Intellektuelle Masturbation

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Als intellektuelle Masturbation bezeichnet man die Lieblingsbeschäftigung großer Führer mächtiger Staaten, sowie kleiner, unbedeutender Institutionen, außerdem wird sie in Beziehungsfragen gerne angewendet. Jeder, der was auf sich hält und es unbedingt allen weis machen muss, betreibt diesen Sport. Hierbei geht es darum, einfache Dinge möglichst kompliziert zu gestalten. Somit wird ein höchst möglichstes Maß an Begeisterung und Ehrfurcht bei dem Zuhörer ausgelöst, der im Idealfall den Blick senkt, sich klein und unbedeutend fühlt und denkt: "Oh!" Allerdings wird bei übertriebenem Genuss der Masturbation das Gegenteil erreicht. Der Zuhörer wendet sich beschämt ab und hofft, dass es noch irgendwo auf der Welt etwas Schönes zu finden gibt.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadium Eins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier befindet sich das Individuum in einem Zustand völliger Selbstüberschätzung, versucht aber zwanghaft mit Hilfe von komplizierten bzw. übertrieben selbstbewusst vorgetragenen Aussagen die Meinungen anderer zu durchbrechen und total zu imponieren.

  • Ein Lehrer der Anatomie möchte darauf hinweisen, dass ein bestimmter Punkt im Bauch oft unter Spannung steht, weil viele benachbarte Organe mehr oder weniger daran befestigt sind. Er sagt: "Die Flexura Duodenijejunalis ist ein fascialer Konvergenzpunkt."
  • Politik: "Glauben Sie im Ernst, dass meine Partei auf ein Gesprächsangebot von Frau Merkel bei dieser Sachlage einginge, in dem sie sagt, sie möchte Bundeskanzlerin werden. Also, ich meine, wir müssen die Kirche doch mal im Dorf lassen. Die Deutschen haben doch in der Kandidatenfrage eindeutig votiert. Das kann man doch nicht ernsthaft bestreiten," (Schröder) Er ist anscheinend tatsächlich der Meinung, total cool zu sein.
  • Im Alltag ist intellektuelle Masturbation oft anzutreffen: Die Freundin will gerne mit dem Freund ins Museum für Tupperware. Sie Sagt: "Oh Schatz, ich lieebe Tupperware! Weißt du, schon als Kind habe ich mich so viel damit beschäftig, und durch mein Psychologiestudium habe ich erkannt, welch tiefsitzende, schwächende Muster in meiner psychoemotionalen Struktur verharren, wodurch ich noch bis heute in meiner Ausdruckskraft eingeschränkt bin. Tupperware ist mein Thema! Lass uns doch zusammen hingehen, Schatz, bitte." Was soll man da bloß erwidern? Frauen sind sehr gut in intellektueller Masturbation.

Stadium Zwei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier wird es gefährlich. Der gepriesene Intellekt macht sich selbstständig und mutiert. Die Kontrolle geht verloren. Es wird unter Umständen peinlich, und die betroffene Person sollte eine Therapie in Erwägung ziehen.

  • "Ich habs mir angewöhnt, dass ich jeden Tag in der Früh in den Garten schau und vielleicht eine Blume auf- oder hinrichte. Ansonsten sag ich meiner Frau, was ich alles tun würde, und dann macht sie es beziehungsweise mit dem Gärtner zusammen." (Stoiber) Hoffnungslos.
  • Doch es geht noch schlimmer. Keine Therapie in Erwägung gezogen, selbst Schuld: "Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten... ohne daß Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen, am... am Hauptbahnhof in München starten Sie ihren Flug zehn Minuten... schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonstwo meine... Charles de Gaulle in... äh, Frankreich oder in Rom, wenn Sie sich mal die Entfernungen ansehen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen, dann werden Sie feststellen, daß zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden - Wenn Sie vom Flug- äh vom Hauptbahnhof starten... Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen... in... an den Flughafen Franz Josef Strauß, dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München - das bedeutet natürlich, daß der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern, an die bayerischen Städte heranwächst, weil das ja klar ist, weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen." (Keinrad Stoiber) Das geht auch nicht. Edmund Stoiber ist also das perfekt Beispiel für hochgradige intellektuelle Masturbastion, einem zentralnervösen Hitzschlag mit dem Ergebnis völliger Hilflosigkeit.
  • Wen könnte es Besseren geben, als unseren Freund G. W. Bush, um schnell nochmal Stadium 2 zu demonstrieren? Also: "Ich mag keinen Broccoli. Und ich mochte ihn nicht seit ich klein war und meine Mutter mich zwang, ihn zu essen. Und ich bin Präsident der Vereinigten Staaten und ich werde keinen weiteren Broccoli essen." (George W. Bush)

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intellektuelle Masturbation macht Spaß, ist aber mit Vorsicht zu genießen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]