TÜV
Der Name TÜV ist die Abkürzung für den 1818666 gegründeten Technokratischen Überwachungs Verein. Es handelt sich dabei um eine typisch deutsche Bürokratisierungsmaßnahme, Autohaltern die ihnen ohnehin schon bekannten Mängel an ihren Kraftfahrzeugen auf einem Zettel zu notieren und dafür unmotiviert hohe Geldbeträge zu verlangen.
Im europäischen Ausland gab es zwar lange Zeit keine Entsprechung für diese Institution. Doch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen und aufgrund der allgemeinen politischen Tendenz, Bürger mittels kostenpflichtiger Bürokratie zu unterhalten, wurde der TÜV mittlerweile fast flächendeckend in Europa eingeführt, zuletzt in der Türkei.
Aufgaben, Sinn und Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Erfahrung hat gezeigt, dass der durchschnittliche Bürger sein Auto fährt, bis es auseinanderfällt. Das ist in Europa schon immer so gewesen, ohne dass es zu nennenswerten Beeinträchtigungen der allgemeinen Verkehrssicherheit gekommen wäre. Ganz im Gegenteil tendieren ausländische Autofahrer eher dazu, den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zum Vordermann um ein Vielfaches zu vergrößern, da man nie sicher sein kann, ob das vorausfahrende Auto nicht spontan explodiert.
In Deutschland jedoch gibt es die sehr sinnige Institution des TÜV. Der Halter eines KFZ ist vom Gesetzgeber dazu verpflichtet, alle zwei Jahre bei der TÜV-Prüfstelle seines geringsten Missvertrauens vorstellig zu werden und sein Fahrzeug dort auf ordnungsgemäßen und verkehrssicheren Zustand hin überprüfen zu lassen. Diese Routinekontrolle soll die Straßen freihalten von verkehrsgefährdenden Autos mit mangelhafter Wartung.
Eine Prüfung des Zustands des Fahrers findet dabei trotz aller sonstigen Gründlichkeit explizit nicht statt. Dieser hat mit Erwerb des Führerscheins seine körperliche wie geistige Mängelfreiheit bereits vor mehreren Jahrzehnten während einer dreiminütigen Fahrprüfung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese ist auch im hohen Alter und bei den heutigen, stark veränderten Bedingungen im Straßenverkehr nicht im Geringsten anzuzweifeln.
Markenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Markenzeichen des TÜV ist die heißbegehrte, runde Plakette auf dem hinteren Nummernschild, die dem Autofahrer nach Erhalt zwei Jahre Ruhe und Sorglosigkeit garantiert. Die prüfenden Personen heißen TÜV-Prüfer oder Inschenöre, tragen scharfe Brillen und dunkelblaue Kittel und sind mit ebenso dunkelblauen Kugelschreibern bewaffnet. Letzterer ist bei fast allen Prüfungen das Maß der Dinge.
Die Prüfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf die alle zwei Jahre anstehende Hauptuntersuchung reagieren die Autobesitzer höchst unterschiedlich. Wer es sich leisten kann, kauft sich jedes Jahr einen Neuwagen und spart sich somit die nervige Fahrt zur TÜV-Prüfstelle. Diejenigen, welche sich die noch recht jungen Gebrauchtwagen kaufen, haben auch keinerlei Probleme mit dem TÜV. Da an diesen Fahrzeugen meist keine erwähnenswerten Mängel auftreten, prangt die neue Plakette meist nach fünf Minuten Pro-forma-Kontrolle am Nummernschild.
Wirklich interessant wird die Konfrontation mit dem staatlich zugelassenen TÜV-Prüfer erst für Fahrzeughalter eines älteren Gebrauchtwagens, wobei die Dauer und Intensität der Diskussion mit dem TÜV-Prüfer direkt mit dem Alter des Fahrzeugs zu korrelieren scheint. Bei solchen Fahrzeugen wird gerne auch genauer hingesehen, ob denn auch noch alle vier Radkappen vorhanden sind, der Handschuhfachdeckel noch ordentlich schließt oder nicht die Rücksitzbank rausgerostet ist.
Ein weiteres Problem stellen Fiats dar, die als Auto zweckentfremdet wurden. Hier kommt es praktisch immer zu Beanstandungen, da diese Vehikel nur rollendes Altmetall darstellen und überhaupt nicht als Kraftfahrzeug konzipiert wurden. Einige Prüfstellen haben bereits reagiert und für diese Fälle Endlospapier bereitgestellt.
Die einzelnen Mängelkriterien sind im internationalen Vergleich dabei höchst unterschiedlich. Während etwa in Deutschland sehr strenge Kriterien gelten, sind die Regelungen in Südeuropa dagegen etwas großzügiger. So werden in Deutschland bereits klemmende Handschuhfachdeckel oder fehlende Kondome im Verbandkasten als gravierender Mangel eingestuft. In Italien darf die Innenausstattung dagegen praktisch völlig auseinanderfallen und nur die Hupe muss noch funktionieren. In der Türkei wiederum gilt beispielsweise eine Frau am Steuer als gravierender Mangel.
Tipps und Kniffe im Umgang mit dem TÜV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Folgenden einige hilfreiche Tips, die helfen können, in den Besitz der Plakette zu gelangen.
- Optik ist alles I
Achten sie darauf, dass ihr Auto nicht allzu schmuddelig daherkommt. Die drei Monate alten Pizza-Reste auf der Rückbank sollten ebenso entfernt werden wie die leeren Bierflaschen und Coladosen, die im Fahrzeuginnenraum herumfahren. Sollte ihr Fahrzeug in letzter Zeit öfters als Disco-Cruiser gedient haben, empfehlen wir Sidolin und biologisch abbaubaren Essigreiniger, um die hinter den Beifahrertüren auf der Außenseite verlaufenden Spuren von halbverdautem Döner und verkrustetem Mageninhalt rückstandslos zu beseitigen. Der öltriefende Motorblock sollte sehr kurz vor dem TÜV-Termin penibel gesäubert werden. Danach kann man ihn wieder bedenkenlos einsauen lassen.
Bei Rostbefall im Bereich der Schweller unterhalb der Türen empfiehlt es sich dagegen, den umgekehrten Weg zu gehen und möglichst viel Dreck und Öl an diesen Stellen zu belassen. Zu diesem Zweck kann kurz vor der Prüfung noch eine feucht-fröhliche Landpartie durch diverse Kiesgruben unternommen werden. Auch der zielgerichtete Besuch von Baustellen bei schlechtem Wetter hat gerade bei Allradfahrzeugen schon vielfach geholfen.
- Optik ist alles II
Weist ihre Karosserie bereits Zeichen fortgeschrittener Durchrostung auf, besonders an den tragenden Teilen wie den Türschwellern, sollten sie nicht an Spachtelmasse sparen (Merke: viel hilft viel). Das bringt zwar keine Stabiltät in den morschen Rahmen, vertuscht aber nach Überlackierung die schlimmsten Schwachstellen. Geheimtipp: am Besten klatschen sie ordentlich Unterbodenschutzschleim unter das Fahrzeug, dann sieht man den Rost nicht mehr. Dass der Gammel unter dem die Feuchtigkeit haltendem Unterbodenschutz prächtig weiterblüht stört nicht, solange man die neue Plakette sein Eigen nennen kann.
- Optik ist alles III
Im besten Fall sind Sie eine junge, hübsche Fahrzeughalterin deren Körperbau nahe am gängigen Schönheitsideal liegt und sind beim TÜV-Termin mit einem freizügigen Bikini bekleidet. In allen anderen Fällen kann es nicht schaden, wenn sie für den TÜV-Termin eine Beifahrerin auftreiben, die die oben genannten Kriterien erfüllt. Zur Not mieten sie sich eine Dame zum gängigen Stundensatz. Nähert sich der Prüfer einer bekannten Mängelstelle (Bremsbeläge vorne oder Ähnliches) sollte die Dame versuchen, geschickt und subtil die Aufmerksamkeit auf ihr Fahrgestell zu lenken, was bei einem männlichen Prüfer nicht all zu schwer sein sollte.
Kleiner Tip: Randbemerkungen wie man solle doch auch mal nach den Hupen, dem Fahrgestell oder unter die Haube schauen, wirken hier oft Wunder. Problematisch wird es nur, wenn der TÜV-Prüfer eine TÜV-Prüferin ist. Hier hat es sich bewährt, schleunigst das Weite, respektive eine andere Prüfstelle zu suchen, bevor die Mängelliste ausgefüllt ist.
Nach Erhalt der Plakette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Erhalt der Plakette hat der Fahrer, was Reparaturen angeht, zwei ruhige Jahre vor sich. Auftretende neue Mängel, sogar gravierende, können nun getrost ignoriert werden, schließlich wurde dem Fahrzeug ja eine staatliche Absolution erteilt, und das für ganze zwei Jahre! Selbst wenn die Hinterachse kurz vorm Durchbruch steht, das Fahrwerk ächzt, die Bremsflüssigkeit alle 20 Kilometer nachgefüllt werden muss, die Reifen aussehen wie Slicks, der Türschweller beim Belasten unter dem Wagenheber knirscht wie ein Spaziergang im Neuschnee, der Auspuff bei jeder Bodenwelle abzufallen droht und nach jedem Regen das Wasser 20 Zentimeter hoch im Fußraum steht, so ist doch so eine neue TÜV-Plakette immens beruhigend.
Dinge die der TÜV nicht mag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wurstblinker
- schwarz lackierte Rückleuchten
- blaue (oder anders farbige) Puffbeleuchtung unterm Wagen
Aussagen die man beim TÜV nie machen sollte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dat war schon so ab Werk!
- Mein Mann hat mich mal mit seinem Wagen zu Ihnen geschickt!
- Wat für eine ABE, die Reifen sehen doch gut aus...!