UnBooks:Reiseführer für alle Länder

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Die Sehnsucht nach der Ferne ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Auch das Wissen, dass andere Menschen Sehnsucht nach unserem Zuhause haben, ändert daran nichts.

„Umwege erhöhen die Ortskenntnis“

~ Markus Seidel über das Reisen

„Alle Wege führen nach Rom“

~ Unbekannte über das Reisen

„Porto Longone ist für uns wie für euch Balkonien.“

~ Capitano Schettino über die Alternative zur Andrea Doria


Über das Reisen[edit | edit source]

„Reisen bildet“ sagte schon Siegfried Rauch, seines Zeichens Kapitän des Traumschiffs. Aus diesem Grund werden die meisten Reisen auch von Ungebildeten unternommen, und das ist gut so. Bei allem Bildungsanspruch sollte der Reisende jedoch nicht vergessen, dass eine Reise nicht nur der geistigen Erbauung dient, sondern auch der Erholung, dem Alkoholmissbrauch unter südlicher Sonne und der hemmungslosen Ausschweifung.

Über dieses Buch[edit | edit source]

Für eine Urlaubsreise stehen heute zahlreiche Länder nah und fern zur Verfügung. Jeder Tourist tut gut daran, sich vor Antritt einer Reise zu informieren, um die typischen Fehler vieler Touristen zu vermeiden. Aus diesem Grund werden in jeder Buchhandlung etliche Regalmeter voller Reiseführer angeboten. Diese Werke glänzen oft mit Hochglanzfotos, haben aber den Fehler, dass sie meist nur eine Region oder ein Land der Welt behandeln. Mit dem vorliegenden UnBook dagegen ist erstmals ein Reiseführer entstanden, den man für jede Reise verwenden kann. Alle herkömmlichen Reiseführer sind mit dem Erscheinen des Reiseführers für alle Länder nunmehr überflüssig geworden. Dies mag man bedauern, doch der Fortschritt macht heute vor keinem Sektor halt, auch nicht vor der Reiseliteratur. Eines Tages, wenn Urlaubsreisen auch außerhalb unseres Planeten möglich und erschwinglich werden, mag es wieder gerechtfertigt sein, auch noch andere Reiseführer aufzulegen.

Reisevorbereitungen[edit | edit source]

Sonnenstudio[edit | edit source]

Eine Reise erfordert kaum Planung, doch eine wichtige Vorbereitungshandlung muss bereits einige Wochen vor Reiseantritt beginnen: der regelmäßige Besuch auf der Sonnenbank. Der tiefbraune Hautton, der heute vom zurückkehrenden Urlauber erwartet wird, ist mit gewöhnlichem Sonnenlicht allein kaum erreichbar, außerdem kann man sich des Wetters ohnehin nicht sicher sein. Auch im Urlaub selbst kann man natürlich weiter die Sonnenstudios aufsuchen.

Den Urlaub gleich mit kräftiger Bräune zu beginnen, hat auch noch weitere Vorteile. Mitreisende erkennen den Reisenden sofort als Urlaubsprofi. Man kann mitleidig auf die übrigen bleichgesichtigen Neuankömmlinge herabsehen, und wird am Urlaubsort auch nicht sofort als Neuankömmling erkannt. Dies bewahrt den Reisenden oft vor unangenehmen Begegnungen mit Time-Sharing-Anbietern, die sich wie Geier auf jeden hellhäutigen Grünschnabel stürzen.

Lieber einen Koffer mehr mitnehmen als etwas Wichtiges vergessen!
Wer lieber mit leichtem Gepäck reist, kann natürlich auch auf diese einfache Universalausrüstung zurückgreifen.

Packen[edit | edit source]

Eine Reise führt einen Menschen in viele unvorhersehbare Situationen. Um sicher zu gehen, in jeder Situation gut gekleidet und richtig gestylt zu sein, hat der Reisende nur eine Möglichkeit: Alles mitnehmen. Noch besser ist es, nicht nur die gesamte eigene Garderobe mitzunehmen, sondern vor einer Reise auch noch einmal zünftig zu shoppen, um klamottenmäßig auf dem neuesten Stand zu sein. Der Reisende vertritt in der Fremde immerhin auch sein Heimatland und will nicht nur für sich, sondern auch für den eigenen Kulturkreis einen guten Eindruck hinterlassen. Das Modewettrüsten muss also auch und gerade im Urlaub weitergehen. Natürlich wird auch unterwegs weitergeshoppt - packen Sie also am besten auch noch ein paar Koffer ein.

Geld[edit | edit source]

Geld ist eine ausgezeichnete Erfindung und wird auf der ganzen Welt gern angenommen. Es sollte daher ebenso selbstverständlich mitgeführt werden wie Zahnpasta und Sonnencreme. Wie bei Sonnencreme auch, gilt die Faustregel: je größer die Zahl, die draufsteht, desto besser.

Foto und Video[edit | edit source]

Bei der Auswahl Ihrer Foto- und Videoausrüstung bedenken Sie folgendes: Sie geben eine Menge Geld für Ihre Reise aus (oder jedenfalls mehr, als Sie sich eigentlich leisten können), und jede größere Geldausgabe muss auch dazu dienen, Neid und Bewunderung Ihrer Mitmenschen hervorzurufen, sonst ist sie sinnlos. Da Sie Ihre Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde jedoch nicht auf Ihre Reise mitnehmen können, müssen Sie von der Reise entsprechende Beweise mit nach Hause bringen. Neben einem zünftigen Sonnenbrand und geschmacklosen Reiseandenken sind Fotos und Videos der beste Urlaubsbeweis.

Stellen Sie sich also zu jedem Zeitpunkt Ihrer Reise vor, wie Sie den aktuellen Moment am besten Ihrem staunenden Bekanntenkreis präsentieren können. Die Kamera muss jederzeit schussbereit sein, um entscheidende Augenblicke („Herta steigt aus dem Bus“) für die Nachwelt festzuhalten. Machen Sie sich die Begeisterung in Ihrem Vorführraum klar, wenn die versammelte Nachbarschaft dieses Ereignis miterleben darf. Besonders professionell wirken Videoaufnahmen mit Live-Audiokommentar („Jetzt steigt Herta aus dem Bus“).

Diese wunderschöne Bildkomposition ist ein Musterbeispiel für ein spontan entstandenes und doch meisterhaft gestaltetes Urlaubsbild. Ein harmonisches Verhältnis von Natur, Menschen, Architektur und Technik, eine interessante Motivwahl, ein überbordender Symbolismus wurden mit einfachsten Mitteln zu einem Gesamtkunstwerk aufgebaut.

Eine offensichtlich teure und supermoderne Videoausrüstung eignet sich auch hervorragend zum Protzen bei Ihren Mitreisenden. Beim Gerätekauf sollten Sie dazu Geräte mit vielen blinkenden Anzeigen und surrendem Teleobjektiv bevorzugen, und gerade teure Geräte sollten auch stets sichtbar mitgeführt werden, um den besten Effekt bei anderen Touristen und bei Einheimischen zu erzielen. Besonders wichtig ist es auch, dass Ihre Kamera ein nicht abschaltbares Blitzlicht besitzt. Blitzlicht braucht man immer. Ob man bei strahlendem Sonnenschein einen Berg fotografiert oder bei Nacht den Eiffelturm - nur mit Blitzlicht kann das Foto gelingen. (In einigen Einrichtungen, etwa Kirchen und Museen, ist die Benutzung eines Blitzlichts nicht gestattet, weil es z. B. alten Gemälden schaden kann. Dieses Verbot ist sehr sinnvoll. Weisen Sie also Ihre Mitreisenden streng darauf hin. Für Sie selbst gilt dieses Verbot natürlich nicht - schließlich haben Sie für teures Geld eine Kamera erworben, die sich nun auch amortisieren muss. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch generelle Fotografierverbote ignorieren.)

Ein Wort noch zu Personenmotiven. Da es erfahrungsgemäß schwierig ist, bei durchschnittlichen Lichtverhältnissen bewegte Motive zu fotografieren, bitten Sie ihre Mitreisenden und Familienmitglieder, in ihrer Bewegung innezuhalten. Die Aufnahmen wirken dadurch besonders natürlich, da sie nicht durch Bewegungsunschärfe getrübt werden und Sie immer den richtigen Bildausschnitt erwischen. Auch das Ablichten eines Lächelns kann sich angesichts der Anstrengungen des Urlaubs etwas schwieriger gestalten. Dem helfen Sie mit ein bisschen Erfahrung dadurch ab, dass Sie z.B. Ihre Frau streng zurechtweisen, sie solle doch endlich verdammt nochmal das Lächeln halten. Ein wenig Disziplin hat noch niemandem geschadet, und gerade im Urlaub ist die Versuchung groß, sich durch allzu große Nachlässigkeit das Erlebnis zu verderben.

Versicherungen[edit | edit source]

Für den Reisenden werden zahlreiche Versicherungen angeboten. Am besten ist es, sich an einem namenlosen Schalter ein Stück selbstgedrucktes Papier ausstellen zu lassen. Dies gibt dem Reisenden ein Gefühl der Sicherheit, das um so höher ist, je teurer der Zettel bezahlt wurde. In tatsächlichen Notfällen allerdings wende man sich lieber an die Botschaft des Heimatlandes oder an einen Seelsorger seines Vertrauens. Da immer wieder mit Billigurlaubern überladene Reisebusse aufgrund der Übermüdung des Busfahrers in Schluchten hinabstürzen empfiehlt sich für Liebhaber von Butterfahrten die Reisebuspauschalversicherung, die inzischen von fast allen Versicherungskonzernen angeboten wird. Diese Versicherung garantiert eine Überführung der sterblichen Überreste in die Heimat mit anschließender Beerdigung im Pauschalgrab.

Gesundheitsmaßregeln[edit | edit source]

Reisen werden auch dazu unternommen, um die heimischen Krankheiten und Gebrechen zu bessern oder wenigstens eine Zeitlang zu vergessen. Dafür bieten fremde Länder oft interessante, exotische Krankheiten und Erreger. Diese können als Reiseandenken auch wieder mit nach Hause genommen werden. Es ist unsinnig, diesen Krankheiten vorzubeugen, denn in der Heimat verfügen die Mediziner in der Regel nicht über ausreichende Kenntnisse fremder Krankheitsbilder. Man wende sich lieber vor Ort an Spezialisten, Heilkundige und Handaufleger, die den Reisenden gegen einen angemessenen Kostenbeitrag gern in die authentische Volksmedizin des Gastlandes einführen. Wird z.B. ein Ebola-Virus als Andenken an eine Afrikareise am Zoll vorbei in die Heimat eingeschleust, kann der Urlaub in der Intensivstation eines Spezialkrankenhauses auf Kosten der Krankenkasse noch um ein paar Monate verlängert werden.

Kinder[edit | edit source]

Mit Kindern zu verreisen ist kein Problem. Tagsüber werden sie mit MP3-Player oder Gameboy ruhiggestellt, nachts kann man sie auch schon mal mit milden Sedativa oder Barbituraten traktieren oder ans Bett fesseln, so dass sie den geordneten Ablauf der Reise nicht stören und man in Ruhe mit Freunden essen gehen kann.

Alternativ dazu ist eine Urlaubsreise auch gut für das Zeugen von Kindern geeignet.

Anreise[edit | edit source]

Urlaub mit dem Auto ist Erlebnisurlaub von Anfang an.

Mit dem Auto[edit | edit source]

Eine Reise mit dem Auto zu unternehmen, ist eine der besten Möglichkeiten, sicher und bequem zu reisen. Mit dem Auto nimmt man quasi ein Stück Heimat mit in die Fremde. Das Auto ist unterwegs ein idealer Aufbewahrungsort für Gepäck und Wertsachen, und man hat die Möglichkeit, die eigenen fahrerischen Kenntnisse zu erproben, sich mit Einheimischen zu messen und das Geschehen im Straßenverkehr souverän mitzubestimmen. Einheimische Autofahrer profitieren oft und gern davon, wenn der Reisende ihnen seine Fahrkunst demonstriert.

Sollten Sie verheiratet oder in einer festen Lebenspartnerschaft sein, ist zudem die Reise mit dem Auto eine ausgezeichnete Gelegenheit, Ihre Teamfähigkeit weiterzuentwickeln. Lassen Sie dazu den bei Aldi gekauften GPS-Routenplaner zu Hause und drücken Sie Ihrem Partner eine Straßenkarte in die Hand. Am besten ist es, wenn Ihre Reise Sie durch einen größeren Ballungsraum, wie etwa Köln, Frankfurt, Paris oder Rom führt. Fragen Sie dann alle fünf Minuten aufgeregt „wo muss ich jetzt hin ???“, und wenn der Finger Ihres Partners nicht schnell genug Ihren momentanen Aufenthaltsort lokalisieren kann, dann machen sie ihrem Ärger ohne zu zögern Luft und schreien „nun mach schon !!!“. Sollte diese Situation dazu führen, dass Sie eine Abzweigung auf einem Autobahnkreuz verpassen und erst nach 75 km die nächste Ausfahrt kommt, dann schlagen Sie Ihrem Partner vor, die Plätze zu tauschen und ihn oder sie fahren zu lassen. Damit schärfen Sie seine Perspektive und zeigen ihm dadurch wie man eine Straßenkarte richtig liest. Sie werden die durch diese Technik erreichte partnerschaftliche Harmonie bei Erreichen Ihres Urlaubszieles sehr zu schätzen wissen. (Und falls das Experiment fehlschlägt, machen Sie den nächsten Urlaub am besten gleich mit der süßen Ansagerin aus dem GPS-Gerät. Die weiß wenigstens, wo es langgeht.)

Mit der Bahn[edit | edit source]

Insbesondere in Entwicklungsländern kann eine Reise mit der Eisenbahn eine freudvolle Erfahrung sein. Oftmals hat man als Tourist schon für wenig Geld die Gelegenheit, nicht etwa in der 1. Klasse, sondern in der speziellen 1. Klasse zu fahren, begleitet von ebenso freundlichem wie fachkundigem Personal sowie exquisiten Speisen und Getränken. Bei speziellen Touristenzügen kommt selbstverständlich nur das beste Wagenmaterial zum Einsatz, welches nicht selten sogar preisgekrönt ist. Die freundlichen Zugführer lassen in aller Regel die Türen während der Fahrt weit geöffnet, so dass man in den vollen Genuss des mit ca. 40°C äußerst angenehm temperierten Fahrtwindes kommen kann; nur Fahrgästen klimatisierter Züge bleibt dieser Luxus in der Regel verwehrt. Um Anschlüsse braucht man sich nicht zu sorgen, da man diese in der Regel sowieso verpasst.

Mit dem Flugzeug[edit | edit source]

Reisen mit dem Flugzeug bietet von allen Fortbewegungsmitteln den größten Erlebniswert. Von dem Augenblick an, in dem man eine Abflughalle betritt, kommt man in den Genuss einer Behandlung, wie sie sonst nur gefährlichen Schwerverbrechern zuteil wird. Man wird streng durchsucht, muss Handgepäck und Schuhe abgeben, Haarproben und Fingerabdrücke werden genommen, sabbernde Drogensuchhunde lecken einem die Zehen ab, Geburtsurkunde und Gehaltsnachweis werden an das amerikanische Heimatschutzministerium gefaxt (auch wenn man eigentlich nur nach Kreta fliegen will), Herzschrittmacher und mitgeführte Süßigkeiten werden durch überdimensionale Mikrowellengeräte unbrauchbar gemacht, Verwandte und Arbeitskollegen werden verhört, bevor man sich endlich durch ein Spalier bis an die Zähne bewaffneter Ein-Euro-Wachleute in die Wartezone begeben darf, in der man dann die nächsten sechs Stunden bis zum Abflug verbringt. Pfiffige Kriminelle kaufen ihre Drogen und Waffen daher erst nach der Sicherheitskontrolle, im Duty-Free-Bereich (auf Sonderangebote achten!).

Mit dem Schiff[edit | edit source]

Schiffsreisen sind eine fantastische Erfindung, weil sie es ermöglichen, fremde Länder zu bereisen, ohne sie jemals zu betreten. Die Bequemlichkeit dieser Art von Reise wird allenfalls noch von einem Urlaubsvideo am heimischen Fernsehgerät übertroffen. Mit einem Schiff ist es sogar möglich, eine Reise ohne Reiseziel durchzuführen, eine sogenannte Kreuzfahrt. Hierbei kreuzt man ziellos von einem Ort zum andern und kann dabei ohne Unterbrechung dem eigentlichen Inhalt des Urlaubswesens nachgehen, nämlich Völlerei, Trinkgelagen, dem Erwerb und Ausbau eines Sonnenbrands und verschiedener Geschlechtskrankheiten.

Mit dem Fahrrad[edit | edit source]

Das Fahrrad ist besonders dann für eine Reise geeignet, wenn man es liebt, sich der Witterung des Reiselandes vorbehaltlos anzuvertrauen. Flache, küstennahe Gebiete sind nicht nur wegen ihrer geringen Steigungen für das Radfahren geeignet, sondern bieten auch die größte Abwechslung bei Wind und Wetter und damit den größten Erlebniswert.

Mit dem Bus[edit | edit source]

Wie bereits im Punkt Versicherungen erwähnt, eignet sich der Bus als preiswertes und flexibles Transportmittel. Die Enge dieses Reisemittels ermöglicht innige soziale Kontake zu Miturlaubern und die virologische Belastung in den Bordtoiletten stärkt das Immunsystem. Der Blick aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Autobahnbaken erweitert den Horizont des Reisenden und lässt die Anreise zum Urlaubsort zum einzigartigen Erlebnis werden.

Bitte achten Sie jedoch darauf, bereits vor Reiseantritt den nächsten Termin mit Ihrem Orthopäden zu vereinbaren. Denn nur bei rechtzeitiger Nachuntersuchung können Sie den Busreiseveranstalter wegen der sich in der Enge des Busses entwickelnden Kniegelenksarthrose und der durch die Lüftergebläse ausgelösten rheumatischen Erkrankung auf Schadenersatz verklagen.

Zu Fuß[edit | edit source]

Zu Fuß verreisen (von Anhängern dieser bizarren Fortbewegungsart auch Wandern genannt) ist entgegen der landläufigen Meinung durchaus möglich, wenn auch idiotisch. Die Natur hat dem Menschen zwei Füße gegeben: einen für das Gaspedal und einen für die Bremse. Man sollte diese Gaben nicht unter ihrem Wert einsetzen.

Reiseziel[edit | edit source]

Ein Ziel für eine Reise auszuwählen, ist in der heutigen modernen Zeit nicht mehr unbedingt erforderlich. Es reicht völlig aus, am Flughafen blind das erste Last-Minute-Angebot wahrzunehmen oder mit verbundenen Augen auf einen Globus zu zeigen. In jedem Fall findet man in der ersten Stadt, die man ansteuert, die üblichen Franchisegeschäfte mit allen Dingen des täglichen und touristischen Bedarfs.

Fremde Völker haben oft seltsame Rituale. Fotografieren ist natürlich immer erlaubt, aber man sollte auf alles vorbereitet sein. Zum Beispiel einen Schirm dabei haben, falls es sich um einen Regentanz handelt.

Land und Leute[edit | edit source]

Die meisten Länder dieser Erde bieten herrliche Naturschönheiten, interessante kulturelle Errungenschaften und andere Sehenswürdigkeiten, diese Vorzüge werden jedoch dadurch getrübt, dass man auch zahlreiche Menschen antrifft. Die Menschen, denen man auf Reisen begegnen kann, lassen sich im wesentlichen in zwei Gruppen zusammenfassen:

  • Einheimische. Einheimische kommen an jedem bewohnten Ort vor, Begegnungen mit ihnen lassen sich daher nur schwer vermeiden. Man erkennt sie unschwer an dem leicht genervten Gesichtsausdruck, der daher herrührt, dass sie arbeiten oder auf andere Weise ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, während doch eigentlich Urlaubszeit ist.
  • Touristen. Jeder sehenswerte Ort der Welt wird heute von zahlreichen Touristen heimgesucht, Begegnungen mit ihnen lassen sich daher nur schwer vermeiden. Man erkennt sie unschwer am leicht genervten Gesichtsausdruck, der daher herrührt, dass die in ihrem Urlaub ausgerechnet in eine Touristengegend geraten sind.

Neben Touristen und Einheimischen kommt es vor, dass man auch wirklich interessanten Menschen begegnet, nämlich solchen, die beruflich mit dem Tourismus zu tun haben, etwa Reiseleiter, Animateure, Rezeptionisten oder Flugbegleitern. Diese Menschen sind dazu bestimmt, die Bedürfnisse des Reisenden zu erfüllen, man sollte sie also stets mit Fragen, Forderungen und Sonderwünschen beschäftigt halten.

Klima[edit | edit source]

Klima gibt es in den meisten Ländern der Erde. Das liegt am Klimawandel, und der wiederum wird von zahlreichen Klimaanlagen hervorgerufen.

Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Folgen Sie einfach dem Pulk. Irgendjemand wird schon dabei sein, der weiß, wo die nächste Kathedrale, Bar oder schöne Aussicht ist. Einige Länder sind auch dazu übergegangen, an bestimmten Orten Schilder mit einer Kamera aufzustellen, damit man weiß, wann man fotografieren muss und was. Gebäude, die anders aussehen als die anderen, sind oft Sehenswürdigkeiten, also sicherheitshalber knipsen. Berge werden auch gern fotografiert. Achtung, falls zahlreiche Menschen und/oder Vögel auf dem Berg herumlaufen, handelt es sich möglicherweise um einen Müllberg. Kaufen Sie Ihre Andenken lieber später.

Verständigung[edit | edit source]

Gelegentlich ist es unvermeidlich, auf Reisen mit anderen Personen zu kommunizieren. Handelt es sich bei der anderen Person ebenfalls um einen Touristen, so ist dies in der Regel kein Problem, denn man kann voraussetzen, dass die Interessen des anderen mit den eigenen weitgehend konform gehen, und einfache Handreichungen wie das Fotografieren eines Sitznachbarn lassen sich auch mit Gesten und Grinsen vereinbaren. Handelt es sich jedoch um einen Einheimischen (siehe oben), so wird die Kommunikation oft schwierig. Viele Einheimische auf der ganzen Welt weigern sich hartnäckig, ordentlich Deutsch zu lernen oder irgendeine andere der Sprachen, die der Mitteleuropäer an der Schule lernt und daher noch notgedrungen radebrechen kann.

Der Reisende ist in solchen Fällen am besten beraten, neben Gesten und Mimik auch seine natürliche Autorität und Lautstärke zum Einsatz zu bringen. Oft mangelt es dem Einheimischen nur an der Motivation, das Anliegen des Reisenden zu verstehen - energisches Auftreten kann diesen Bann brechen und zu schnellen Ergebnissen führen.

Ganz selten kann es vorkommen, dass der Reisende selbst von Einheimischen angesprochen wird. Natürlich wird man im allgemeinen versuchen, solchen unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen; falls das nicht gelingt, antwortet man am besten klar und deutlich in der eigenen Muttersprache und macht dem anderen dadurch verständlich, dass er sich schon um Sprachkenntnisse bemühen sollte, wenn er Besucher in seinem Land empfangen will.

Unterkunft[edit | edit source]

Um die richtige Unterkunft zu finden, orientiert man sich am besten an den Sternen. Hierfür sind keine astronomischen Kenntnisse erforderlich, sondern man muss nur die auf einem Hotel angeklebten Sterne zählen.

Null-Sterne-Hotel (Kategorie E)[edit | edit source]

Hierüber liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor, da ein unüberwindlicher Brechreiz jeden Forscher, der Erkenntnisse über diese exklusiven Établissements sammeln wollte, am Betreten selbiger gehindert hat. Bekannt ist lediglich, dass derartige Häuser allenfalls in verschlafenen Ecken Griechenlands und Hollands zu finden sind; vereinzelt wurden auch welche in Ostfriesland, leider jedoch häufiger in Großbritannien (dort besonders in Bahnhofsvierteln größerer(!) Städte) gesichtet.

Ein-Stern-Hotel (Kategorie D)[edit | edit source]

Ein Zimmer in einem Ein-Stern-Hotel verfügt in der Regel über 4 Wände, zumindest jedoch über ein Dach. Gelegentlich findet der Gast auch einen kulinarischen Willkommensgruß in Form von Kakerlaken, Ratten oder Wanzen vor. Hierbei muss jedoch eindringlich davor gewarnt werden, dass in ehemaligen Sowjetrepubliken sowie in den USA etwaige anzutreffende Wanzen entgegen dem üblichen Brauchtum selbstverständlich nur dekorativen Zwecken dienen und keinesfalls zum Verzehr geeignet sind. Falls es Probleme geben sollte, steht ein benutzerfreundlicher Automat dem hilfesuchenden Reisenden rund um die Uhr zur Verfügung; in Entwicklungsländern ist alternativ einmal pro Woche bei rechtzeitiger Vorbestellung ein Dolmetscher verfügbar.

Zwei-Sterne-Hotel (Kategorie C)[edit | edit source]

Zimmer in Zwei-Sterne-Hotels sind gelegentlich mit Mobiliar und mit etwas Glück sogar mit privater Toilette, deren Tür sich nach innen öffnen lässt, wenn man auf das Toilettenbecken steigt, ausgestattet. In Ländern mit niederländischen Touristen ist bisweilen eine zweite Klinke anzutreffen, die ermöglicht, die Tür alternativ nach außen (also zum Wohn-/Schlafraum hin) zu öffnen; dies gelingt, wenn eine eventuell dort befindliche zweite Person auf das Bett steigt bzw. nach feucht-fröhlicher Nacht noch in selbigem liegt. An den Wochenenden gibt es auch Personal, das das Mobiliar verbrennt und Insekten, Erbrochenes und Betrunkene mit Hochdruckreinigern aus dem Zimmer beseitigt. Die Betten sind groß genug, so dass zumindest die halbe Körperfläche auf der Aldi-Federkernmatratze (oder vergleichbar) aufliegt.

Typisches, gemütliches Zimmer in einem 3-Sterne-Hotel.

Drei-Sterne-Hotel (Kategorie B)[edit | edit source]

Gute Mittelklasse, das Zimmer verfügt auf jeden Fall über ein Fernsehgerät, auf dem man eine flackernde Übertragung einer bizarren einheimischen Sportveranstaltung oder hochinteressante Talkshows in der Landessprache verfolgen kann. Die Einrichtung genügt üblicherweise dem bewährten IKEA-Standard. Es gibt Zimmermädchen, die durch Überreichung harter Devisen veranlasst werden können, für den Gast die am wenigsten verdreckte Bettwäsche zu reservieren. Normalerweise ist zumindest ein Mitarbeiter vorhanden, der bei Zuhilfenahme von Händen und Füßen der deutschen Sprache ausreichend mächtig ist.

Vier-Sterne-Hotel (Kategorie A)[edit | edit source]

Elegante Ausstattung im Gelsenkirchener Barock des jeweiligen Kulturkreises. Wenn man den Rumpel- und Zischgeräuschen folgt, findet man nach langer Suche eine Minibar und kann sich mit 0,05 Liter Hansapils des jeweiligen Kulturkreises betrinken. Zahlreiche sowie hochmotivierte Angestellte laufen herum, die sich alle irgendwie ähnlich sehen, weil man an solche Jobs nur über Beziehungen herankommt und daher zunächst Familienmitglieder zum Zuge kommen. Neben den Lebensmittelresten aus der örtlichen Krankenheilanstalt, die auch in Hotels niedrigerer Kategorien anzutreffen sind, kann man hier morgens normalerweise alternativ diverse amerikanische Fast-Food-Produkte verzehren – eine Alternative, der unbedingt der Vorzug gegeben werden sollte, sofern man vermeiden möchte, in genannte Anstalt eingeliefert zu werden. Mit reichlich Glück ist sogar ein Glas Rotkäppchen-Sekt inklusive.

Fünf und mehr Sterne (Kategorie L)[edit | edit source]

Wegen der vielen Sterne sind nun zumindest die Preise astronomisch, aber es lohnt sich: Zuckerbäcker und Comiczeichner wurden als Innenarchitekten beschäftigt, eine Armada von Personal in Uniformen von preußisch-zeitloser Eleganz bevölkert die üppig mit güldenen Lüstern geschmückten Flure und Säle, welche zumeist von einer Vielzahl von Geschäften, die einzig auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Gäste eingerichtet sind, gesäumt werden. Liebliche Ostasiatinnen umschmeicheln zärtlich den Körper des zumeist leistungsgestressten Gastes und sind darüber hinaus auf Anfrage – ohne Rechnung, versteht sich! – auch für erweiterte Dienstleistungen grundsätzlich beliebig disponibel. Die Kreditkarte des Gastes wird sicherheitshalber auf Dauer einbehalten, für eventuelle Einkäufe sollte man weitere Kreditkarten mit sich führen. An Speis und Trank wird es dem zahlungskräftigen Gast hier ebenfalls zu keiner Zeit mangeln, so dass er sich ernsthaft fragen muss, wieso er überhaupt dies irdische Paradies jemals wieder verlassen sollte.

Sanitäre Einrichtungen mitteleuropäischen Standards sind mittlerweile auf der ganzen Welt selbstverständlich.

All inclusive (Kategorie S)[edit | edit source]

Dieser Unterkunftsvariante sollte stets der Vorzug gegeben werden, wenn die Möglichkeit besteht. All inclusive bedeutet, dass der Gast sich 24 Stunden täglich mit Essen und Trinken beschäftigen muss. Dadurch wird er der Notwendigkeit enthoben, noch irgendwelche weiteren Beschäftigungen zu planen. Vor Antritt der Reise sollte ausreichend im voraus geschlafen werden, damit die Essens- und Saufzeiten nicht durch zu viel Schlaf gemindert werden. Eine Überprüfung der Leberwerte und/oder ein konzentriertes Dauersauftraining im Vorwege sind auch zweckmäßig. Der All-Inclusive-Urlauber wird in der Regel mit einem dekorativen, nicht entfernbaren bunten Plastikarmband gekennzeichnet. Dies stärkt das Zusammenhaltsgefühl der Gäste und dient bei gelegentlichen Todesfällen auch der einfachen Identifikation.

Essen und Trinken[edit | edit source]

Um stets gut und preisgünstig zu speisen, muss der Reisende sich nur ein paar wenige Grundregeln und Tricks aneignen:

  • Zum Essen geht man am besten in ein Stadtviertel, das auf die Bedürfnisse von Reisenden besonders eingestellt ist. Dies ist zum Beispiel eine Strandpromenade oder ein größerer Platz an einer Sehenswürdigkeit, etwa einer Kathedrale. Hier hat der Reisende in der Regel die beste Auswahl an preisgünstigen Restaurants mit freundlicher Bedienung und guter Qualität.
  • Esslokale, die ihre Speisen auf bunten, hintergrundbeleuchteten Bildern anpreisen, zeigen hierdurch, dass sie auf die Bedürfnisse Ortsfremder und Sprachunkundiger besonders eingestellt sind. Hier kann der Reisende erwarten, seine gewohnte Kost vorzufinden und nicht mit irgendwelchen undefinierbaren, unbekömmlichen einheimischen Speisen traktiert zu werden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Lokale, bei denen die Abbildungen der Speisen bereits stark verblichen sind, denn daran ist zu erkennen, dass der Wirt sein Lokal bereits seit langer Zeit mit demselben Konzept erfolgreich führt.
  • Lokalitäten, die von Einheimischen gemieden werden, sollten vom Reisenden aus demselben Grund bevorzugt werden - hier ist zu erwarten, dass Service und Qualität internationalen Standards genügen und nicht auf die oft geringeren Ansprüche der örtlichen Bevölkerung abgestimmt sind. Lokalitäten, die vollkommen menschenleer sind, weil weder Einheimische noch Touristen sie aufsuchen, sind mit großer Wahrscheinlichkeit exklusive Plätze mit höchster Qualität und erlesensten Speisen, oder Geheimtipps, die man unbedingt ausprobieren sollte.
  • Wird der Tourist lautstark und gestenreich von einem Mitarbeiter eines Restaurants angesprochen, so gebietet es die Höflichkeit, der Einladung des freundlichen Zeitgenossen zu folgen und dort eine Mahlzeit einzunehmen. Dies gilt auch dann, wenn man soeben erst gesättigt aus dem Nachbarlokal getreten ist.
  • Ein spezielles Touristenmenü ist ein Zeichen für eine besondere Umsichtigkeit des Wirtes, bedeutet es doch, dass er auf das deutsche Preisbewusstsein besondere Rücksicht nimmt und die in Deutschland übliche Sorgfalt nicht bereits bei der Auswahl der Zutaten aufhört, sondern er ferner dem durchschnittlichen deutschen Gastronomen auch hinsichtlich Einfallsreichtum ebenbürtig ist.

Über den Autor[edit | edit source]

Der Autor ist passionierter Tourist.


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Dieser Artikel ist Artikel der Woche 38/2007
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