Pfefferminz
„Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ ist eine Songtextzeile von Marius Müller Westernhagen und ist der Beweis dafür, dass selbiger an Mundgeruch litt.
Probates Mittel gegen Mundgeruch ist nämlich Pfefferminz. Nimmt man es als Bonbon in den Mund, dann enthält die Ausatemluft einen hohen Anteil an ätherischen Ölen und es verändert sich der allgemeine Eindruck von unangenehm auf… naja… Richtig wäre vielleicht eher mal das Zähneputzen, aber dafür gibt es keine Songtextzeile mit Ausnahme vielleicht von didaktischen Kinderliedern, die im Auftrag von Zahnpasta-Herstellern geschrieben wurden, also vielleicht höchstens von Dr. Best aber nicht von Marius Müller Westernhagen. Meist hat die Zahnpasta auch einen Anteil an Pfefferminz, jedenfalls die ohne homöopathischer Verträglichkeit.
Nebeneffekt: diese ätherischen Öle überdecken auch den fies verräterischen Geruch von Alkohol. Damit sind sie ein sicherer Schutz vor lästigen Betteleien von Polizisten („Haben Sie etwa Restalkohol?“) Spezielle Erfindung der sogenannten oder auch ehemaligen DDR war die Schnapssorte „Pfefferminz“, die oft nach dem staatlicherseits festgelegten Endverbraucherpreis von 7,35 Mark der DDR als 735 = „Arbeiternotruf“ bezeichnet wurde. Formal nur ein Likör, aber hochprozentig und ohne die danach erkennbare „Fahne“. Kurioserweise war trotz allgemeiner Mangelwirtschaft von diesem „Pfefferminz“ immer ausreichender Vorrat vorhanden.
Damit ist die besondere Bedeutung von Pfefferminz für Sing-Sang-Song-Sänger ausreichend beschrieben. Es gibt auch die Möglichkeit von Falsifikaten, die als „Tee“ bezeichnet werden. Dazu sagt schon der Volksmund: „Wer Pfefferminz nachmacht oder verfälscht oder nachgemachten oder verfälschten in Verzehr bringt, ist ein Falschminzer“. Das ist ein Verbrechen und wird gemäß § 146 StGB mit einer Freiheitsstrafe von nicht unter einem Jahr geahndet.