Corps Mongolia

Aus Uncyclopedia
(Weitergeleitet von Burschenschaft)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Corps Mongolia ist eine traditionsreiche Studentenverbindung aus Berlin. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend (meistens gedeckte Pastelltöne). Es vereint Studenten und Absolventen der Berliner Universitäten und der Heilpraktikerschule Berlin-Mitte.

Couleur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mongolia trägt die Farben lachsrot-mauve-aschgrau. Dazu trägt man eine fliederfarbene Mütze mit Sonnenvisier und eingebautem Ventilator (nur April bis September). Der Wahlspruch lautet "Freiheit, Ehre, Vaterland", was die verkürzte Version von "Freiheit, Ehre, Vaterland, Ruhm, Sieg, Stolz, Heimat, Tugend, Sitte, Reinheit und gutes Aussehen" ist. Der vollständige Wahlspruch findet sich in einem hochkomplexen Zirkel wieder, der die Eingangstüre des Mongolenhauses ziert und für den Uneingeweihten einfach nur wie ein schwarzer Fleck aussieht.

Gründungsmythos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Corps Mongolia wurde 1889 in Berlin gegründet. Die Begründer waren die sechs Studenten Werner von Trutz, Paul Freiherr von Radebeul, Carl Edler von Rhat-Pleetz zu Stellig am Schwand, Kevin von Dubinski und Joshua Shlemiel Jizhak Rosenblumentalowitsch. Die jungen Herren, allesamt niederstem und allerunterstem Landadel entstammend (bis auf Rosenblumentalowitsch, welcher einer Familie von auf Trauergebinde spezialisierten Floristen entstammte), kamen aus allen Ecken des Deutschen Reiches und waren in so unterschiedlichen Fächern eingeschrieben wie Sonderpädagogik (von Trutz) und Jura (alle anderen). Am Ende der Erstsemestertage (damals noch eine paramilitärische Veranstaltung mit scharfen Waffen und Freibier) steigerten sich die Sechs beim abendlichen Zusammensein in der verrufensten Bierschwemme von Prenzlberg in einen - zur damaligen Zeit keineswegs unüblichen - nationalen Räusche hinein. Einer der bereits existierenden Studentenverbindungen beizutreten kam für keinen von ihnen in Frage, da alle betreffenden Corps, Cartellverbindungen, Burschen- und sonstige Schaften außerhalb des für sie in bequemer Zeit erreichbaren und vom ÖPNV angefahrenen Bereichs lagen. Eine Neugründung lag auf der Hand. Als Name hatte man sich schnell auf "Mongolia" geeinigt. Grund soll eine zeitgleich stattfindende Odol-Werbekampagne gewesen sein ("Was Dschingis Khan, können Sie auch"), die mit fragwürdigem Wortwitz und einem ausgesprochen stereotypen Dschingis-Khan-Darsteller auf großformatigen Reklametafeln damals in Berlin Gegenstand wochenlanger Erregung war.

1889-1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Gründung der Mongolia standen die Sechs vor dem Problem, kein Verbindungshaus zu besitzen. Der Plan sah vor, dass einer der Ihren in späteren Jahren mit seinem unerhörten Beamtengehalt eine Villa Nähe des Zoologischen Gartens stiften solle. Bis dahin sah man sich gezwungen, in einer Mietskaserne am Anhalter Bahnhof zu residieren. Man teilte sich die Miete für ein Zimmer von 20 m² Größe im vierten Stock mit Ausblick auf den Abtritt im Hinterhof. Dennoch etablierte sich rasch ein reges Verbindungsleben. Bierfeste, Bieranstiche, Bierproben, Bierverkostungen, Biersaufwettbewerbe, Bieretiketten-Design-Abende, Bierflaschen-Einsammel-Aktionen, Biergedicht-Lesungen, Bier-Theaterabende, Bierbraukurse, Diavorträge über Reisen zu den schönsten Brauereien Deutschlands und dergleichen mehr bereicherten bald das Leben von insgesamt 15 Corpsbrüdern. Auch das sogenannte akademische Fechten hatte selbstverständlich einen wichtigen Platz. Die Mongolen waren überzeugt von der charakterformenden Wirkung des Säbelschwingens und gingen dabei sogar noch weiter als sämtliche anderen schlagenden Verbindungen Berlins. So war es bei der Mongolia üblich, nach jedem Gang (der aus 120 Hieben bestand)ein Stück der Schutzvorrichtungen zu entfernen - welche damals allerdings außer einem Panzerglasmonokel und einer Aufbiss-Schiene nichts umfasste. Die Waffen waren spezielle sogenannte "Monogolische Steppen-Klingen", die extrem lange und unregelmäßige Wundränder mit entsprechend vorprogrammierten Wundheilungsstörungen verursachten. Aus diesem Grund waren Partien gegen Mongolen ausgesprochen beliebt, wurden doch die Größe und entstellende Wirkung der Narben direkt in Relation gesetzt zum Mut und zur Länge des Geschlechtsteils der Person, deren Gesicht sie verunzierten. Ein Selektionsvorteil auf dem Heiratsmarkt, der durch gelegentliche Todesfälle mehr als bereitwillig erkauft wurde. Politisch ließen die Mongolen nie einen Zweifel an ihrer Einstellung. Der Kaiser konnte sich ihrer Treue stets sicher sein. Der Pulverdampf in Sarajevo war noch nicht verraucht, als sich bereits 90% aller Mongolen an die Front gemeldet hatten. Ausnahme hiervon blieb Rosenblumentalowitsch, welcher aus nicht näher benennbaren Gründen den restlichen Corpsbrüdern schon länger als unsicherer Kantonist gegolten hatte. 1911 wurde er aus dem Corps ausgeschlossen. In einem verzweifelten Versuch, sich die Zuneigung seiner Landsleute zu verdienen, stürmte er bei der Somme-Schlacht mit Messer und Gabel einen französischen Schützengraben. Das letzte, was man von ihm sah, war eine Faust mit gestrecktem Mittelfinger.

Zwischen den Weltkriegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem von den Mongolen nur noch zwei von der Front zurückgekehrt waren, bestritten für vier Jahre die beiden Jurastudenten Erich zu Zwitzewitz und Samuel Schmöker den Betrieb alleine, unterstützt von einem antisemitischen Hausmeister und seiner an Morbus Crohn leidenden Gattin. Erst kurz vor dem Zusammenbruch der Weimarer Republik war das Corps Mongolia wieder so groß wie vor dem Kriege. Auch hatte man mittlerweile eine angemessene Unterkunft. Eine stillgelegte Fabrik für Brausepulver mit Karottengeschmack war in liebevoller Kleinarbeit zum Mongolenhaus ausgebaut worden. Das Ereigns der Machtergreifung wurde wegen eines zeitgleich stattfindenden Bier-Balls zwar verpasst. Doch als Ausgleich hierfür standen Studenten des Corps Mongolia in vorderster Reihe bei der Bücherverbrennung. Es kam zu einem kleineren Zwischenfall, als ein übereifriger Fux beim Versuch, eine Schubkarre mit Erich-Kästner-Büchern in das Feuer zu kippen, ausglitt und sich sein Fuchsenband versengte ("ocker-sanddorn mit Goldbordüre"). Auch wurden versehentlich einige Schriften von Alfred Rosenberg und "Mein Kampf"-Fehldrucke (unvorteilhaftes Foto des Autoren auf der Umschlaginnenseite, welches den Eindruck erweckte, er trüge ein Toupet) den Flammen übergeben. Versuche, die bereits brennenden Exemplare zu retten, führten zu teilweise erheblichen Brandverletzungen. Das Corps Mongolia war kein Zentrum des Widerstandes im "Dritten Reich". Das Aufgehen der Mongolen im NS-Studentenbund wurde einhellig begrüßt und die entsprechend zuständige Abteilung im NSDStB durch wiederholte Anrufe entnervt, wann denn die neuen braunen Hemden endlich da seien. Als erste Verbindung in Berlin sammelte man Ersatzkaffee für die Ostfront und strickte Schalldämpfer für das Afrikacorps. Wie auch schon im Ersten Weltkrieg stellte die Mongolia mehrere Kriegsteilnehmer, die diesmal allerdings in führender Position eingesetzt wurden. Zu Unrecht vergessene Frontereignisse wie das "Drama von Euskirchen", die "Katastrophe von Toulon", das "Desaster von Cherevichenko" oder der "Strategische Selbstmord von Titograd" sind untrennbar mit den Namen von hochmotivierten, gleichwohl unterqualifizierten Mongolia-Chargierten verbunden.

Entwicklung bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem das alte Mongolenhaus durch einen Bombentreffer zerstört worden war, teilte man sich vorübergehend ein Verbindungshaus mit dem Corps Langobardia. Die beiden Verbindungen waren seit je her verfeindet, was auf einem bizarren Streit beruht, welche von beiden zuerst Frakturschrift-Aufnäher für Schultornister auf den Markt gebracht habe. Auch herrschte Uneinigkeit darüber, wessen Wahlspruch der bessere sei ("Ehre, Freiheit, Vaterland" oder "Freiheit, Ehre, Vaterland"). Diese Animositäten machten das Zusammenleben äußerst schwierig, so dass getrennte Toiletten, getrennte Bierkeller und getrennte Gartenpavillons eingerichtet werden mussten. Fechtpartien wurden vorzugsweise gegeneinander ausgetragen, wobei sicherlich festgestellt werden kann, dass hier keine Rücksicht auf Verluste genommen wurde. Unglücklicherweise dauerte es bis zum Jahr 1987, ehe die Langobarden die Mongolen vor die Tür setzten. Diese kamen nun in der Villa eines verstorbenen Produzenten von Staubsaugerzubehör unter, dessen letzter Wunsch gewesen war, dass "die Mongolen meine Bude stürmen sollen". Was er hiermit gemeint haben mag und ob es in Zusammenhang mit seiner Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung steht, die missgünstige Verwandte für die letzten sieben Lebensjahre des Patriarchen veranlasst hatten, bleibt unklar. Heute stellt das Corps Mongolia eine der kleinsten Berliner Verbindungen dar. Mit derzeit drei Aktivas stehen die Mongolen kurz vor der endgültigen Bedeutungslosigkeit. Dennoch will man an den strengen und bewährten Beitrittskritieren festhalten, welche allerdings geheimgehalten werden (man munkelt allerdings, dass eine Ahnentafel und eine Stepptanzeinlage Teil des Prozederes sind).

Berühmte Mongolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dschingis Khan, Tyrann
  • Kubilai Khan, Namensvetter
  • Sansargereltekh Sangidorj, Komponist


Dieser Artikel ist Artikel der Woche 11/2012
Dieser Artikel ist
Dieser Artikel istArtikel des Monats März 2012
Dieser Artikel ist