Initiation
Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden (eines Anwärters) in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand, z.B. vom Rapper zum Musiker, vom Mann zur Frau oder vom Macho zum Bademeister. Der Hauptfall der Initiation ist die Berufs- und Vereinsinitiation (z.B. Müllmann und Ruderclub) der Stammesgesellschaft und die daraus hervorgegangene Initiation der antiken Mysterienkulte. Sie gehört also im wesentlichen zu einer archaischen Vergangenheit. Die Initiation folgt einem traditionellen Initiationsritus. Das Ritual zur Aufnahme in eine Schlägerbande wird auch Schlaginitiation genannt.
Rituelle Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rappertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Initiationsritus von Rappern besteht darin, den Anwärter an ein Hochspannungskabel anzuschließen und mythische Gesänge ("Yo Alda Yeah!") anzustimmen. Durch den schweren Schock wird das Gehirn des Anwärters umgepolt, sodass er nicht mehr in der Lage ist, mit Außenstehenden zu kommunizieren. Nur bereits Initiierte können nun die kryptischen Sätze verstehen, die er von sich gibt. Gibt man dem ehemaligen Anwärter ein Mikrophon in die Hand, rattert er sinnlose Sätze in atemberaubendem Tempo herunter.
BWL-Studententum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem zu initiierenden Studenten wird unter beschwörendem Gesang (hauptsächlich aus den Worten Outsourcing, Corporate Identity und Neuer Markt bestehend) die Tube des Heiligen Haargels überreicht, das er in seinen Haaren verteilen muss. Dadurch entsteht eine lächerliche Fisur, die ein Leben lang halten wird. Dem BWL-Studenten wird danach die Ordenskleidung (schicke Hose und lässiges Hemd) überreicht, die er vorsichtig überstreifen muss, damit seine betonharten Haare sie nicht zerstechen. Vom Tag der Initiation an wird er bei einem geweihten Meister die hohe Kunst des schleimigen Grinsens lernen.
Bundeswehrsoldaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Initiation junger Bundeswehrrekruten besteht aus allerlei Demütigungen durch die vorgesetzten Ausbilder und verlangt den Frischlingen einiges an Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin ab. Wichtigstes Initiationsritual ist dabei die körperliche Misshandlung des Rekruten in Form von Prügelstrafen und sexuellen Demütigungen gefolgt von Nahrungs- und Schlafentzug, dem stundenlangen Kriechen durch Matschlöcher sowie das Hansa Pils-Ritual, bei dem der Initiierte eine brechreizfördernde Überdosis des Gebräus zu sich nehmen muss, um seine Männlichkeit und Trinkfestigkeit zu beweisen.