Vater

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Der Vater ist das Gegenstück zur Mutter und seine Aufgabenbereiche sind sehr weitreichend und in den verschiedenen Kulturen außerordentlich ambivalent.

Die Rolle des Vaters in der Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der klassischen Rollenverteilung hat der Vater für das Auskommen und den Schutz seiner Familie zu sorgen. Die Schöpfung hat ihn dazu auserkoren, unangefochtener Herrscher in seinem Haus zu sein, die Mutter und die Kinder stehen in der Familienhierarchie eine bzw. zwei Stufen unter dem Vater und haben sich diesem gegenüber ehrfürchtig und respektvoll zu verhalten, auch wenn er ein alkoholkranker Nichtsnutz oder ein gewalttätiger Despot ist. Will der Vater sich fortpflanzen, so hat die Mutter den Vermehrungswünschen des Vaters zu folgen, auch wenn sie gerade von Kopfschmerzen oder Unlust geplagt wird. Will der Vater nur ein bisschen Spass haben, so hat die Mutter unverzüglich einen Callgirlring anzurufen, um dem Vater die gewünschte Erleichterung zu verschaffen. Sollte der Vater seine Kinder gelegentlich mißbrauchen, so hat die Mutter dieses unbedingt vor der Öffentlichkeit zu verbergen, um Unbill von ihrem Gatten abzuhalten.

Der Vater in den verschiedenen Kulturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der muslimische Vater sitzt in der Regel den ganzen Tag in einer Teestube und spielt Backgammon mit anderen Vätern oder fachsimpelt über Religion und Politik. Durch das ständige Beten hat er keine Zeit, für seine Großfamilie zu sorgen, seinen Aufgabenbereich übernimmt in der Regel der älteste Sohn.
  • Der französische Vater hat in der Regel mehrere außereheliche Beziehungen und versteht sich blendend darauf, sein geheimes Doppelleben vor seiner Frau und der Öffentlichkeit zu verbergen.
  • Der deutsche, durch die Frauenemanzipation stark verunsicherte Vater versucht seinen väterlichen Pflichten zu entgehen und verbringt seine Zeit lieber in Vereinen, Trinkhallen oder auf Arbeitsämtern. Der gesellschaftliche Druck macht ihn unsicher und verleidet ihm den Willen zur Fortpflanzung, viele deutsche Väter sind deshalb scheinimpotent. Die Emanzipation deutscher Frauen in den letzten Jahrzehnten hat außerdem dazu geführt, dass immer mehr Väter ihre naturgegebene Rolle des Familienernährers und Patriarchen zugunsten eines Daseins als minderwertiger Hausmann eingetauscht haben.
  • Der polnische Vater hat in der Regel vor lauter Arbeit im Ausland überhaupt keine Zeit, seine Vaterrolle auszufüllen. Bei seinen halbjährlichen Heimatbesuchen verwechseln ihn seine Kinder in der Regel mit dem Postboten und seine Frau lässt jeglichen Respekt ihm gegenüber vermissen.
  • Der italienische Vater versucht zwar, den Anforderungen seiner Rolle gerecht zu werden, doch die Abhängigkeit von seiner Mama verhindern die Reifung zu einem autonomen Vater und gestandenen Mannsbild.

Der Vater in der Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schöpfer unserer Welt ist der Gottvater, sein Sohn heißt Jesus und eine Frau braucht er nicht, da er sich unbefleckt fortpflanzen kann. Sein Status ähnelt dem des Familienvaters, nur sind seine Befugnisse sehr viel weitreichender. Der Gottvater hat entgegengesetzt zum menschlichen Vater überhaupt keine Verpflichtungen, außer dem gelegentlichen Herabsenden von Plagen auf die Menschheit und der Gestaltung des Wetters.

Der Vater-Sohn-Konflikt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn der Vater einen Sohn hat, ist der Konflikt, der beim Heranwachsens des Sohnes durch die Ausprägung der eigenen Persönlichkeit entsteht, vorprogrammiert. Viele Väter versuchen, ihre Söhne durch Erziehung, Gehirnwäsche und sublime Unterdrückung zu einem Abbild von sich selbst zu machen, was aber in den meisten Fällen total schief geht, da der Sohn geradezu fanatisch versucht, das Weltbild des Vaters zu zerstören und das Gegenteil von diesem Abbild zu sein. In den meisten Fällen folgt diesem Konflikt der Abnabelungsprozeß, durch den der Sohn versucht, ein selbstbestimmtes Leben ohne den Vater zu führen und erst wenn der Sohn total heruntergekommen und verarmt in der Gosse gelandet ist, findet er den Weg zurück zum Vater. In wenigen Fällen führt dieser Prozeß der Abnabelung zu einer lebenslangen Funkstille zwischen Vater und Sohn.

Bei Söhnen berühmter oder besonders angesehener Väter gestaltet sich die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit schwierig, besonders wenn der Sohn sich entschieden hat (oder für ihn entschieden wurde), im gleichen Metier wie sein Übervater zu wirken. "Ach, sind Sie nicht der Sohn von..." ist die häufigst gestellte Frage an diese Söhne, der Weg zur eigenen Identität fällt ihnen schwer und der ständige Vergleich mit dem Lebenswerk des Vaters treibt sie häufig in die Verzweiflung oder innere Immigration. Wenn der Übervater dann auch noch als Spielkarte in einem Prominenten-Memory der eigenen Kinder auftaucht und den Sohn eines Tages unverhofft aus der Spielbox heraus anlächelt, wird dem nicht weit vom Stamm gefallenen Apfel bewusst, dass er selbst es nie in ein Prominenten-Memory schaffen wird und sein Leben lang dazu verdammt ist, als der “Sohn von..." wahrgenommen zu werden.

Die Vater-Tochter-Beziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Väter sind in ihre Töchter verliebt und achten mit Argusaugen darauf, daß sich kein männliches Wesen ihren Töchtern ungebührlich nähert. Äußert sich diese Liebe während der Kindheitsphase der Tochter noch als fürsorglicher Beschützerinstinkt, so kann sie in der Pubertätsphase der Tochter gelegentlich in krankhafte Eifersucht umschlagen. Die Freunde oder Liebhaber der Töchter werden dann oft vom Vater abgewertet und kritisiert, das Betreten des väterlichen Hauses ist nur nach vorangegangener Gesichtskontrolle gestattet und in des Tochters Schlafraum bringt der Vater versteckte Kameras und Wanzen an, um das Geschehen zu kontrollieren. Leider nähern sich viele Väter ihren Töchtern ihrerseits ungebührlich und mißbrauchen sie sexuell (Komm Sabine, zieh Dich aus, wir spielen Hoppe, Hoppe Reiter ). Nicht selten nehmen die Mütter in solchen Familienkonstellationen die Rolle der geheimen Verbündeten ein und versuchen, den Mißbrauch vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen.

Zitate und Redewendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vater mach Licht
  • Vater unser
  • Vaterland

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gut Stiftung Satiretest, Ergebnis: Gut

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04.2007
Gut