Flugsicherheit
Die Flugsicherheit bezeichnet alle Maßnahmen, die zur Sicherung eines terror- und absturzfreien weltweiten Flugverkehrs getroffen werden. Seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center, das Pentagon und eine amerikanische Wiese im Jahre 2001 sind diese Maßnahmen drastisch verschärft worden und nehmen zuweilen groteske Ausmaße an.
Ausprägung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gepäckkontrolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeder Fluggast, der mit einem Koffer, einer Reise- oder Anzugstasche, einem Instrumentenkoffer oder einem Surfbrett eine Reise antritt, muss bereits vor dem Check-In überprüfen, ob sein Gepäck indizierte Gegenstände wie z.B. Sprengstoff, Handgranaten, Schusswaffen oder Atombomben enthält, die nicht im Bauch eines Flugzeugs transportiert werden dürfen. Jeder Versuch, derartige Gegenstände an Bord zu schmuggeln wird durch das Durchleuchten des Gepäcks mit Röntgenstrahlen unterbunden. An manchen Flughäfen geschieht diese Kontrolle öffentlich, also für den Fluggast sichtbar, indem der Koffer im Eingangsbereich des Flughafens vom Reisenden auf ein Rollband gelegt wird, woraufhin es durch das Röntgengerät gefahren und durchleuchtet wird. An den meisten Flughäfen geschieht diese Kontrolle jedoch hinter den Kulissen, was hin und wieder zu Diebstählen durch das Sicherheitspersonal führt, welches sich beim Anblick wertvoller Gepäckinhalte nicht zurückhalten kann und seiner kriminellen Energie freien Lauf lässt. Am Reiseziel angekommen wundert sich der Reisende dann, wo seine sündhaft teure Reizwäsche, das edle Haarshampoo, die Tüte mit dem Marihuana oder der neugekaufte Biovibrator verblieben ist und warum der sorgfältig gepackte Kofferinhalt so durchwühlt anmutet.
Handgepäck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alles, was der Fluggast mit an Bord nehmen will, wird beim Eintritt in den Sicherheitsbereich des Flughafens auf einem weiteren Röntgenband untersucht. An diesem Gerät angekommen, entledigt sich der Reisende nach wiederholter Aufforderung durch das Sicherheitspersonal aller metallhaltigen Gegenstände, die er am Körper trägt, was häufig zu belustigenden Entkleidungsszenen in diesem Bereich führt. Reiselustige Menschen ziehen sich fluchend die Gürtel aus ihren zu weiten Hosen, suchen hektisch nach Schlüsseln, Geldbörsen und (verbotenen) Klappmessern und legen all diese Gegenstände in eine Plastikwanne, in der alles durch das entlarvende Sicherheitsauge transportiert wird. Reisende mit einem Laptop ziehen diesen vorsichtig aus der Transporthülle und gucken besorgt, wenn dieser im Schlund des Durchleuchtungsgeräts verschwindet.
Seit dem vereitelten Terroranschlag des englischen Schuhbombers Richard Colvin Reid, der Sprengstoff in seinen Markenschuhen versteckt hatte und diesen während eines Fluges in die USA zünden wollte, müssen an vielen Flughäfen inzwischen auch die Schuhe der Reisenden auf das Band gelegt werden, was besonders durch das Ausziehen kompliziert verschnürter, kniehoher Stiefel oder robuster Bergschuhe die Wartezeiten für die nachfolgenden Reisenden verlängert und das olfaktorische Ambiente am Sicherheitsband extrem belastet. Kompliziert wird es, wenn eine alleinreisende Frau mit ihrem zwei Monate alten Säugling am Sicherheitsband steht und vom Personal aufgefordert wird, ihre Stiefel auszuziehen. Der Säugling wird von der Mutter daraufhin einfach dem nächstbesten Wartenden in die Arme gelegt, woraufhin der kleine Mensch beginnt, gnadenlos zu kreischen, was die temporäre Pflegeamme zu hilflosen Beruhigungsversuchen animiert oder wütend macht, falls der Säugling in seiner Not den teuren Armani-Anzug oder das neue Dolce&Gabbana-Kostüm vollsabbern sollte.
Durch die in England angeblich von Al Kaida-Terroristen geplanten, aber verhinderten Terroranschläge auf Flugzeuge amerikanische Fluggesellschaften mit Flüssigsprengstoff gelten seit 2006 neue Kriterien, was alles im Handgepäck transportiert werden darf. So sind neuerdings fast alle Flüssigkeiten mit Terrorpotential an Bord eines Flugzeugs verboten und viele Reisende, die sich dessen immer noch nicht bewusst sind, obwohl überall überdimensionierte Informationstafeln aufgestellt sind, die dem Fluggast einhämmern, dass dem so ist, müssen sich schweren Herzens von ihren mitgebrachten Flüssigkeiten in Form von Shampoo, Duschgel, Parfum, sowie Getränke- oder Babyflaschen trennen und diese im kostenlos bereitgestellten Mülleimer entsorgen. Das Sicherheitspersonal teilt diese Kostbarkeiten anschließend unter sich auf und verkauft alles, was nicht für den Eigenbedarf verwendbar ist, auf den hiesigen Flohmärkten.
Je nach logistischer Kompetenz und personeller Besetzung des Flughafens können sich an diesen Sicherheitsschleusen sehr lange Warteschlangen bilden, was besonders die notorischen Zu-spät-Kommer unter den Reisenden in Hektik und Aufruhr versetzt und so manchen Fluggast seinen Flug verpassen lässt.
Der Metalldetektor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hat der inzwischen schon nicht mehr so reiselustige Passagier die Hürde der Handgepäckkontrolle gemeistert, steht ihm nun der Gang durch die mit einem Metalldetektor ausgestattete Sicherheitsschleuse bevor. Auf ein Zeichen des Sicherheitsbeamten schreitet der Reisende mit einem möglichst unschuldigen Gesichtsausdruck durch die Schleuse und hofft darauf, dass das Gerät keinen piepsenden Warnton von sich gibt. Kriegsveteranen mit Restschrapnell in ihrem Körper hassen diese Prozedur, denn bei ihnen schlägt das Gerät immer Alarm und ihre anschließenden Erklärungsversuche („Ich kann das erklären, ich war Offizier im ersten Irakkrieg“) wirken meist unbeholfen und nicht glaubwürdig und führen unweigerlich zu einer gründlichen Leibesvisitation im speziell dafür eingerichteten Separee.
Gegenstände aus Gold oder Silber wie Eheringe - die von den promisken Geschäftsreisenden ohnehin schon vor Reiseantritt entfernt wurden - oder Zahngold werden vom Detektor dankenswerterweise nicht angezeigt, da sonst ein geregelter Flugverkehr aufgrund der Verzögerungen durch die benötigen Mundinnenraumuntersuchungen unmöglich gemacht würde.
Personenkontrolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hat die Metallschleuse den gefürchteten Piepston von sich gegeben, steht nun die Personenkontrolle bevor. Der mit Handschuhen ausgestattete Sicherheitsbeamte tastet den oftmals verschwitzen Reisenden gründlich ab und spart dabei auch die Intimbereiche nicht aus, wo sich ja - je nach Statur des Reisenden - durchaus großkalibrige Feurwaffen versteckt halten könnten. Um die Intimität nicht zu groß werden zu lassen, werden hierbei männliche Fluggäste von Männern und weibliche Reisende von Frauen untersucht, was - je nach Attraktivität der weiblichen Reisenden - vom männlichen Sicherheitspersonal gewiss bedauert wird.
Da Sicherheitsbeamte auch nur Menschen sind und ihre wegen der schlechten Bezahlung oder persönlichen Problemen zuweilen auftretende schlechte Laune irgendwo ablassen müssen, muss manch ein Reisender diese entwürdigende Prozedur besonders gründlich über sich ergehen lassen und wird bei Merkmalen besonderer Verdächtigkeit (Turban, Scheichsgewänder, Kopftuch, dunkle Hautfarbe, Piercings, Vollbart) ins Separee für spezielle Leibesvisitationenen gebeten, wo er sich vor dem Sicherheitsbeamten komplett ausziehen darf, damit man ihm u.a. auch in den Anus schauen kann, wo sich ja ebenfalls Flüssigsprengstoff befinden könnte.
Das Sicherheitspersonal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da es für den Beruf des Flugsicherheitsbeamten keinerlei besonderer Qualifikationen bedarf, wird dieser Job besonders häufig von Menschen ausgeübt, die sich sonst für den Beruf des Nachtwächters, Türstehers oder Angestellten einer Sicherheitsfirma bewerben würden. Einzige Anforderung ist es, die bereitgestellte Uniform korrekt zuzuknöpfen und gegebenenfalls renitente Reisende mit gezielten Handkantenschlägen außer Gefecht zu setzen. Soziale Kompetenz und eine gewisse Grundausstattung mit Menschenfreundlichkeit wäre wünschenswert, ist aber nicht wirklich erforderlich.
Weil viele Sicherheitsbeamte in der 3.Welt weder lesen noch schreiben können, erfüllt die Kontrolle einen rein symbolischen Zweck.
Air Marshalls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein sehr amerikanische Erfindung sind die sogenannten Air Marshalls, die seit den Anschlägen vom 11. September auf Flügen amerikanischer Airlines für Sicherheit und Terrorfreiheit sorgen sollen. Mit schweren Revolvern ausgestattet sitzen diese in Zivil gekleideten Sicherheitsbeamten in den Maschinen und wachen mit Argusaugen darüber, dass kein Terrorist die Stewardess mit einem Plastikmesser abmurkst, um daraufhin das Cockpit zu entern und die Maschine in seine Gewalt zu bringen. Sollte es zu einem terroristischen Überfall oder einer Flugzeugentführung kommen, besteht für die Air Marshalls sofortiger Schießbefehl. Zur Zeit laufen Überlegungen, ob man die Flugzeugkabinen der Passagierflugzeuge insgesamt vergrößern sollte, um den Marshalls zu ermöglichen, ihre Pferde mit an Bord zu nehmen. Sie könnten dann im imposanten Trab durch die Gänge patrouillieren, was das Abschreckungspotential für Terroristen und Flugzeugentführer nochmal deutlich erhöhen würde.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob man durch die Einsetzung von Air Marshalls den Bock nicht zum Gärtner macht, da der Schusswaffengebrauch in 11.000 Meter Höhe fatale Folgen haben kann, wenn ein großkalibriges Geschoss zwar den Terroristen tötet aber danach die Flugzeughaut durchschlägt. Der darauf folgende Druckabfall und Absturz des Flugzeugs kann für die Insassen mindestens genau so tödlich sein, wie die Punktlandung in einem Hochhaus oder der Einschlag auf einer amerikanischen Wiese.
Sicherheitsstandards[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie bereits angedeutet, sind die Sicherheitsstandards unverständlicherweise nicht an allen Flughäfen der Welt gleich und ob sich der Reisende bei der Handgepäckkontrolle seiner Schuhe oder seines Gürtels oder gar all seiner Kleider entledigen muss oder nicht, hängt offensichtlich mit der Willkür des jeweiligen Flughafenbetreibers (und der Konkurrenz derselbigen untereinander) zusammen.
Im asiatischen Raum werden z.B. seit der SARS-Epedimie von 2003 alle Flugreisenden zusätzlich von einer Infrarotkamera durchleuchtet, um zu überprüfen, ob ihre Körpertemperatur über dem erlaubten Limit von 37,5° C liegt, was zu einer sofortigen Quarantänisierung des Fluggasts führt, auch wenn die erhöhte Körpertemperatur nur durch Hitzewallungen einer Frau in den Wechseljahren ausgelöst wurde.
Am Flughafen Zürich werden alle Reisenden durch ein einziges Sicherheitsgatter geschleust - was Wartezeiten bis zu einer Stunde und mehr mit sich zieht - und werden in der Sicherheitsschleuse mitunter bis aufs Unterhemd gefilzt. Ob sich der Flughafenbetreiber dadurch als besonders sicherheitsbewusst darstellen will, oder darauf abzielt, möglichst viele Flugreisende auf den Provinzflughafen in Basel zu vertreiben, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden.
Konsequenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die seit dem Jahr 2001 konstant hohe Angst vor Terroranschlägen hat dem Fliegen etwas von seinem Glamour genommen und stressiger gemacht. Reisende, die früher „Just in time“ am Flughafen ankamen und direkt vom Taxi ins Flugzeug durchstarteten, sollten heute spätestens 45 Minuten vor Abflug am Flughafen ankommen, wenn sie sichergehen wollen, ihren Flug nicht zu verpassen. Auch für Reisende mit Kindern ist das Fliegen beschwerlicher geworden, da auch Kinderwagen inzwischen durchleuchtet werden, als wären es potentielle Panzerwagen und es ist zu befürchten, dass nach dem nächsten Terroranschlag auf ein Flugzeug reisende Mütter nicht nur die Babyflaschen mit der Kindernahrung abgeben müssen, sondern auch vom Sicherheitspersonal dazu genötigt werden, die potentiell sprengstoffhaltige Muttermilch in ihren Brüsten abzupumpen und vor Ort zu entsorgen.
Bei all den Unannehmlichkeiten muss man der Flugsicherung allerdings zugute halten, dass seit dem 11. September 2001 keine Terroranschläge auf Flugzeuge mehr geglückt sind und die Terroristen aufgrund der verschärften Maßnahmen dazu übergegangen sind, Bahnhöfe, Züge und Zugreisende in die Luft zu sprengen (Madrid 2003/London 2005) bzw. einen Großteil ihrer Aktivitäten gänzlich in den gewaltbereiten Irak verlegt haben, wo sie nach aller Herzenslust amerikanische Hubschrauber abschießen können, ohne dabei auf die Flugsicherheit der GIs achten zu müssen.
Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Zukunft wird sich der Sicherheitstrend noch verschärfen. Bevor man die Sicherheitskontrollen passieren darf, wird man Badekleidung anziehen müssen. Bei Männern heißt dass, man muss eine kurze, enganliegende farbneutrale Badehose (auf keinen Fall Boxer-Shorts!) anziehen, Frauen sollten in einen Tanga und enganliegenden BH aufkreuzen (niemals Badeanzug!). Einzelne Handgepäckstücke dürfen maximal 100 g wiegen und sind in einem durchsichtigen Beutel zu verstauen (maximal 5 Teile).
Allerdings werden auch diese Sicherheitsvorkehrungen wenig an der Sicherheit ändern, weil das Personal noch ungebildeter als heute sein wird.