Monte Müllo

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"Stuttgart sieht nach sechs Wochen Streik aus wie Köln an Weihnachten."

~ Harald Schmidt über Monte Müllo
Stuttgarter Fußgängerzone mit Monte Müllo im Hintergrund

Die im Volksmund als Monte Müllo bezeichnete Erhebung ist ein künstlich aufgeschütteter Abfallberg auf dem Marktplatz Stuttgarts. Er diente Anfang 2006 als zentrale Kundgebung der streikenden Müllabfuhr. Mit 357 m ü. NN ist der Berg die höchste Erhebung, welche sich komplett im Stadtgebiet befindet.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10.02.2006 traten in Baden-Württemberg 20.000 Beschäftigte in einen unbefristeten Ausstand; ein Schwerpunkt des Streiks waren die Müllabfuhren im Großraum Stuttgart.

Streikziel war es, die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche in den kommunalen Einrichtungen zu verhindern. Bisher galt hier eine wöchentliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden. Die Arbeitgeber wollten eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich erzwingen. Deshalb kündigten sie den geschlossenen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft. Die öffentlichen Arbeitgeber woltlen mit ihrem Vorstoß vor allem Kosten sparen, während die Gewerkschaft einen Verlust von Arbeitsplätzen befürchtete.

Der Abfallberg entstand auf dem Marktplatz in Folge des Streiks der Müllabfuhr, da diese den Müll der Stadt nicht mehr abtransportierte, und wuchs innerhalb von sechs Wochen zur höchsten Erhebung, die sich komplett im Stadtgebiet Stuttgarts befindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berg entstand mitten auf den Stuttgarter Marktplatz, der damals als wirtschaftlich nicht nutzbares Ödland angesehen wurde. Auf diesem festen, aber aus heutiger Sicht keineswegs sicheren Untergrund entstand der erste zentrale Müllabladeplatz. Da der feuchte Berg von den schweren Müllwagen nicht befahrbar war, wurde am Rande der Deponie eine Müllumladestation eingerichtet, damit der Berg nach Beendigung des Streiks leicht entfernt werden konnte.

Ausblick vom Monte Müllo

Später entstanden befestigte Wege, so dass Müllfahrzeuge bis auf den Berg hinauf fahren könnten. Anfang März wuchs der Berg jede Woche 30 m in die Höhe. Zu dieser Zeit waren brennende Gaswolken und Schwelbrände an der Tagesordung und es gab auch einmal eine Explosion durch Deponiegase. Ab dem 3. März wurde nicht mehr einfach nur aufgekippt, sondern ein geordneter Deponiebetrieb durchgeführt. Der Müll wurde in Schichten eingewalzt und die Seiten wurden mit Erdwällen versehen im Hinblick auf eine spätere Rekultivierung.

Der Müllberg liegt zwar 357 m über Normalnull, ragt aber nur rund 122 m über den Boden, da Stuttgart auf 245 m über N.N. liegt.

Besichtigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Besuch des Monte Müllo ist regelmäßig am Entdeckertag der Region Stuttgart, früher "Großraum-Entdeckertag", jeweils montags möglich. An diesem Tag wird Besuchern ein Rahmenprogramm geboten mit Besichtigung und Besteigung des Berges, Auftritten von Alphornbläsern und Seilbahnfahrten, sodass eine "echt bayerische Stimmung" bzw. ein "alpines Ambiente" entsteht. Vom Berg lässt sich die weite Aussicht auf das Stadtgebiet genießen. Auf der Bergspitze stehen ein Gipfelkreuz und Hinweisschilder zu anderen Berggipfeln. Am Aktionstag wird ein Café "Schöne Aussicht" eingerichtet. Mehrere tausend Besucher kommen am Entdeckertag auf das Deponiegelände.

Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In nicht allzu ferner Zukunft dürfte der Berg wieder so schnell verschwinden, wie er entstand, nämlich dann, wenn sich Arbeitgeber und Müllabfuhrbedienstete sich über neue Tarife geeinigt haben. Bis dahin wächst der Berg voraussichtlich wöchentlich um 35 Meter, sodass er in etwa eineinhalb Jahren die Zugspitze überragen würde.

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Die selbsternannten Experten der Wikipedia haben ebenfalls einen Artikel zu diesem Thema.