Claude Chabraque

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Claude Achilles Chabraque, geboren am 2. April 1921 in Village-sûr-Nantes (Frankreich) war Chansonier und Liedermacher.

Als jüngster Sohn einer neunköpfigen Familie wuchs Chabraque als jüngstes Kind zusammen mit sechs Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof in der Bretagne auf. Schon früh zeigte er künstlerische Begabungen, malte und musizierte. Im Alter von 16 Jahren schrieb er sein erstes, später frankreichweit bekanntes Chansons-Potpourri "Ma vie comme chien", in dem er seine harte Jugend in der unwirtlichen Bretagne und den frühen Tod seines Vaters Achilles sowie seines väterlichen Freundes Francois Licé verarbeite, die beide im Oktober 1931 bei Feldarbeiten ums Leben kamen.

Chabraque zog im Alter von 19 Jahren in den Zweiten Weltkrieg und wurde bereits nach zwei Wochen Fronteinsatz an der Westfront bei Nancy verwundet. Er verbrachte ein halbes Jahr in einem Kriegslazarett, wo er viele Eindrücke für seine in den Nachkriegsjahren entstandenen Chansons sammelte, die immer wieder von bitteren Erlebnissen und Erfahrungen gezeichnet sind. Es entsteht sein Chanson-Zyklus "L'histoire d'un loup seul", der erst 1954 fertiggestellt wurde.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trifft Chabraque 1950 erstmals auf seinen späteren Freund Gilbert Bécaud zu dem er in den Folgejahren eine tiefe Männerfreundschaft aufbaut. In Bécauds Heimatstadt Toulon bewohnen beide zwischen 1952 und 1956 gemeinsam eine kleine Wohnung, in der Bécaud jedoch selten anzutreffen ist. Dort verliebt sich Chabraque in Bécauds Cousine Mathilde, die jedoch 1956 im Alter von nur 20 Jahren aus ungeklärten Gründen tot in ihrem Bett aufgefunden wird. Von dem Erlebnis gezeichnet, wieder einen geliebten Menschen verloren zu haben, zieht Chabraque 1956 in die Nähe von Metz, wo er, mittlerweile stark vom Alkohol gezeichnet, seinen wohl bekanntesten Chanson "Ma pantalon noire" (1962) schreibt.

Nach mehreren Höhen und Tiefen trifft er 1968 auf dem Geburtstag von Bécaud erstmals auf Louis de Funès, den wohl bekanntesten französischen Komiker des 20. Jahrhunderts. Von dem melancholisch-depressiven Chabraque beeindruckt, beschließt Funès, zusammen mit Chabraque eine bereits seit Längerem beabsichtigte bitterböse Kriminalparodie umzusetzen, die 1970 unter dem Arbeitstitel "Le Tapir" in Arbeit ging und von einem gezeichneten aber genialen Kriminalisten (verkörpert von Chabraque) erzählt, der zusammen mit seinem wirren Kollegen (de Funès) einem scheinbar unfassbaren Posträuber auf der Spur ist. Aufgrund erneuter Rückfälle Chabraques in den Alkoholismus werden die Dreharbeiten im Sommer 1971 jedoch abgebrochen. Eine Wideraufnahme scheitert.

Chabraque verschwindet und taucht erst 1982 in der Öffentlichkeit wieder auf. Über seinen Verbleib in der Zwischenzeit existieren widersprüchliche Angaben. Den glaubhaftesten zufolge lebte er in den Zwischenjahren zurückgezogen am Genfer See, anderen zufolge kehrte er wieder zu seiner älteren Schwester Caroline in die Bretagne zurück. Als sicher gilt in dieser Zeit nur eine kurze Affäre mit einer Bardame, aus welcher der uneheliche Sohn Patrik hervorgeht, den er liebevoll „Wölfchen“ nennt. Chabraque wird jedoch nie eine wirklich enge Bindung zu seinem Sohn aufbauen.

1983 erscheint seine Zusammenstellung seiner größten Chansons "Téléphoner à Mathilde" (1983) die von der Französischen Akademie des zeitgenössischen Chansons mit der Goldenen Note 1984 ausgezeichnet wird.

Bevor Chabraque sein wiederaufflammendes künstlerisches Hoch genießen kann, stirbt er am 30. November 1985 bei einem Bootsunfall auf dem Etang du Stock in Lothringen. Er hinterlässt neben seinem unehelichen Sohn ein Landhaus bei Florac im Massif Central sowie zwei Schafe.