Mikrowellensittich
Der Mikrowellensittich ist eine spezielle Vogelart, die seit Mitte des letzten Jahrhunderts künstlich gezüchtet wird. Die possierlichen Tiere wurden 1953 von amerikanischen Biologen im Auftrag der Fertiggericht-Industrie in 2 m² großen Legebatterien aufgezogen und (wie der Name bereits sagt) in Mikrowellen eingesetzt. Sie sind sehr klein und vom aufmerksamen Beobachter in freier Wildbahn nur schwer auszumachen, weil sie ursprünglich immerhin in handelsübliche Mikrowellen passen mussten.
Bei der revolutionellen Erfindung der Mikrowelle standen deren Erfinder anfangs vor einem großen Problem. Nach Entwicklung der ersten Geräte 1952 war deren Energieversorgung schwierig, so dass zur Stromerzeugung auf unkonventionelle Mittel zurückgegriffen werden musste. In jeder Mikrowelle befanden sich daher 3-4 lebende genmanipulierte Hamster, die sich im Inneren in kleinen Laufrädern bewegten. Aufgrund von Hormonbehandlungen und ihrer dadurch überproportional vorhandenen Muskelmasse, brachten sie es im Laufrad auf Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h. Dank der effektiven Hamsterkraftwerke erhitzte sich die Mikrowelle sehr schnell. Während Geräte ohne Hamster 10 Minuten benötigten, um ein Fertiggericht zu erwärmen, dauerte es mit dem Einsatz der genmanipulierten Hamster gerade mal 3:30 Minuten. Das ging teilweise schneller als ein Lied im Radio zu hören oder auf die Toilette zu gehen.
Nach der Erhitzung durch die Hamster kam schließlich der Mikrowellensittich zum Einsatz. Wie die Hamster befand er sich im Inneren der Mikrowelle eingequetscht zwischen Erhitzungsplatte und Kupferdrähten. Der Lebensraum der Sittiche war natürlich sehr begrenzt, doch durch die Aufzucht in Legebatterien waren die Tiere an die Enge bereits gewöhnt. Sie ernährten sich von Bakterien oder Fertiggerichtresten aus der Mikrowelle und konnten mehrere Jahre alt werden. War das Fertiggericht auf exakt 180 Grad erhitzt, öffnete sich automatisch eine Klappe zwischen Mikrowellensittich und Erhitzungsplatte. Die glühend heiße Luft strömte daraufhin in die Behausung des Mikrowellensittichs, der aufgrund der Hitze natürlich laut aufschrie und wie wild krächzte. Für die herkömmliche Hausfrau war dies das Zeichen, dass die Tiefkühlpizza nun fertig war und die Mikrowelle abgestellt werden konnte. Damit schloss sich die Klappe der Erhitzungsplatte wieder, im Sittichgehege wurde es kälter, das Tier hörte auf zu krächzen und es durfte zur Belohnung die Fertiggerichtreste essen.
Der Einsatz von Mikrowellensittichen in den Geräten dauerte mehrere Jahre, bis der Einsatz der Tiere zufällig an die Öffentlichkeit drang. Schnell protestierten Tierschützer und Umweltorganisationen erfolgreich gegen die Tierquälerei. Der Skandal war groß, zumal herauskam, dass einige Mikrowellensittiche bereits qualvoll in Geräten geröstet worden waren. Viele Hausfrauen hatten schlichtweg vergessen, ihre Mikrowelle auszustellen, wenn dem Sittich Feuer unter dem Hintern gemacht wurde. 1963 wurde die Mikrowellensittiche gegen automatische Sensoren getauscht, die heute noch existieren. Wie die Vögel piepsen die Sensoren, wenn das Essen fertig ist, dafür aber nicht in verschieden hohen Tonarten. Heute leben Mikrowellensittiche in freier Natur bevorzugt in Regenwäldern am Amazonas. Einige Exemplare sind auch in einigen ausgewählten Zoohandlungen zu erstehen.