auf samstagsmorgens verlegt, fällt der daheimgebliebene Partner in der Regel noch im Flur über den Heimkehrer/die Heimkehrerin her und vernascht diesen/diese nach allen Regeln der Verführungskunst. Dieses treibhafte Verhalten findet sich in normalen längerfristigen Partnerschaften eher selten, da die Routine des täglichen Zusammenseins jegliche Triebhaftigkeit einschlafen lässt und oftmals zu einer asexuellen Partnerschaft führt.
  • Die in normalen symbiotischen Beziehungen zwangsläufig eintretende soziale Isolation des Paares wird durch die Wochenendbeziehung verhindert, es sei denn, es handelt sich bei den Lebenspartnern um Einsamkeitliebhaber™ oder Autisten. Besonders der in der Fremde weilende Partner muss sich in der fremden Stadt einen Bekanntenkreis aufbauen, will er nicht mit sich und einer Flasche Goldbrand am Hals vereinsamen. Männliche Pendler können ihren omnipräsenten sexuellen Druck durch den Besuch von Bordellen abbauen, falls ihr Einkommen diese Freude zulässt oder sich eine Wochenbeziehung in der Fremde zulegen, ohne dass sie Gefahr liefen, von ihrer Partnerin allzuschnell dabei ertappt zu werden. Weibliche Pendler sind von Natur aus treuer veranlagt und suchen sich in der Ferne eher selten eine außereheliche Beziehung, wohingegen daheimsitzende, auf ihren Partner wartende Frauen die Tendenz haben, außerehelichen Geschlechtsverkehr mit Postboten, Hausmeistern, Gärtnern oder dem besten Freund des Lebenspartners zu betreiben.
Der bei in Wochenendbeziehungen lebenden Partnern sehr beliebte Rosenstrauß des schlechten Gewissens beschert den Blumenläden konstant hohe Umsätze und sichert zahlreiche Arbeitsplätze im In- und Ausland.
  • Der Umsatz von Blumenläden (und Juwelieren) wird vorrangig von in Wochenendbeziehungen lebenden Menschen produziert, sei es, um ihr schlechtes Gewissen zu lindern oder tatsächliche Zuneigung dem Lebenspartner gegenüber zu demonstrieren. Auf diese Weise werden in Deutschland und Holland, wo die meisten der verschenkten Gentulpen und Zuchtrosen herkommen, tausende Arbeistplätze gesichert. Die Wochenendbeziehung ist also auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftfaktor.
  • Die in vielen Beziehungen vorherrschende Sprachlosigkeit wird durch das Führen einer Wochenendbeziehung aufgebrochen und verringert. Wenn man sich fünf Tage lang nur mittels Telefon nichtssagende, mangels einer Mobilfunk-Flatrate knappgehaltene Floskeln übermittelt und dabei gelegentlich auch mal nach dem Befinden der Hauskatze fragt, gleicht ein tatsächliches Gespräch mit dem Lebenspartner unter vier Augen einer Offenbarung. Die Aussage „Ich liebe Dich unendlich, mein Schatz“ kann in solch einem Gespräch effektiv auf die Probe gestellt und mithilfe einer Interpretation der Körpersprache des Gegenübers wirksam auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.
  • Die zermürbende Konsensfindung bei der Wahl des Fernsehprogramms, die viele normale Beziehungen stark belastet, beschränkt sich durch das Führen einer Wochenendbeziehung auf das Wochenende, wodurch das Konfliktpotential einer Beziehung mindestens halbiert wird. Unter der Woche kann jeder Partner sein Fernsehprogramm selbst bestimmen und hemmungslos selbst so tabuisierte Sendungen wie HSE 24-Tele-Shopping oder SAT 1 Akte 07 konsumieren, ohne dem Partner Rechenschaft über seinen schlechten Geschmack ablegen zu müssen.

Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wochenendbeziehung hat allerdings auch ihre Schattenseiten:

  • Gelegentlich soll es vorkommen, dass der Hund des in einer Wochenendbeziehung lebenden Paares den pendelnden Teil des Paares nicht mehr erkennt, wenn dieser freitagabends sturzbetrunken in die gemeinsame Behausung des Paares torkelt. In solchen Fällen empfiehlt sich die Einschaltung eines Tierpsychologen, der den verunsicherten Hund durch psychotherapeutische Behandlungsmethoden und hochdosierte Gaben von Psychopharmaka beruhigen und heilen kann.
  • Ökologen kritisieren die Existenz von Wochendbeziehungen als umweltschädlich, da das Pendlertum durch die damit verbundenen CO2-Emissionen angeblich die Drohende Klimakatastrophe befördern würde. Die Umweltschützer ignorieren dabei die Tatsache, dass durch die Dezimierung von Ehekrächen, die unbestreitlich aus dem Führen von Wochenendbeziehungen hervorgeht, die umweltschädlichen Schallemissionen deutlich reduziert werden, was für das Ökosystem mindestens genau so wichtig erscheint.
  • Die Kosten für Hygieneartikel verdoppeln sich durch das Führen einer Wochenendbeziehung, da Utensilien wie Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide, Mundspülung, Deodorant, Nassrasierer, Duschgel, Enthaarungscreme und Klopapier für beide Beziehungspartner verfügbar sein müssen, es sei denn, einer der beiden Partner fährt seine Hygieneaktivitäten auf das Nötigste herunter, um die Haushaltskasse zu entlasten. Ist der weibliche Beziehungspartner der pendelnde Teil, vervierfachen sich diese Kosten soagar, da kostspielige Schminkartikel sowie diverse Duftwässerchen sowohl am Arbeits- wie auch am Wohnort stationär gelagert werden.
Dieser Artikel ist Artikel der Woche 42/2007
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