Ziel

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Der Begriff Ziel bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen verändert scheinenden, in der Substanz jedoch unveränderten, erstrebenswerten und angestrebten, aber noch nicht erreichten Zustand der Unzufriedenheit.

Evolutionsbiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der evolutionären Entwicklung ihres frontalen Kortex wurden Primaten dazu befähigt, Pläne zu schmieden, damit sie über einen möglichst langen Zeitraum hinweg zur sinnlosen Gschaftlhuberei der verschiedenen Spezies auf diesem Planeten ihren Beitrag leisten konnten. Ziel des Ziels ist daher, dass es in der Welt möglichst viel wuselt, brummt und schmatzt.

Finalismus des Ziels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel wird mit dem Zweck entworfen, möglichst auf dem direkten Weg dorthin zu gelangen, 2000 Euro einzuziehen, und dann wieder von vorne loszumachen, denn die eingesparte Zeit fördert die Verantwortung, jene mit einem neuen Ziel auszufüllen.

Meist jedoch werden die verfolgten Strategien zur Erreichung des Ziels im Laufe der Zeit geändert. So endet etwa das redliche Bemühen oft damit, dass man nicht über Los, sondern stattdessen auf direktem Weg in das Gefängnis kommt und nicht 2000 Euro einzieht, sondern erst mal zugucken darf.

Die folgenden Schemata veranschaulichen den Entwicklungsprozess des Ziels.

  • Anfangshypothese:
  • Korrekturen erster Ordnung:
  • Ergebnis des Experiments:
  • Schlussfolgerung:

Ziel und Geld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein vordringliches Ziel des Ziels ist es, in der Zukunft möglichst viele zukünftige Möglichkeiten für Ziele offen zu haben. Wenn man also tatsächlich einmal genötigt sein sollte, nicht über Los gehen zu dürfen, und infolge dessen keine 2000 Euro einziehen zu können, hätte man sich diametral vom ursprünglichen Ziel entfernt, da die Zielführung gleich in zweifacher Hinsicht frustriert worden wäre:

  • Die für das Erreichen von Zielen notwendige physikalische Mobilität ist beschnitten
  • Die Möglichkeit, Geld zu verleihen und aus den Zinserträgen ein Leben zu bestreiten, welches einem ein Aussuchen aus beliebig vielen Zielen erlaubt, ist beschnitten

Daher ist die Mehrheit der Bevölkerung bestrebt, die legalen Möglichkeiten bis an die Grenzen des guten Geschmacks zu dehnen, um die Anzahl der möglichen Ziele in der Zukunft stetig zu steigern. Dies kann zum Beispiel dadurch verwirklicht werden, dass man - wie Peter Hartz - beizeiten spart, um in der Not 576000 Euro zu haben, welche einem dann denn Gang in den Karzer ersparen.

Ziel und Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irgendwann hat man gemerkt, dass Ziele unzufrieden machen, da man sie immer erreicht. Schlaue Menschen haben sich daraufhin Ziele ausgedacht, die man nie erreichen kann, weil sie keinen wohldefinierten Endzustand besitzen. Dazu zählen

  • Du sollst nicht Ehe brechen
  • Du sollst Vater und Mutter ehren
  • Du sollst kein Filesharing betreiben
  • Du sollst deine GEZ-Gebühren für deinen empfangstauglichen Mikrowellenherd bezahlen
  • Du sollst bei einem Sieg der deutschen Teebeutelweitwurfmannschaft bei der Teebeutelweitwurfweltmeisterschaft nicht mit einem schwarz-rot-goldenen Teebeutel am Dachgepäckträger deiner silbernen A-Klasse herumfahren und hupen, als ob du dein Gehirn in der Hose tragen würdest

Da sich diese Ziele als mindestens ebenso nutzlos herausgestellt haben, wie beliebige andere, erreichbare Ziele, hat die Mehrheit der Bevölkerung diese oder andere Ziele begeistert angenommen und verwirklicht sie zielgerichtet erfolglos.

Zen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine japanische Killersekte, die Zen-Buddhisten hat ein verantwortungsloses Modell des Lebens entworfen, bei dem man keinerlei Ziele mehr anstrebt. Man sieht auf den ersten Blick, dass das nicht funktionieren kann, denn jeder verfolgt ein Ziel, auch wenn er kein Ziel verfolgt.

Es ist so, als wollte sich Münchhausen selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen, oder George W. Bush den Irak-Krieg beenden, oder ein Radio-Moderator aufhören zu sprechen, oder ein Politiker die Lobbyisten ignorieren, oder eine vom Schönheitsideal besessene Anorektikerin es sich mal so richtig schmecken lassen, oder ein Drogenuser bemerken, dass das, was er die ganze Zeit gesucht hat, "kein Ziel" ist.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]