Bezahlen Sie mit Ihrem guten Namen
Bezahlen Sie mit Ihrem guten Namen ist der Name einer von der Wegwerfgesellschaft lancierten Marketingstrategie, die darauf abzielt, Menschen mit wenig oder keinem Geld trotzdem den Kauf von Konsumgütern und Dienstleistungen zu ermöglichen. Statt mit fester Währung zu bezahlen, können diese Konsumwilligen stattdessen mit ihrem mehr oder weniger guten Nachnamen, in Notfällen auch mit ihrem Vornamen bezahlen. Das Problem an dieser Strategie ist, dass sie zunehmend zu einer Gesellschaft von Namenlosen führt, in der Menschen mit geringem finanziellen Spielraum ihre Identität verlieren.
Geschäftsabwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hat sich der Kunde dazu entschieden, mit seinem guten Namen zu bezahlen, händigt er dem Verkäufer, in Anwesenheit eines Notars, seine Geburtsurkunde aus und verpfändet dadurch seinen Namen für das erworbene Produkt oder die in Anspruch genommene Dienstleistung. Löst der Namenlose seinen Namen nicht binnen eines Monats mit Bargeld ein, kann der Verkäufer mit dem Namen machen, was er will. Meist werden die verpfändeten Namen auf Namensauktionen zu Höchstpreisen an Namensmakler versteigert. Besonders hoch im Kurs liegen dabei adelige Namen sowie Professoren- und Doktortitel.
Der Namenlose kann sich nach der Geschäftsabwicklung aus seiner Namenlosigkeit nicht mehr befreien und bleibt für den Rest seines Lebens ein Namenloser, der von keinem mehr wahrgenommen wird.
Was sind Namen wert?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für besonders gute und ausgefallene Namen bekommt der Kunde natürlich mehr Gegenwert als für einen langweiligen Allerweltsnamen, was dazu führt, dass Eltern ihren Kindern zunehmend exotische Namen geben, damit diese später ein wenig abgesichert sind, falls sie mal in Geldnöte kommen sollten.
- Für einen Nachnamen wie „von und zu Hohenzollern“ bekommt der Kunde schon eine Luxuslimousine, wie etwa einen Mercedes SL 500 oder einen dreiwöchigen, entschlackenden Wellness-Urlaub in einer ayurvedischen Gesundheitsklinik.
- Der Nachname „Müller“ hingegen ist gerade mal einen Haarschnitt bei einem schlechten Friseur wert.
- Der Vorname „Kevin“ kann dem Namensinhaber je nach Tageskurs schon ein ganzes BWL-Studium finanzieren.
- Für den Vornamen „Else“ gibt es gerade mal ein trockenes Brötchen vom Vortag.
- Der Nachname „Hitler“ wird in arabischen Ländern hoch gehandelt und ist mindestens eine Kamelherde wert, in Deutschland bekommt man für diesen Nachnamen nur ein mitleidiges Lächeln, es sei denn, man befindet sich in einem Braunen Loch, wo es für diesen Namen immerhin ein Abendessen inklusive Freigetränke in einem Wirtshaus gibt.
- Für den kompletten Namen „Jean-Boniface-Benoît François Marie Jacqueline Chevalier de Combuze-sur-Loire“ gibt es in Frankreich ein Jagdschloss mit Personal und 100 ha Land sowie eine lebenslange Jagdpacht in den lothringischen Wäldern.
- Der Name „Muschi Fass“ ist in Deutschland gerade mal ein Töpfchen Aknecreme wert.
- Für den Vornamen „Horst“ gibt es höchstens einen zinsfreien Tritt in den Allerwertesten.
- Für den Nachnamen „zu Guttenberg“ erhält der Namensträger in Deutschland reichlich Vorschusslorbeeren von der medialen Öffentlichkeit, einen Dienstwagen sowie gute Bewertungen bei den inzwischen fast täglich durchgeführten Meinungsumfragen, selbst wenn er der CSU oder sonst einer radikalen Partei angehören sollte.