Houdé

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Houdé [’houde]: Ausruf, der sinngleich mit lokalen Begrüßungs- und Abschiedsfloskeln ist und als solcher universell eingesetzt werden kann.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter

Ursprünglich stammt das Wort aus dem heutigen Tirol, wo es bereits im Mittelalter von Menschen im Leder verarbeitenden Gewerbe benutzt wurde. Sie stellten ein Lederband her, das sich vor allem wohlhabende und einflussreiche Adlige zur Begrüßung zuwedelten: den sog. "Hod’n-Riemen". Die traditionelle Anfertigungstechnik wurde von Gilde zu Gilde weitergegeben und so verbreitete sich das Lederbändchen allmählich in weiteren Teilen Europas.


Feudalistisch-absolutistisches Zeitalter (Französische Revolution)

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde es zu einem Machtsymbol der französischen Kleriker und Adligen, die es darüber hinaus nach wie vor als "Begrüßungssymbol" unter Mitgliedern des ersten und zweiten Standes benutzten. Nicht selten war es auch in verschiedenen Wappen oder auf Bannern kirchlicher Vereinigungen, politischer Gruppen oder einflussreicher Familien zu finden. Im Laufe der Jahre erhielt es (in Anlehnung an seinen Ursprung) den Namen: "bandelette de houdé" (frei übersetzt: "Houdé"-Bändchen). Daher stammt auch die heutige Schreibweise. Am 14. Juli 1789, der Geburtsstunde der französischen Revolution, drangen bewaffnete Pariser Anarchisten in die Bastille ein und zweckentfremdeten das Machtsymbol des französischen Adels. Sämtlichen Erst- und Zweitständlern, die sich beim Sturm auf die Bastille dort aufhielten, wurde das Bändchen abgenommen und durch nachäffendes Zuwinken in seiner symbolischen Funktion entweiht. Ab diesem Tag an wurde die "Bandelette" zu einem Symbol des Sieges des Proletariats über den Adel in Frankreich und nicht wenige patriotischen Franzosen trugen das Bändchen als Zeichen der neu gewonnenen Freiheit ums Handgelenk. In den Jahren nach 1789 vermehrten sich in Frankreich sogar die Stimmen, die dem "Houdé"-Bändchen magische Kräfte zusprachen, was viele Jahre später noch sehr wichtig werden sollte.


Deutsch-französischer Krieg (1871)

1871 war ein wichtiges Jahr in der Entstehungsgeschichte des "Houdé". Deutschland und Frankreich kloppten sich um Elsass-Lothringen und wie sich das gehört versohlten die deutschen Soldaten den Franzosen aber mal gehörig den Hintern. Das Ergebnis ist bekannt: Frankreich musste das Elsass und einen Teil von Lothringen im Frieden von Frankfurt an das neu gegründete Deutsche Kaiserreich abtreten. Betreten und niedergeschlagen stapften die französischen Soldaten also zurück nach Paris und dachten über die Gründe ihrer Niederlage nach. Es entwickelte sich in der französischen Politik der sog. Revanchismus, der in der Rückgewinnung des Elsass und der Vergeltung für 1871 das Hauptziel französischer Außenpolitik gegenüber dem deutschen Kaiserreich sah.


Erster Weltkrieg

1918 war’s dann endlich soweit: die Franzosen bekamen ihre zweite Chance. Nach der verheerenden Niederlage 1871 hatte man sich in Frankreich einen Masterplan zurechtgelegt. Der große, kahlköpfige Magier Enideniz Enadiz war konsultiert worden, um herauszufinden, ob das Houdé-Bändchen tatsächlich magische Kräfte besäße. Er unterzog es einer Prüfung, indem er versuchte es mit einem plötzlichen Hieb seines Hauptes in zwei Stücke zu teilen, doch das Bändchen hielt stand. Voller Optimismus und Überzeugung ob dieser bestandenen Probe wurden daraufhin alle Soldaten des 25. französischen Infanteriebataillons mit der zauberischen "Bandelette" ausgestattet, weil diese die fiesen Deutschen in Angst und Schrecken versetzen sollte. Angeführt von einem tapferen Kämpfer mit langem Haar, einem imposanten Schnäuzer und den meisten Bändchen am Handgelenk (ein elsässischer Vorfahre des deutschen Barden Wolle Petry) zogen sie entschlossen in den Krieg und gewannen ihn: das Deutsche Reich musste das Reichsland Elsaß-Lothringen wieder an Frankreich abtreten. Die wirklich wichtigen Hintergründe der damaligen Kriegshandlungen sind jedoch nur wenigen bekannt. Auf beiden Seiten gab es herbe Verluste und viele Gefangene. In einem der ersten Fälle von Folterung und erniedrigender Behandlung von Kriegsgefangenen trennten besoffene, deutsche Soldaten den französischen Gefangenen die "Bandelette" vom Handgelenk und banden sie höhnisch lachend um deren Lulumänner. Der ursprüngliche Begriff des "Hod’n-Riemens" erhielt ab da eine ganz neue Bedeutung. Diese abscheulichen aber dennoch irgendwie lustigen Gräueltaten waren auch die Basis für die Genfer Konventionen, aber das nur am Rande. Die in ihrer Freiheit eingeschränkten französischen Gefangenen wurden nach Kriegsende jedenfalls nicht wieder an ihre Heimat ausgeliefert, sondern mussten weiterhin in deutschen Gefängnissen ausharren. So sauer waren die Deutschen!!! Na ja... Sie mussten dann also erstmal ne ganze Weile so rumlaufen. Wer versuchte das Bändchen abzumachen, bekam vom obersten Gefängniswärter, der zufällig homosexuell war, zehn Schläge auf die Hand, eine mahnende Ansprache mit erhobenem Zeigefinger und unter lüsterner, ekstatischer Euphorie ein zweites, strafferes Houdé-Bändchen ums beste Stück gebunden. Alle vierzehn Tage überprüfte dieser Gefängniswärter auch, ob die Riemen (also...ähm...die Bändchen!) noch festsaßen. Beim Gang durch die langen, kalten Korridore, vorbei an jeder einzelnen Gefängniszelle, begrüßte er die armen französischen inhaftierten Würstchen dabei mit einem erfrischendem "Houdééééé". Es war das erste Mal, dass dieser Wort in seiner auch heute noch geltenden Funktion benutzt wurde.


Zweiter Weltkrieg

Dieses Prozedere ging über Jahre hinweg so. Als dann aber 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, unterbrachen prüde amerikanische Soldaten diese monatliche Zeremonie, da sie keinerlei Verständnis für solch sexuelle Vorlieben hatten, jedoch nicht ohne sich noch vorher über die französischen Gefangenen lustig zu machen. So begrüßten sie die in ihrer Männlichkeit eingeschränkten Franzosen mit einem warmen "Houdé you do?", bevor sie ihnen lachend ihre Bändchen abmachten und mit auf den Weg in die Heimat gaben.


Nachkriegszeit

Alles was den Deutschen blieb waren ein zerbombtes Land, ein riesiger Haufen an Nachkriegszahlungen, Mangel an Lebensmitteln, Spaß an der Freud und..."Houdé"! Geprägt durch die Gespenster des Ersten und Zweiten Weltkrieges verschwand "Houdé" nach 1945 für viele Jahre aus den Köpfen der Menschen.


Heute

Ca. 50 Jahre später erhebt sich "Houdé" langsam wieder aus der Versenkung. Wesentlich dazu beigetragen haben die westdeutschen Alltagshelden Stefan A. und Andy M., die sich fortan "Die Houdé-Jünger" nennen. Angetrieben von deren jugendlichen Elan begründet Niko K., ein intellektueller Wicht des 21. Jahrhunderts, den "Houdélogismus" (gr.: Die Lehre des Houdé) in Aachen und tritt 2006 der Bruderschaft der "Houdé"-Jünger bei. Zusammen gilt das Dreigestirn heutzutage als das geistige Oberhaupt der Reinkarnation des "Houdé" und Aachen als die Wiege einer neuen lexikalischen Wortmacht. Unterstützt von zahlreichen weiteren Anhängern hat "Houdé" seinen Siegeszug bereits begonnen, sich als Universalwort in die Herzen der Deutschen zu spielen.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begrüßung

"Houdé" hat heutzutage viele Bedeutungen. Angelehnt an seine historische Vorgeschichte wurde es zunächst nur zur Begrüßung benutzt. Insbesondere Möchtegernblaublüter und Pseudoaristokraten vom Land adaptierten es als Begrüßungsfloskel und begrüßten sich so auf der Straße. "Seid gegrüßt, edler Herr" oder "Ich grüße Euch, my Lady" wurden mehr und mehr verpönt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen überwiegend Jugendliche dieses Wort in ihren Wortschatz und verzichten heute in vielen Teilen Deutschlands bereits auf andere gängige Floskeln wie "Hallo", "Hi", "A", "Na", "Tach", "Moin" oder "Schalömle" und benutzen stattdessen ein strammes "Houdé", wahlweise gefolgt von einem "aue", "Alter" oder "Jung".


Verabschiedung

Aufgrund seines besonderen Klangs erfreute sich "Houdé" ab Mitte der 70er Jahre einer größeren Beliebtheit und wurde auch zur Verabschiedung benutzt, konnte sich aber letztlich nicht gegen "Ciao" und "Bye bye" durchsetzen, da Italozismen und Anglizismen speziell im Bereich Verabschiedung eine Art Renaissance in Deutschland erlebten. Seit 2005 ist es aber auch hier im Vormarsch. Die altmodischen "Ciao"-s und "Bye bye"-s müssen sich der unwiderstehlichen Durchsetzungskraft des "Houdé" allmählich genauso beugen wie "(Auf) Wiederseh’n/Wiederschau’n", "Bis dann (dann)", "Bis denne", "Servus", "Tschüss", "Tschö", "Tschüssi", "Tschüsschen" und "Tschüssikowski".


Trinkspruch

Im Rahmen der Professionalisierung der Verbreitung von "Houdé" legte die 1. Konferenz der "Houdé"-Jünger fest, dass auf dem Weg zu einem neudeutschen Universalwort eine Erweiterung der Bedeutungen von "Houdé" unabdingbar ist. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, dass "Houdé" ab sofort auch als offizieller Trinkspruch zugelassen ist. Altertümliche Trinksprüche wie "Zum Wohle" oder "Prost" verlieren mehr und mehr an Bedeutung und werden vielerorts schon von der Kraft des "Houdé" überstrahlt. Zur Zeit empirisch nicht belegbar ist, ob "Houdé" auch das "Auf dich/euch!" ablösen kann oder um dieses ergänzt wird, z.B. in Form von: "Houdé! Auf dich!" Es ist nicht der Anspruch des "Houdé" längere Trinksprüche wie das norddeutsche "Nicht lang schnacken - Kopf in'n Nacken!" oder das "Zur Mitte, zur Titte, zum Sack, Zackzack!" aus dem Ruhrgebiet zu verdrängen.


Höflichkeitsfloskel

Derzeit berät sich der Rat der "Houdé"-Jünger darüber, ob "Houdé" als Höflichkeitsfloskel zugelassen werden soll und somit bspw. das "Gesundheit!" ablösen könnte, wenn z.B. jemand anderes niest.

Phänomene in Zusammenhang mit "Houdé"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der noch nicht deutschlandweit fortgeschrittenen Benutzung von "Houdé", sind Phänomene in Zusammenhang mit diesem noch recht selten.

Der "Houdé"-Tanz

Erwähnenswert ist an dieser Stelle der "Houdé"-Tanz, der seit einigen Wochen insbesondere an feucht-fröhlichen Abenden oder in anderen ähnlich euphorischen Momenten beobachtbar ist. Der ranghöchste "Houdé"-Jünger ruft dabei ohne Ankündigung und nach eigenem Ermessen mehrmals mit Betonung der einzelnen Silben hintereinander: "Hin-setz-en". Die um ihn herumstehenden Personen sollten tunlichst der Aufforderung folgen, um sich nicht den Unmut des ranghöchsten "Houdé"-Jüngers zuzuziehen, denn dies könnte böse Folgen haben... Sobald die umstehenden Personen alle sitzen, hat der ranghöchste "Houdé"-Jünger die Aufgabe die fünf Buchstaben aus denen "Houdé" besteht, einzeln von den sitzenden Mitjüngern "einzufordern". Er ruft dazu: "Gib mir ein..." und fügt in Reihenfolge den entsprechenden Buchstaben von "Houdé" ein. Bevor er nach dem nächsten Buchstaben verlangt, wartet er auf die Sitzenden, die ihm den geforderten Buchstaben durch lautes Ausrufen "geben". Wenn das Wort "Houdé" fertig gebildet ist, stimmt der ranghöchste Jünger unter Hochschnellen aus der Sitzposition in eine anhaltende Hüpfbewegung an: "Uuuuuund, daaaas geeeeht....Houdé, houdé, houdé, tätärääääää" etc. an. Begleitet wird er dabei sowohl akustisch als auch bewegungstechnisch von den anderen Personen. Zuwiderhandlungen während dieser feierlichen Prozedur werden zur Anzeige gebracht und strafrechtlich verfolgt. Eltern haften für ihre Kinder.

"Houdé"-n-Lukas

Ein Phänomen was ebenfalls erst seit Kurzem auf Kirmes und ähnlichen Volksfesten zu entdecken ist, sind Buden mit "Houdé-n-Lukas"-Ständen.

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