Beileid

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Lacher.jpg Achtung - Wortwitz!

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Der Beileid ist die älteste bekannte Zeremonie von Holzfällern auf der Schwäbischen Westalb, mit der ein neues Mitglied in den Fälltrupp aufgenommen wird.

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl im Kreise seiner Lieben.

Der Beileid (auch Beil-Eid geschrieben) lässt sich bis auf das Jahr 877 zurückführen, dem Todesjahr Karls des Kahlen, der bekanntlich letztlich dem gefürchteten und nach ihm benannten Kahlschlag erlag.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leider ist diese schöne Zeremonie inzwischen sehr selten geworden und droht daher in Vergessenheit zu geraten. Mit der medienwirksamen Vereidigung von Timo Beil, der inzwischen für ein bekanntes Deutsches Mobilfunkunternehmen Bäume fällt, um den Bau von Mobilfunkmasten in abgelegenen Waldregionen zu ermöglichen, ist der Beil-Eid wieder etwas mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.

Zeremonie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da ist das Ding.

Mit dem Ableisten des "Herzlichen Beileids" wird der Jungbeiler zum Eidgenossen der Beilschaft. Gleichzeitig wird ihm die bekannte Axt im Wald übergeben, mit der er fortan selbstständig seinem Handwerk nachgehen darf. Nach wie vor wird die Verleihung der Axt kontrovers diskutiert, da Gegner dieser Zeremonie behaupten, sie habe das Potenzial zur Spaltung.

Außerdem wird bei diesem Anlass dem Jungbeiler die aktuell gültige Fassung der Hackordnung überreicht, die für alle Holzfäller bundesweit gültig und bindend ist. Häufig wird im Anschluss an die Zeremonie ein frisch geschossener Hackbraten verzehrt.

Heißer Anwärter auf den Beileid ist seit Kurzem auch Lars Klingbeil. Beobachter sind sich einig, dass ihm die Axt gut zu Gesicht stehen würde. Allerdings hat Klingbeil dazu bereits verlauten lassen, dass sie dort nicht hingehöre. Laut Umfragen möchten es jedoch eine Vielzahl Bundesbürger einfach mal auf einen Versuch ankommen lassen.

Wortlaut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Bild des Grauens: Jungbeiler kurz vor Feierabend.
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Unbekannte, aber namhafte Archäologen fanden kürzlich unter einem Holzweg ein Beilschriftdokument. Bei der Rekonstruktion wurde schnell klar, dass es sich dabei um den Originaltext des Eides handelte, der wie folgt lautet:


Ich gelobe feierlich,
bin eisenhart, nie weinerlich,
als Holzenfäller, Sägenheld,
als Axt im Wald, die Bäume fällt,
zu pflanzen, hegen und zu pflegen,
zu hacken, reißen und zu sägen.

Um Platz zu schaffen für die Welt,
für Fortschritt, Startbahn und das Geld.
Dafür verjag' ich Eber, Sau, und Wolf,
für Fairway, Greenfee, Golf.
Vertreibe Eichhorn, Maus und Zecke,
wie Dachs, Luchs, Fuchs, die ich erschrecke.

Bin eifrig bei des Forstens Pflege,
geschickt im Umgang mit der Säge.
Sie rattert zackig, laut und schnell,
ich ernte Holz noch motormanuell.
Und liegt die Leistung mal danieder,
feil ich mir schnell die Kettenglieder.
Ich öle gern den Motor meiner Säge,
den ich mehr als meinen Körper pflege.
Bin grün gewandet wie Waldmeister,
dufte nur viel herber und auch dreister.
Schwitze morgens schon ab sechs,
doch riech' ich nicht wie das Gewächs.

Und liegt dann auch zur kalten Winterszeit
die Arbeit nieder weil der Wind so pfeift,
fällt Hagel und auch Schnee herunter,
zieht man sich dann was Warmes drunter.
In der Kälte schuften ist ein Abenteuer,
man steht lieber dann am Lagerfeuer.

Der Waidmann ist mein bester Freund,
hab ich doch Feld und Flur geräumt.
Sorg' für des Jägers freies Feld,
kann ballern wie es ihm gefällt.
Er hockt hoch oben auf dem Sitz,
schießt mit der Büchse feistem Blitz.
Solang die Tanne biegt im Wind,
bleib ich des Jägers liebstes Kind.

Auf mich blickt die Verwaltung voller Stolz,
ist sie doch reich geworden durch das Holz.
Doch alle Flächen sind ganz leer
und Bäume steh'n jetzt keine mehr.
Hier ist nur noch leerer Boden,
das kommt vom ungestörten Roden.

So kommt man schließlich überein,
eine Nutzungsordnung muss es sein.
Man gibt den Leuten das Versprechen,
recht bald zu forsten auf die Flächen,
zu renaturier'n das alte Biotop,
doch hält man Bürger oft für ein' Idiot'.

So schwör ich vor dem Heere aller Sterne,
dass ich immer aufpasse und lerne.
Ich schwör bei Onkel Heinz und meiner Mutter,
bei Mohammed, dem Papst und Martin Luther,
zu schützen, pflegen und bewahr'n,
all die Sachen, Güter und die War'n,
die der Wald hält uns bereit,
im Verlauf der Jahreszeit,
um so auch künftig zu kassieren,
wenn wir die Bäume massakrieren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ron Wood: Mein Leben als Holzkopf. Hugendubel, ISBN 1-3205-6502-4
  • Timbaland: Wiederaufforstung durch fette Beats. Sony-Books, ISBN 4-6102-0177-6
  • Ich und mein Holz: Die 257ers und ihr Beitrag zu Fallkerb und Fällschnitt. Wald&Wiesen-Verlag, Gütersloh, ISBN 4-3423-2377-4