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Karl May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Old Kara ben Shatterhand) war ein deutscher Abenteurer und Weltreisender, der seine Reiseerlebnisse in präzisen Berichten veröffentlichte und daher vielfach für einen Schriftsteller gehalten wurde. Er bereiste den Wilden Westen ebenso wie den Nahen Osten, hielt sich aber besonders gern in Jugoslawien und Bad Segeberg auf, wo er unerhörte Abenteuer erlebte.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karl May wurde als fünftes von vierzehn Kindern eines armen Webers geboren. Einige Quellen behaupten, sein Vater sei gar kein Weber, sondern ein Spinner gewesen. In jedem Fall war der kleine Karl musisch und künstlerisch begabt, also mithin zu keiner nützlichen Arbeit zu gebrauchen. So war es kein Wunder, dass er in seiner Jugend eine kriminelle Karriere begann.
Die Sachsen verstanden im 19. Jahrhundert da allerdings keinen Spaß und steckten Karl für einige Jahre ins Zuchthaus. Immerhin verfügten die sächsischen Zuchthäuser über eine gut sortierte Bibliothek, und Karl saß seine Strafen lesend ab. Besonders gern las er Reiseführer und beschloss, nach seiner Entlassung das Verbrechen aufzugeben und stattdessen die Welt zu bereisen.
Mit Anfang Dreißig suchte er sich daher eine Anstellung als Abenteurer und brach in die Welt auf. Bei seinen Reisen musste er oft feststellen, dass die von ihm zuvor studierten Reiseführer voller Fehler und Ungenauigkeiten waren, und er beschloss, seine eigenen Erfahrungen sorgfältig niederzuschreiben, um dem deutschen Leser später ein korrekteres und vorurteilsfreieres Weltbild vermitteln zu können. Dies gelang ihm so gut, dass die Deutschen heutzutage als das weltoffenste aller Völker gelten und in der ganzen Welt heiß und innig willkommen sind.
Reisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den Orient[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seine erste große Reise führte May in die Gebiete des Osmanischen Reiches, das damals eine recht große Ausdehnung besaß, es war so eine Art EU für Türken und Araber. Man nannte das damals den Orient. Sogar Israel gehörte dazu. Es waren im großen und ganzen paradiesisch friedliche Zustände, aber trotzdem gab es für einen abenteuerlustigen Helden dort eine Menge zu tun. Es galt unglückliche Jungfrauen aus Harems zu befreien, Piraten und Banditen und Sklavenhändler und Schmuggler zu besiegen, Kranke zu heilen, Königinnen zu unterstützen, und schließlich den teuflischsten aller Verbrecherkönige, den Schut, zur Strecke zu bringen. Ein schönes Programm für eine dreiwöchige Rundreise, und das Erlebte reichte aus, um sechs Bücher zu füllen, die sich prächtig verkauften.
Da die Orientalen unfähig waren, einen so komplizierten Namen wie Karl May auszusprechen, nannten sie ihn stattdessen Kara ben Nemsi Effendi. Dies betrachtete er als Ehrentitel, jedenfalls so lange, bis er die Sprache einigermaßen beherrschte und erkannte, dass es ungefähr so etwas wie dummer selbstgefälliger weißer Tourist bedeuten musste. Hierdurch lernte er viel über den feinsinnigen Humor des Orientalen.
Wie bei allen seinen Reisen trug May stets eine prächtige Feuerwaffe bei sich, mit der man wild um sich schießen konnte. Mit seiner Bewaffnung war er den Einheimischen meist haushoch überlegen, was das Vorgehen gegen Schurken und das Retten hilfsbedürftiger Opfer deutlich vereinfachte. Diese Demonstration machte automatische Waffen im ganzen arabischen Raum populär. Wenn heute bei freudigen Anlässen in Arabien gern in die Luft geschossen wird, geht diese Tradition auch auf Mays Einfluss zurück.
Freunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf seinen Reisen lernte May zahlreiche Menschen kennen. Während er die Schurken, die darunter waren, stets erfolgreich der irdischen Gerechtigkeit zuführte, half er allen anderen zumeist aus der jeweils akuten Patsche, womit er sich viele Freunde machte. Diese Freunde begleiteten ihn oft ein längeres Stück seines Wegs, so dass er ihnen noch öfter aus der Patsche helfen musste. Aber das tat er natürlich gern.
Hadschi Halef Omar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sam Hawkens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sir David Lindsay[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Winnetou[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem Ideal des Weltbürgers Karl May eifern heute viele Deutsche nach, etwa Peter Scholl-Latour, Thomas Gottschalk oder Jürgen Klinsmann. Mit den Vorstellungen und Idealen Karl Mays im Kopf kann ein Deutscher heute zum Beispiel ein besserer Araber sein als die Araber selbst; ebenso auch ein besserer Afrikaner oder Amerikaner. Gern wird diese sympathische Fähigkeit des typischen Deutschen in modernen Fernsehproduktionen wie dem Traumschiff oder in Afrika gedrehten Iris Berben-Vehikeln illustriert. Bei dieser Gelegenheit erfährt man auch, wie gern in der ganzen Welt deutsch gesprochen wird; eine schöne Sache, die nicht zuletzt der kulturellen Breitenwirkung von Mays Werk zu verdanken ist.