Autos, die scheiße aussehen
Das Design von Kraftfahrzeugen ist zyklischen Veränderungen unterworfen. Während zu den meisten Zeiten Autos nach funktionellen Gesichtspunkten gestaltet werden oder attraktive Merkmale zum Kauf anregen sollen, gibt es bestimmte Generationen von Automobildesignern, die sich der Hässlichkeit verschrieben haben. In solchen Phasen der technischen Entwicklung entstehen Autos, die scheiße aussehen.
Über die Gründe, hässliche Autos zu produzieren, gibt es unterschiedliche Hypothesen. Die vorherrschende Meinung in der Wirtschaftswissenschaft besagt folgendes: Automobilhersteller haben derzeit das Problem, dass ihre Autos zu langlebig sind und die Kunden deshalb jahrelang kein neues Fahrzeug mehr erwerben. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden Neufahrzeuge heute oft in einem so abscheulichen Design gehalten, dass es dem Fahrzeugbesitzer später leichter fällt, sich von seinem Wagen zu trennen.
Ein weiterer, recht populärer Erklärungsansatz ist die Individualismushypothese: In einer Welt voller schöner Autos und riesiger Kaufhausparkplätze verlangt es viele potentielle Käufer eines Klein- oder Nutzfahrzeugs nach einer eher individuellen Gestaltung ihres fahrbaren Untersatzes. Dann ist das Auto Samstags vorm Einkaufszentrum leichter zu finden, auch wenn man es nicht auf dem Frauenparkplatz abstellen konnte. Wie lautet die Maxime der Autoindustrie so treffend: "In einer Welt voller schöner Autos ist der Besitzer eines hässlichen Wagens König".
Die 10 derzeit wahrscheinlich hässlichsten Autos der Welt
Das wahrscheinlich hässlichste Auto der Welt: Der Fiat Multipla, auch Ochsenfrosch genannt. | |
Und weil er so hässlich ist, hier noch ein Bild. | |
Mit offener Fresse: Der Audi RS4. | |
Der Renault Vel Satis (mit Jalousien vor dem Kühler). | |
Setzte in Sachen Hässlichkeit neue Maßstäbe: Der Chrysler PT Cruiser. | |
Raubkatze mit Fischmaul: Der Jaguar S-Type | |
Apropos Fisch: Der Ford Scorpio guckt wie Freddy die Klofliege. | |
Da kann die beste Werbeagentur nichts mehr machen: Der Daihatsu Materia. | |
Die knackige Rennwanze: der Ford Kakerlake. | |
Irgendwann besann man sich bei Porsche darauf, dass man ja auch schon mal Trecker gebaut hatte und damit auf die Schnauze fiel. So entstand der Cayenne. | |
Nicht mal dieser Hummer ist bei den Homosexuellen beliebt. |
Abscheuliches Design im Wandel der Zeiten
In den 1970ern waren hässliche Autos vor allem eine Domäne der britischen Automobilindustrie. Dabei nahm der British-Elend-Konzern eine Vorreiterrolle ein. Er schaffte es als einziger Autohersteller, in ein und demselben Marktsegment (Mittelklasse) gleich mehrere verschiedene Produkte hinsichtlich der Ästhetik miteinander konkurrieren zu lassen und dem Kunden damit eine völlig neue Dimension der Geschmacklosigkeit zu eröffnen. Hier der Austin All-Aggro mit Vanden-Plas-Verchromung von 1975 ... | |
... die rollende Hundehütte namens Austin Maxi (1969–1981) ... | |
(Noch ein Foto. weil das Auto so richtig wehtut.) | |
... und der Morris Ital. Hier gelang es, Technik aus den 50ern, eine Konstruktion aus den frühen 70ern und Accessoires aus den 1980ern in einem einzigen Auto mit zeitlos verunglücktem Design unterzubringen. Bereits die Vorgängergesellschaft BMC ... | |
... hatte mit dem ADO 17 neue Maßstäbe in Sachen Hässlichkeit gesetzt. Bemerkenswert war dabei die konsequente Weiterführung des äußeren Erscheinungsbildes im Innenraum und in den Fahreigenschaften. Der Wagen kommt ohne Armaturenbrett aus und besitzt die Lenkkräfte eines Vierzigtonners. Welche dieser Eigenschaften diesem Wagen letztlich den Titel „Auto des Jahres 1965“ eingebracht hat, kann aus heutiger Sicht nicht mehr eindeutig nachvollzogen werden. | |
Auch in Holland wurden mal Autos gebaut: Der DAF 77. |
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