Integrationspotential
Mitbürger mit Integrationspotenzial ist seit dem 1.1.2007 die amtliche Sammelbezeichnung für alle nichtdeutschen Bürger, die sich in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten und hier dauerhaft leben. Sie wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge herausgegeben und soll im Sinne der political correctness die bisherige Bezeichnung „Menschen mit Migrationshintergrund“ ersetzen.
Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge des in den 90er Jahren aufgekommenen neuen gesellschaftspolitischen Verantwortungsbewusstseins suchte man eine wertneutrale Bezeichnung für die in Deutschland lebenden Ausländer. Die Bezeichnungen Ausländer, Gastarbeiter, Aussiedler, Asylant und weitere wurden zeitnah als erniedrigend und diskriminierend deklariert. Ihre Verwendung sollte von Amts wegen bundesweit ungeachtet der bisherigen Sprachkultur verpönt werden. Vor diesem Hintergrund ersann das damalige „Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge“ die zunächst wertneutrale Bezeichnung „Menschen mit Migrationshintergrund“. Gleichzeitig nannte man das Bundesamt in die heute gültige Benennung um.
Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorüberlegungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Bundesamt richtete nach der Veröffentlichung ein 12-köpfiges Projektteam ein, das die Verwendung der Bezeichnung „Menschen mit Migrationshintergrund“ im öffentlichen Leben und in den Medien verfolgen sollte. [1] In seinem Jahresbericht von 2004 stellte es fest, dass der Begriff im zunehmendem Maße von der Bevölkerung und in der Presse mit negativer Konnotation verwendet wird. Daraufhin wurde ein Ausschuss, bestehend aus 40 Mitgliedern, einberufen, der die Bezeichnung prüfen und gegebenenfalls neue Ideen entwickeln sollte. Nach einige Wochen dauernder Untersuchung kam als Ergebnis heraus, dass die bisherige Bezeichung nicht frei von wertendem Inhalt sei. Nach umfangreicher kritischer Würdigung sei man zum Entschluss gekommen, diese durch eine zeitgemäße und wertneutrale zu ersetzen. Dazu werde zur gegebener Zeit ein Gremium eingerichtet.
Prozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieses Gremium wurde kurz darauf (nur ein halbes Jahr später) einberufen und bestand aus Hochschulprofessoren, Medienvertretern, Sprachwissenschaftlern und den Dezernatsleitern des Bundesamtes; insgesamt aus 155 Personen. Es bestätigte den Bedarf an einer neuen Bezeichnung und begann mit deren Ausarbeitung. Ein vom Gremium einberufenes Expertenteam definierte folgende Vorgaben
- Betonung der zukünftigen Entwicklung und des Zusammenlebens mit Deutschen
- Vermeidung der Beziehung zur Vergangenheit dieser Menschen
- Heraushebung des Gemeinschaftsgedankens
- Hinweis, dass gewollte Isolation nicht geduldet wird und die Bildung von Parallelgesellschaften unerwünscht ist
- an diese Menschen gerichtete Motivation, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren und ihr Leben an der deutschen Leitkultur auszurichten
- Lösung der Fremdenangst bei Deutschen
- Abbau von Vorurteilen gegenüber diesen Menschen
Das Gremium nahm diese Vorgaben an und erarbeitete mehrere Vorschläge. Daraus ergab sich letztlich die Bezeichnung „Menschen mit Integrationspotential“. Das Gremium war mit dieser Bezeichnung zufrieden und beschloss, sie umgehend zu veröffentlichen, nachdem sie beim Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vorgelegt und von diesem unterzeichnet wurde. Der beriet sich in einer kurzen 14-tägigen Runde mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, und dem parlamentarischen Staatssekretär Christoph Bergner. Zusammen gaben sie den Vorschlag mit der Anweisung zurück, den Ausdruck „Menschen“ durch „Mitbürger“ zu ersetzen. Das Gremium arbeitete ihn unverzüglich in 8 Wochen ein, woraufhin er endgültig vom Bundesinnenminister unterzeichnet wurde.
Die Bezeichnung wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die ausschließliche Verwendung dieser Bezeichnung wird allen Bürgern und Institutionen nahegelegt. Dagegen ist sie durch eine Dienstanweisung in sämtlicher behördlicher Kommunikation bundesweit vorgeschrieben.
Begründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ausdruck Migrationshintergrund wird nach einer Forsa-Umfrage von den meisten Menschen im negativen Sinne verstanden. Vor allem der Teilausdruck „Hintergrund“ führt zu dieser Einstellung. Was mag mit diesem Hintergrund gemeint sein? Es klingt nach Unbekanntheit oder nach dunkler Vorgeschichte, die diese Menschen lieber für sich behalten würden. Eine nicht näher bekannte ältere Dame beschrieb es in einem Straßeninterview recht treffend: „Watt heißt dann überhaupt Hinnergrund? Watt ham dann diese Leude zu verbergen? Wer weiß, watt die dann wieder anjestellt ham, dass se zu uns komm müss’n.“ Der Ausdruck beschreibt die Vergangenheit dieser Menschen.
Der Ausdruck Integrationspotential beschreibt hingegen die mögliche, bessere Zukunft. Der Teilausdruck Integration lässt erkennen, was von ihnen erwartet wird und was sie erreichen können: Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Potential bedeutet Möglichkeit. Es besteht für sie die Möglichkeit, ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland zu festigen und die lästige Pflicht zur Bescheinigung der Aufenthaltsgenehmigung endgültig loszuwerden. Für die Deutschen besteht wiederum die Möglichkeit, ihre Gesellschaft mit diesen Menschen zu bereichern und dem drohenden demographische Kollaps entgegenzuwirken. Auch wenn dies bedeutete, dass mehr deutsche Kindern mit schwarzen Haaren und Schnauzbart geboren werden.
Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Finanzierung des Prozesses dieser Wortfindung und zur Veröffentlichung stellte man aus dem Bundeshaushalt 165 Mio. Euro zur Verfügung. Tatsächlich abgerufen wurden jedoch nur 130 Mio. Euro. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück war darüber sehr erfreut, standen ihm dadurch ja weitere 35 Mio. Euro zum Bau nicht benötigter Autobahnbrücken zur Verfügung. Auch der Bund der Steuerzahler zeigte sich zufrieden. Es war einer der seltenen Fälle, in denen er das Bundesministerium für Finanzen lobte. Durch diesen Prozess konnte dem Steuerzahler 35 Mio. Euro eingespart werden. Vielleicht ist das der erste Schritt in die richtige Richtung.
Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um die Akzeptanz dieser neuen Bezeichnung zu fördern, wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die in einer Aufklärungskampagne für ihre Verwendung wirbt. In Zusammenarbeit mit hilfsbereiten Rechtsanwälten und engagierten Außendienstbeauftragten soll die diffamierende alte Bezeichnung entsprechend kritisiert werden. Die dazu nötigen finanziellen Mittel werden aus dem Bundeshaushalt und aus den fälligen Aufklärungs- und Abmahngebühren bereitgestellt.
Zu den Tätigkeiten dieser Arbeitsgruppe gehört u. a. das Aufgeben von ganzseitigen Werbeanzeigen in allen großen Tageszeitung für den Zeitraum der nächsten zwei Jahre. Der Text dieser Anzeige wurde in Kooperation zweier international tätigen Werbebüros entwickelt. Da man unter Berücksichtigung der letzten Pisa-Studie eine einfache, jedoch einprägsame Botschaft vermitteln wollte, entschlossen sich Arbeitsgruppe und Werbebüros zum Schriftzug „Ja zum Integrationspotential“ in schwarzen Lettern auf weißem Grund. Die Verantwortlichen sind davon überzeugt, mit diesem revolutionären Anzeigekonzept in der Werbebranche neue Maßstäbe zu setzen.
Da der Etat für diese Aufklärungskampagne jene der Kampagne „Du bist Deutschland“ um das Achtfache übersteigt, bleibt noch viel vom Budget, um aufwendige Fernseh- und Kinowerbung zu produzieren. Um einen ähnlichen suboptimalen Erfolg zu vermeiden, will man diesmal internationale Topstars aus Film und Fernsehen verpflichten. Zur Zeit befindet man sich in Verhandlung u. a. mit George Clooney, Nelson Mandela, Papst Benedikt XVI. und Mahmud Ahmadinedschad.
Eine 65-köpfige Kommission aus Linguisten, Sprachsoziologen, Sprachphilosophen und Medienwissenschaftlern hat gleichzeitig damit begonnen, eine neue, zeitgemäße Benennung für das Bundesamt auszuarbeiten. Mit der Verkündung der ersten Vorschläge wird im Frühjahr nächsten Jahres gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt kann mit der Ausschreibung für den Entwurf eines neuen Logos begonnen werden. Die Ausschreibung ist mit 750.000 Euro ausgelobt.
Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Diese Menschen leisten viel für den Wohlstand Deutschlands. Sie sollen wissen, dass wir sie in unserer Gemeinschaft mit offenen Armen aufnehmen. Wir müssen sie daher in Würde und mit entsprechendem Respekt ansprechen. Das sind wir all den Kanaken und Negern schuldig.“
~ Albert Maximilian Schmid – Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
"Man muss offen sagen, die Religion des Islam erlaubt die Integration nicht. Ein Muslim darf sich einem Nichtmuslimen nicht fügen. Wenn er in der Diaspora lebt, dann ist das eine Notsituation, und er kann sich absondern. Das besagt die normale Religion und nicht die fundamentalistische Variante."
~ Bassam Tibi im FOCUS 29/2005
„Sie können sich vorstellen, dass ich für die Zwangsumsiedlung des Mururoa-Atolls niemals verantwortlich gewesen sein kann. Sie hatten gute Freunde und ein Boot; für so etwas braucht man Führungsqualitäten. Als Führer hat man jedoch nur einen Drogencocktail.“
- ~ Adolf Hitler über Integrationsanreize
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- political correctness
- Gastarbeiter
- Ausländer
- Einbürgerungstest
- Internationaler zentraler Dachverbandsrat
- Schaumspeise mit Migrationshintergrund
- Integrationsmuffel
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- http://www.soziale-desintegration.de/ Homepage des "Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge"
- Informationen beim Bund der Steuerzahler
- DJI Integration junger Ausländerinnen und Ausländer (Seite überzeugt durch exzessive Kumulation von Fachtermini)
Artikel der Woche 6/2007
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Artikel des Monats Februar 2007
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