Karteileiche

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Eine Karteileiche (unten, außerhalb des Bildes) am Ort ihres Schicksals

Eine Karteileiche bezeichnet eine natürliche Person, welche bei dem Versuch, Aktenbestände zu durchsuchen, zu ordnen, zu pflegen, zu sortieren, oder zu verjüngen, in Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen Pflichten dahingeschieden ist.

Ursache für karteiliche Sterbefälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der vorwiegende Grund für ein vorzeitiges Ableben ist in diesem Zusammenhang der Tod durch Langeweile. Der Betroffene bekommt von einem sehr wichtigen amtlichen Würdenträger den Auftrag, seinen wohlverdienten Büroschlaf zu unterbrechen und einen der oben beschriebenen Verwaltungsakte durchzuführen. Wenn der in Erfolgung dieses Auftrags eintretende Schreck nicht bereits einen tödlichen Sturz vom gepolsterten Drehsessel bewirkt, so schwebt der Betroffene spätestens dann in Lebensgefahr, wenn er sich in physische oder informationelle Nähe zu den fraglichen Aktenbeständen begibt.

Begünstigt durch den nunmehr vorhandenen schweren Schlafmangel treten als erste Vorboten Flimmerskotome auf, deren besondere Ausprägung in diesem Fall darin besteht, dass der späteren Karteileiche vielfältige Buchstaben, Zahlen und Aktenzeichen keck durch das Blickfeld wirbeln. Werden diese Warnsignale ignoriert, dann nimmt die Dichte der Zeichen immer mehr zu, bis dem Betroffenen schließlich schwarz vor Augen wird. Für Selbsthilfe ist es dann leider zu spät, jedoch kann ein rechtzeitig eintreffender Notarzt immerhin durch Legen eines zentralen Venenkatheters und sofortige Lachgasinfusionen einen weitergehenden Zerfall grauer Hirnsubstanz verhindern.

Folgeschäden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine reanimierte Karteileiche, angestellt bei der Agentur für Arbeit. Das Bild zeigt den für das Krankheitsbild typischen katatonen Stupor

Die Überlebenden einer karteilichen Krisis bleiben meist ein Leben lang behindert. Es erübrigt sich die Bemerkung, dass dies zum typischen Berufsrisiko im Staatsdienst gehört und in den einschlägigen organisatorischen Einheiten des Verwaltungsapparats die Mehrzahl der Angestellten und Beamten entsprechend vorgeschädigt sind und meist nur als soziale Härtefälle weiterbeschäftigt werden.

Die typischen Symptome sind dabei die ausgeprägte Neigung zu stereotyp-zwanghaften und gedankenlosen Ausformulierungen aasblumiger, stilistisch verunglückter Phrasen- bzw. Worthülsengräber. Der umgangssprachliche Ausdruck für diese Störung ist Amtsdeutsch.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • www.anonymekarteileichen.de - Webseite des Bundesverbandes karteilich Geschädigter e.V.
  • www.mutzumarbeiten.de - Webseite der Initiative "Kopf hoch, Korinthenkacker"