Parallelgesellschaft
"Ich kenne in Kreuzberg nur Nicht-Moslems!"
~ Hans-Christian Ströbele vs. Ulfkotte am 7. Mai 2005 in der ntv-Sendung Das Duell bzw. die Politik über das Nichtvorhandensein von Parallelgesellschaften
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Als Parallelgesellschaft bezeichnet man eine soziale Gemeinschaft, die abseits der jeweils vorherrschenden Gesellschaft existiert und mit deren Sitten, Bräuchen und moralischen Grundregeln nicht konform geht.
Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der zunehmenden Individualisierung der Menschheit haben sich über die Jahrhunderte immer mehr Parallelgesellschaften ausgebildet. Jede Parallelgesellschaft hat markante äußere Merkmale, die sie als eigenständige Gesellschaft kennzeichnen sowie einen speziellen Verhaltens- und Moralkodex. Hier eine kleine Auswahl populärer Parallelgesellschaften:
Muslime[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der muslimischen Parallelgesellschaft, die sich inzwischen in vielen europäischen Ländern etabliert hat, sind die Erkennungsmerkmale der Parallelgesellschaft lange Vollbärte und Sprengstoffgürtel bei den Männern, tragbare Fertighäuser und Kopftücher bei den Frauen sowie eine radikal-islamische Weltanschauung, die dem vorherrschenden Moralkodex in vielen Punkten diametral entgegensteht. Besonders den muslimischen Frauen wird eine Teilnahme am öffentlichen Leben der „normalen Gesellschaft“ von ihren Männern verwehrt. Sie werden in kargen Zweiraumwohnungen gefangengehalten (siehe auch Rapunzel) und soziale Kontakte sind ihnen - wenn überhaupt - nur mit ihresgleichen erlaubt. Diese Parallelgesellschaft achtet auch konsequent darauf, dass ihre Mitglieder die jeweilige Sprache und Lebensweise der zu erobernden Hauptgesellschaft nicht erlernt, da sie eine Infiltration des islamischen Gedankenguts durch die in ihren Augen bedenkliche Lebensweise der „gottlosen“ Hauptgesellschaft befürchtet.
Westliche Politiker meinen zwar, in der islamischen Parallelgesellschaft ein hohes Integrationspotential zu erkennen und veranstalten neuerdings medienwirksame Integrationsgipfel, verdrängen dabei aber mithilfe ihrer selektiven Wahrnehmung konsequent die Tatsache, dass diese in sich intakte Gesellschaft keinerlei Integrationsbereitschaft an den Tag legt und überhaupt nicht Teil der Hauptgesellschaft sein will.
Die Managerkaste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die hermetische Parallelgesellschaft der Topmanager, die in ihren Luxuslimousinen und Firmenjets durch das Weltgeschehen reist und für das Wohl ihrer Konzerne Massenentlassungen, Rationalisierungen und Fusionen beschließt, hat ihre eigene Sprache, ihren eigenen Moralkodex und so gut wie keine Schnittmengen mit der Hauptgesellschaft. Veruntreuung, persönliche Bereicherung auf Kosten der Allgemeinheit, Betrug und Korruption gelten in dieser Gesellschaft als Tugenden und durch effizienten Lobbyismus werden diese Werte auch der regierenden Kaste der Politiker nahe gebracht. Kommt man mit einem auf Effizienz und Erfolg getrimmten Topmanager ins Gespräch, meint man gelegentlich, ethische Prämissen wie etwa Soziale Gerechtigkeit, Bescheidenheit und Genügsamkeit seien von der menschlichen Kultur noch nicht ausgeprägt worden und hätten in einer modernen, kapitalistischen Gesellschaft nichts verloren.
Politiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Parallelgesellschaft der Politiker hat jeglichen Kontakt zur Hauptgesellschaft verloren. In Wahlkampfzeiten wird zwar der Kontakt zur Basis, also dem gemeinen Volk gesucht, doch ist diese Kontaktaufnahme nur Mittel zum Zweck und dient einzig und allein der Beschaffung von Wählern, denen auf Wahlkampfveranstaltungen suggeriert wird, sie könnten durch ihre Stimmabgabe das Wohl der Hauptgesellschaft mitbestimmen. Von Bodyguards abgeschirmt, hecheln die Politiker von Termin zu Termin, die meistens repräsentativer Natur sind, schütteln die Hände von Mitgliedern anderer Parallelgeselschaften und halten sich ansonsten hauptsächlich in ihren Elfenbeintürmen und Luftschlössern auf, wo sie mit ihresgleichen an Strategien zur Sicherung ihrer eigenen Macht arbeiten.
Unterschicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine der größten Parallelgesellschaften ist sicherlich die Unterschicht. Auch hier herrscht ein ganz eigener Moralkodex. Alkoholismus, Diebstahl, Gewalttätigkeit, Dummheit, Faulheit sowie eine allgemeine Verrohung gelten als „normal“ und werden von den meisten Mitgliedern kultiviert. Das Tragen geschmackloser Kleidung sowie eine weitverbreitete Fettleibigkeit sind markante äußere Merkmale dieser Gesellschaft und auch die vulgäre Sprache ihrer Mitglieder macht es der Hauptgesellschaft leicht, Unterschichtler zu erkennen, auszugrenzen und zu stigmatisieren.
Mittelschicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zumindest aus Sicht von Angela Merkel handelt es sich hierbei ebenfalls um eine nicht ignorierbare Parallelgesellschaft. Wie der Wortpartikel „Mitte“ bereits andeutet, handelt es sich hierbei um diejenigen „dazwischen“, also „weder Fisch noch Fleisch“, wie es der gelernte Ostfriese ausdrücken würde. Viel ist über diese Kaste nicht bekannt, da sie ein dermaßen isoliertes Leben führt, dass neben ihr selbst ein salafistischer Hassprediger als nahezu perfekt integriert erscheinen dürfte. In der Öffentlichkeit treten sie meist nur dann in Erscheinung, wenn Tante Trude aus Buxtehude oder eine andere verwandte Lokalpersönlichkeit zu Besuch kommt, und dann auch zumeist nur in einschlägigen Kneipen wie „Zum röhrenden Hirschen“, wohin sich kein vernünftiges Mitglied der Hauptgesellschaft jemals verirren würde.
Adelige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ganz in ihrer eigenen Welt befindet sich die Parallelgesellschaft der Adeligen und Aristokraten. In edles Tuch gehüllt, jetsettet diese Gesellschaft um die Welt, trinkt in Cannes ein Schlückchen Champagner, besucht in Mailand eine Modenschau, bräunt ihre adelige Haut während eines Kurztrips auf die Seychellen und beschäftigt sich ausschließlich mit der Wahrung ihres Reichtums und der damit verbundenen Macht über die Hauptgesellschaft.
Künstler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Abseits vom Treiben der Hautgesellschaft kochen intellektuelle Künstler ihr avantgardistisches Süppchen und produzieren Kunst und Musik, die ausschließlich von ihresgleichen goutiert und bewertet wird. Zwar versucht das Feuilleton der Tageszeitungen das Geschehen innerhalb dieser Parallelgesellschaft nach außen zu tragen, damit auch die Hauptgesellschaft am illustren Treiben der Künstler teilhaben kann, doch insgesamt ist die Nische dieser Gesellschaft so klein, dass kein Normalsterblicher Platz in ihr finden könnte. Berührungspunkte zur Hauptgesellschaft finden sich nur da, wo der kommerzielle Erfolg künstlerischer Erzeugnisse garantiert ist, wie es in der modernen Bildenden Kunst gelegentlich vorkommt.
Studentenverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Männerbünde leben in einer bierselig-wohligen Parallelgesellschaft, deren Verweigerung sich ernsthaft mit dem weiblichen Geschlecht, fremdländischen Kulturen oder allem Nicht-Alkoholischen auseinanderzusetzen, macht diese Kaste zu einem Idealtyp der Parallelgesellschaft. Über diese selbstgewählte gesellschaftliche Vereinsamung trösten sich die emotionalisierenden Männerrunden durch Hinzufügen gegenseitiger Narben und Auswendiglernung jeglicher Anstandsregelungen, nur um diese bei Massenbesäufnissen mit Getöse wieder über Bord zu werfen. Mit Problemen wie Diskriminierung setzen sich diese unbedarften Zeitgenossen zumeist gar nicht erst auseinander; stattdessen pflegen sie die Parole „Na und?! Studenten leben billiger! Erst'mal zu Penny!“
Irrenoffensive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Irren-Offensive besteht teilweise aus entlaufenen Demokraten sowie aus paranoiden Kommentatoren öffentlicher Medienanstalten. Zusammen riefen sie 2004 an der Freien Universität Berlin den „Lehrstuhl für Wahnsinn“ aus. Heiner Brandstifter wurde ab 2007 aus der ursprünglichen Irren-Offensive ausgeschlossen. 2008 kam es bei einem Bundestag-Hearing zum Eklat. Die Beteiligten mußten zwangseingewiesen werden.
Ex-Stasi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Stasi-Unterlagen-Gesetz werden die meisten IMs und Ex-Agenten bei der zentralen Birthler-Behörde (Ex-Gauck-Behörde) verwaltet und beschäftigt. Erstmals in der Geschichte der ehemaligen DDR bekamen damit Ex-Zonis Gelegenheit, Unterlagen einzusehen, und sich mit Spitzeln zu unterhalten. Die Behörde führt ein munteres Eigenleben. Für Nachkommen wurde ausreichend gesorgt. Sichergestellt wurde dies eigens durch ein Gesetz des Bundestags.
Gruftis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Parallelgesellschaft treibt sich hautsächlich auf Friedhöfen herum und hat die Verneinung der Hauptgesellschaft zu ihrer einzigen Maxime erklärt. In dieser Gesellschaft sind suizidale Tendenzen sehr en vogue und die Verunstaltung des eigenen Äußeren durch Piercings, fahle Haut, schwarze Kleidung und andere okkulte Attribute macht diese Gesellschaft leicht erkennbar für die Hauptgesellschaft.
Obdachlose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine sehr isolierte Parallelgesellschaft stellt die Gruppe der Obdachlosen dar, die unbeachtet von der Hauptgesellschaft ihr umnebeltes Dasein fristet. Berührungspunkte mit dieser Gesellschaft finden sich nur, wenn z.B. ein Penner in einer Fußgängerzone unangenehm auffällt und bei den Hauptgesellschaftlern massive Fremdscham, Ekel oder gar Mitleid auslöst. Innerhalb der Pennergesellschaft gibt es nur lose Hierarchien, am beliebtesten ist, wer am besten betteln oder schnorren kann und seine Leidgenossen ausreichend mit Goldbrand und Pennerbier versorgt. Diese Gesellschaft ist auch ein Sammelbecken für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen in den anderen Parallelgesellschaften gescheitert sind und mit deren Werten und erstrebenswerten Lebensinhalten überfordert waren.
Rentner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Heer der Millionen Rentner, das - von der Hauptgesellschaft wegen ihrer nicht mehr vorhandenen Arbeitsfähigkeit und mangelnden Vorzeigefähigkeit aussortiert - in Altenheimen und dunklen, mit riesigen Eichenmöbeln zugestellten Wohnungen seinen Tod erwartet, bildet eine Parallelgesellschaft mit Zukunftspotential. Aufgrund der demographischen Entwicklung in vielen westlichen Ländern ist zu erwarten, dass sich diese Gesellschaft in Bälde zur Hauptgesellschaft entwickeln wird und sich im Zuge dieser feindlichen Übernahme die Lebensbedingungen für altersschwache Menschen massiv verbessern werden.
Wer oder was bildet die Hauptgesellschaft?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nun stellt sich die Frage, aus welchem Bevökerungsteil sich eigentlich die Hauptgesellschaft zusammensetzt. Ist es die in den zivilisierten Ländern weitverbreitete Bevölkerungsgruppe der gleichgeschalteten Kleinsparer, für die der Sinn des Lebens hauptsächlich in dem Bemühen um Bausparverträge, Festanstellungen, Einfamilienhäuser, Mittelklasseautos und Lebensversicherungen besteht? Oder ist es der jüngere Teil der Spaß-Gesellschaft, der orientierungslos von Praktikum zu Praktikum durchs Leben stolpert, nicht wissend, ob eine Festanstellung mit den damit verbundenen materiellen Segnungen jemals in ihr Leben treten wird? Existiert die Hauptgesellschaft vielleicht in den vielen braunen Löchern, in denen Asylanten gejagt und faschistische Gedanken ausgelebt werden?
Es ist wahrscheinlich eher so, dass überhaupt keine Hauptgesellschaft mehr existiert und jede Gruppierung für sich genommen eine eigene, intakte Gesellschaft mit funktionierenden Hierarchien und Regeln bildet. Die Illusion einer existierenden Hauptgesellschaft wird nur noch durch die von einer verwaltenden Obrigkeit angeordnete Ausführung infrastruktureller Maßnahmen gewährleistet. Wo Autobahnen gebaut und Schulen unterhalten werden, Supermärkte geöffnet haben und ein Fernsehprogramm meinungsbildende Informationen versendet, muss es auch eine Hauptgesellschaft geben, möchte man meinen...
Artikel der Woche 29/2007
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