Friedhof
"Es lebe der Zentralfriedhof, mit allen seinen Toten...!"
~ Johann Nestroy (Wiener Original) über Friedhöfe
Der Friedhof ist ein von einer Friedhofsmauer oder einem Jägerzaun umfriedeter Hof, in dem Frieden und Ruhe herrscht, falls gerade keine Bundeswehrsoldaten in der Nähe sind. Auf diesem Hof werden die Toten begraben, in dem man sie in Holzkisten legt und mindestens 1,80 m tief in der Erde verbuddelt, wo sie dann im Laufe der Jahre von Regenwürmern und anderem Getier zu Humus recycelt werden. Um die Gräber, also die Bodenlöcher mit den verbuddelten Holzkisten, zu markieren, werden Grabsteine aufgestellt, in die der Name des Verstorbenen sowie sein Geburts- und Sterbedatum eingraviert werden. An der Oppulenz oder Ärmlichkeit dieser Grabsteine ist auch der gesellschaftliche Stand einer verstorbenen Person gut zu erkennen. Tagsüber sieht man auf Friedhöfen hauptsächlich ältere, in schwarzes Tuch gehüllte Damen, die ihre Ehegatten in der Regel um mehrere Jahre überleben, einmal wöchentlich die korrekte Bepflanzung der Gräber kontrollieren und mit dem Grabstein reden.
Friedhöfe, auf denen die Überreste berühmter Persönlichkeiten verscharrt wurden, sind auch beliebte Wallfahrtsziele für deren Fans und Bewunderer, die zu diesen Höfen pilgern, um dem recycelten Humus ihrer Idole nahe zu sein und den Schmerz des Verlustes kurzfristig zu erhöhen.
Der Friedhof als Partymeile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gewisse Bevölkerungsschichten fühlen sich von Friedhöfen und ihrer morbiden Atmosphäre magisch angezogen. Dazu gehören insbesondere Vampire, Zombies, Gruftis, Neonazis und Obdachlose.
Vampire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Entweder haben sich die Vampire auf einem Friedhof dauerhaft eingemietet, um sich vor dem für sie lebensbedrohlichen Tageslicht in einer Holzkiste unter Tage zu schützen oder sie besuchen nächtens die Friehöfe, um gerade erst begrabenen Leichen ihr noch nicht ganz geronnenes Restblut auszusaugen.
Zombies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zombies leben ihr untotes Dasein am Rande der Gesellschaft und finden aufgrund ihrer gesellschaftlichen Ächtung nur wenig Gelegenheiten, sich unter ihresgleichen zu bewegen. Friedhöfe dienen den Untoten daher als willkommene Treffpunkte, hier können sie ungestört Erfahrungen austauschen und soziale Kontakte zu anderen Zombies knüpfen.
Gruftis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Geschlechtsverkehr auf frischen Gräbern gibt den gruftigen Jugendlichen ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit und die Grabsteine werden für die Ausführung akrobatischer Stellungen missbraucht. Auch die Ausführung schwarzmagischer Rituale, bei denen die Seelen verstorbener Menschen angerufen werden, ist bei diesen jungen Menschen sehr beliebt.
Neonazis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aber auch Neonazis schänden gerne Friedhöfe und bekritzeln im alkoholisierten Zustand die Gräber jüdischer Mitverstorbener mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen. Durch solch sinnlose Akte finden diese dumpfen Menschen einen großen Teil ihrer eigentlich nicht vorhandenen Lebensberechtigung.
Obdachlose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obdachlose genießen die Ruhe der Friedhöfe um auf einer Friedhofsbank ihren Rausch auszuschlafen und sich an den frischen, vitaminreichen Grabblumen gütlich zu tun, wenn sie mal wieder tagelang keine feste Nahrung zu sich genommen haben.
Der Totengräber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Aufgabe des Totengräbers ist das Buddeln der Löcher für die angelieferten Holzkisten mit den Verstorbenen und deren anschließende Versenkung in eben diesen. Der Beruf des Totengräbers ist nicht sehr angesehen, nur mittelmäßig bezahlt und wird auch gelegentlich von Studenten ausgeübt, die sich etwas dazu verdienen wollen. Für 90€ pro versenkter Kiste bei einem Arbeitsaufwand von ca. 2 Stunden ist dies kein schlecht bezahlter Job für einen Studenten und die dabei ausgeübte Kontemplation über den Tod und den Sinn des Sterbens erweitert den geistigen Horizont des jungen Menschen enorm.
Der Friedhof als Wirtschaftfaktor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Sterbeindustrie braucht die Friedhöfe, um wirtschaftlich zu überleben. Die Bestattungsinstitute verdienen gutes Geld an der Bereitstellung der Holzkisten und Kränze und die Blumenindustrie setzt durch die Züchtung und den Verkauf spezieller Grabblumen Milliarden um. Die Vermietung der Gräber an die Toten durch die Friedhofsverwaltung für einen festgelegten Zeitraum bringt den Friedhofsbetreibern stattliche Umsätze, weshalb zur Zeit auch intensive Lobbyarbeit zur Förderung des sozialkassenverträglichen Frühablebens durch die Friedhofslobby stattfindet.
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