Blumentrainer

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Ein Blumentrainer ist ein Gärtner, der in der Fauna erfolgreich erprobte Methoden auf die Flora überträgt. Es handelt sich um die analoge Gegenbewegung der Entwicklung vom Pferdetrainer zum Pferdeflüsterer.

Wissenschaftlicher Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit langem beobachten kritische Botaniker wie mehr und mehr Pflanzen nur noch in parasitärer Gemeinschaft mit Menschen überleben können. Dies betrifft insbesondere das Bewegungsverhalten. Viele Topfplanzen sind beim Zyklus ihrer natürlichen jährlichen Wanderung (im Winter ins Haus, im Frühjahr in den Wintergarten und im Sommer nach draussen) oder sogar bei ihrer täglichen Ausrichtung auf das Sonnenlicht hundertprozentig vom Willen ihrer Besitzerinnen und von der Tragfähigkeit deren männlicher Mitbewohner abhängig geworden. Auch die Suche nach Wasser gelingt vielen Pflanzen nicht mehr ohne menschliche Hilfe. Aus der Evolutionstheorie ergibt sich unmittelbar, dass diese Pflanzen stark von ihrer Urform degeneriert sind, da ihre Vorfahren vor der Entwicklung des Menschen eigenständig überlebensfähig gewesen sein müssen.

Hassel David vom amerikanischen archäobotanischen Zentralinstitut sieht die Ursachen in der langfristigen Verhätschelung der Pflanzen, deren Beginn bei -oder sogar noch vor - der Sesshaftwerdung des Menschen und seinem Wandel vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern zu vermuten ist:„Wir gehen davon aus, dass Beerensammler der Jungsteinzeit erstmals systematisch damit begannen, Beerensträucher anzubinden. Im Gegensatz zu Tieren, die man einmal erlegte, musste man einen Beerenstrauch jedes Jahr erneut finden und fangen, so dass eine örtliche Fixierung sinnvoll erschien. Aufgrund der großen Genügsamkeit der Stäucher war die Fütterung relativ einfach, so dass wir vermuten, dass diese Phase lange vor der Domestizierung von Tieren erfolgte. Die betroffenen Pflanzen scheinen - wie ersten Untersuchungen zeigen - die ursprünglich vorhandenen Laufwurzeln innerhalb nur weniger tausend Jahre vollständig verloren zu haben. Es ist unklar, warum die frühen Menschen in unfruchtbareren Gegenden nicht auch wandernde Pflanzenherden unterhielten. Einige meiner Kollegen nehmen an, dass die größere Schmerzresistenz von Pflanzen ein geordnetes Treiben nicht zuließ. Die letzten freilaufenden Pflanzen wird man vermutlich ausgerottet haben, wenn sie ungünstig im Weg standen. Man muss allerdings noch anmerken, dass älteste Legenden noch von wandernden Bäumen z.B. in Mittelerde zu berichten wissen. Dies erscheint bei deren hoher Lebenserwartung statistisch nachvollziehbar.“

Im Rahmen der europäischen Biodiversitätsverordnung begannen vor einigen Jahren erste Forschergruppen mit dem Rückzüchten der alten Arten. Insbesondere in Vorbereitung auf die kommende Klimaerwärmung scheint es angeraten, wieder Pflanzen zur Verfügung zu haben, die klimatischen Extremsituationen dynamisch ausweichen können. Bisher erweist es sich dabei als schwierig die nun angewöhnte Ortsfestigkeit aufzubrechen. Immerhin konnte die Bewegungsgeschwindigkeit von Petunien bereits um einen Faktor 1,0035 gesteigert werden. Wie bei allen evolutionären Prozessen geht man allerdings davon aus, dass die Beschleunigung im Laufe mehrerer Generationen stark zunehmen wird. Michael Hoff vom pflanzenkundlichen Institut in Palermo meint hierzu: „Es kann sein, dass wir heute für unsere Erfolge belächelt werden - aber wenn in einigen hundert Jahren wieder Herden wilder Petunien durch die Gebirge ziehen, wird jeder Mensch wissen, dass wir die Ersten waren.“

Von größerer aktueller Bedeutung ist allerdings, dass die Pflanzen sich zum allgemeinen Erstaunen tatsächlich durch die strengeren, dem ursprünglichen "Verhätscheln" entgegengesetzten Zuchtmethoden positiv beeinflussen lassen.

Methoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem jahrtausendelang weitgehend grundlos angenommen wurde, dass vom Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" bei Pflanzen nur das "Zuckerbrot" Wirkung zeige, ergaben die Versuche, die Reaktivierung der Laufwurzeln herbeizuführen - so z.B. das Aufstellen eines Wassereimers in wenigen Metern Abstand von einer scheinbar vertrocknenden Pflanze - erstaunliche Ergebnisse: So stellte sich heraus, dass die Pflanzen bisher recht souverän mit den Gefühlen und dem Verhalten ihrer Besitzer gespielt haben.

Würde der unwissende Planzenkundler beim Anblick der dargestellten vermeintlich halbverwesten Blume vor Mitleid zerfließen und sofort Wasser und jede Menge Pflegeprodukte anwenden, so erkennt das geschulte Auge eines Pflanzentrainers sofort: Die simuliert nur!

Blume simuliert.jpg

Schon nach wenigen Tagen Dunkelhaft ohne Wasser ist der Wille der Pflanze gebrochen und sie erblüht wieder in voller Pracht:

Blume gibt auf.jpg

Trainerin bei der Arbeit. Das Training trägt erste Früchte, denn die Pflanze treibt erste Blüten.

Erst jetzt gibt der Pflanzentrainer Wasser und Dünger, gilt es doch wünschenswertes Verhalten zu belohnen. David Knight Autor des erfolgreichen Ratgebers "Pflanzentraining für Einsteiger" meint dazu ganz passend: "Einer Pflanze, die ihre Blätter braun färbt, Wasser zu geben, ist wie wenn man einem Hund, der auf den Teppich uriniert, einen Knochen gibt. Man muss sich nicht wundern, wenn sie das dann immer wieder tut."

Als Methoden der Pflanzentrainer haben sich daher etabliert: Ausschimpfen (wird kontrovers diskutiert), Dunkelheit, Wasserentzug, Abschneiden von Blättern, Ästen und Blüten, Bedrohung mit einem Glas voller Blattläuse, Ansetzen einzelner Blattläuse, Hereinbringen einer Ziege, ein laufender Rasenmäher, geringe Gaben gängiger Pestizide (Agent-Orange). Hierzu nochmals David Knight: „Viele angehende Trainer haben zu Beginn Angst, es zu übertreiben. Vergessen Sie das. Die Pflanzen sehen Sie genau und werden beim geringsten Anzeichen von Willensschwäche eiskalt zuschlagen. Sollten Sie es - und ich sage Ihnen, das ist unwahrscheinlich - einmal übertreiben und die Pflanze stirbt, dann stellen Sie sie als mahnendes Beispiel zu den anderen. Nur so können sie den Widerspenstigeren klar machen, dass Sie den Weg bis zum Ende gehen werden. Ich selbst habe schon durch das öffentliche Aufhängen einer einzigen vergammelten Erdbeerpflanze ein ganzes Feld wieder zur Raison gebracht und den Ertrag verdoppelt.“

Akzeptanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch anfangs skeptische Experten lassen nun bereits hin und wieder einzelne Aspekte des Pflanzentrainings in ihre Arbeit einfließen. Bei Hobbygärtnern hingegen hat sich das Pflanzentraining bereits zu einer vollen Erfolgsgeschichte entwickelt, wie die zahlreichen Vereine zeigen: Pflanzentrainer e.V., MindOverFlower e.V. oder die Badischen Pflanzenschlächter e.V..

Dieser Artikel ist Artikel der Woche 35/2012
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