Sibirisches Reiterklo
Dieser Artikel ist ungefähr so geschmacklos wie ein Big Mäc, makaber wie eine Hostie und blutrünstig wie eine Tamponwerbung! Sollten Sie also schwache Nerven haben oder zu Entrüstungsanfällen neigen, halten Sie ein Sauerstoffzelt bereit! |
Beim sibirischen Reiterklo handelt es sich um ein primitives aber effizientes Modell einer Reisetoilette.
Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als die sibirischen Reiterhorden mordend, plündernd, schändend und brandschatzend (Reihenfolge beliebig) durch die Steppe zogen, standen sie oftmals vor dem Problem: Wohin mit der Notdurft.
Erste Variante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einfach laufen lassen. Fällt nach Tagen im Sattel und der überliefert schlechten Körperhygiene der sibirischen Steppenreiterhorden olfaktorisch nicht weiter auf, birgt allerdings den Nachteil in sich, dass die Hose, durch den strengen sibirischen Frost bedingt, zuweilen am Arsch festfriert, insbesondere wenn der Träger an Durchfall litt.
Zweite Variante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hose auf und laufen lassen. So kann zwar das Anfrieren von Kleidung am Körper vermieden werden, jedoch setzt Variante zwei einiges Geschick voraus. Der Reiter muss im Prinzip eine Abart des Hurere ausführen, indem er im Sattel aufsteht, einhändig die Hose öffnet, mit der anderen Hand seinen Gaul lenkt und gleichzeitig scheift(Kombination aus schiffen und scheißen). Dabei ist zu beachten, nicht das eigene Reittier zu treffen, denn dieses könnte dieses mit Abwerfen des Reiters vergelten. Dieses wiederum führt auf sibirischem Permafrostboden zu hässlichen Verletzungen die ihrerseits wiederum zum Ableben des Reiters führen können. Wie gesagt, nur etwas für sehr geübte und erfahrene Steppenreiter.
Dritte Variante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einhalten. Die Notdurft so lange einhalten bis zum nächsten Morden – Plündern – Schänden – Brandschatzen oder zum nächtlichen Lager. Die Nachteile lagen bei Morden etc darin, dass der scheifende Reiterhordenteilnehmer in seinen Augenblicken der Wehrlosigkeit seinerseits einem aufgebrachten Einwohner des Dorfes in dem seine Kameraden gerade wüteten gemordet (eventuell auch geschändet)werden konnte, sofern eben dieser Einwohner übersehen worden war. Nachteil Zwei war die fehlende Zeit für M-S-P-B, was zu erheblichem Ansehensverlust des wackeren Steppenhordenreiters unter seinen Kameraden geführt hätte. Ein weiteres Problem hierbei stellte die Gefahr explosiver Darm/Blasenentladung dar, Gefährdungen siehe Variante eins.
Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hatte der Steppenreiter also Glück und konnte sich bis zum Abend halten gab es nun kein Halten mehr. Noch vor Zeltaufbau und dem Genuss wärmenden erbeuteten Fusels – ab in die Büsche. Man sollte nun meinen, unser wackerer Steppenreiter hätte es geschafft. Weit gefehlt. Nachts kommen die Wölfe. So wurde der Steppenreiter zwar nicht von einem aufgebrachten Dörfler gemordet respektive geschändet, diente aber einem Rudel Wölfe als Nachtmahl. Es steht aber immerhin zu vermuten, dass die Gefahr geschändet zu werden in diesem Falle geringer gewesen sein dürfte.
Die Erfindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es entwickelte sich nun unter den Stämmen der sibirischen Steppenreiter ein heftige Debatte, die dazu führte, dass eine Steppenreiterstammesführerversammlung einberufen wurde, die klären sollte, wie das Problem der Notdurftentsorgung am effizientesten zu lösen sei. Nach tagelanger Beratung, unzähligen geleerten Fässern Fusels und rund eineinhalb Dutzend von Wölfen zerfleischter Stammesdespoten entschied man schließlich, das SDI, das Steppenreiter Defäkations Institut, zu gründen. Eine Gruppe angesehener Steppenreiterwissenschaftler, die gefälligst eine Lösung zu finden hatten. Andernfalls – Sie ahnen es schon. Die Wölfe. Nach einer weiteren mehrjährigen Phase des Ideen Aufbringens und wieder Verwerfens kam dann die Lösung. Das sibirische Reiterklo.
Grundausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Grundausstattung des sibirischen Reiterklos besteht aus zwei Stäben. Ein kurzer Stab, der zum Aufhängen der Jacke dient und ein langer Stab, der zur Abwehr der Wölfe und/oder aufgebrachter Dörfler dient. Verwechselung der Stäbe kann leichte Anflüge von Tod nach sich ziehen.
Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Grundausstattung, auch als Version 00 bezeichnet, stellte zwar eine grundsätzliche Steigerung im Komfort des In die Steppe Scheißens dar, da die Überlebensrate während der Defäkation nun erheblich höher war, barg aber auch weiterhin einige Nachteile in sich:
- Es musste immer noch bis zur nächsten Gelegenheit eingehalten werden (siehe Variante 3)
- Kalt wars immer noch (siehe Variante 2)
- Vertauschen der Stäbe führte immer noch zu leichten Anflügen von Tod(siehe Variante noch mal 3)
- Einhalten funktionierte nicht immer (schon wieder Variante 3)
- Der Zeitaufwand war ebenso hoch wie zuvor (Variante 3)
Prototypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sibirisches Reiterklo Version 00-1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Version stellte im Grund keine wesentliche Erweiterung der Version 00 dar. Lediglich der Kurze Stab wurde mit Bohrspitze versehen, um ihn leichter in den harten Boden einstecken bzw. einschrauben zu können. So ging weniger wertvolle M-S-P-B-Zeit verloren. Dadurch konnte auch die Überlebensrate noch etwas erhöht werden.
Die restlichen Probleme waren damit noch längst nicht gelöst.
Das SPDSDI feilte weiterhin an der Lösung, obwohl es mittlerweile um einige brillante Köpfe dezimiert worden war
(Wölfe, aufgebrachte Dörfler, aufgebrachte Stammesdespoten und ein besonders progressiver Steppenreiterwissenschaftlter, dessen Hauptforschungsgebiet bisher im Bereich Brandschatzen lag, soll sich bei einem Probeschiss in die Luft gesprengt haben).
Diverse erfolglose Versuchsreihen später brachte eines Abends ein besonders hartnäckiger Verschluss in einer Fuselflasche einen der Steppenreiter auf den rettenden Einfall (im wahrsten Sinne des Wortes, denn es war nur noch er übrig). Dies war die Geburtsstunde des
Sibirischen Reiterklos Version 00-1,35x103[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Hauptproblem war, dass einzig Variante 3 Erfolg versprach. Es musste nur das Problem des Einhaltens gelöst werden. Im Wesentlichen bestand Version00-1,35x103 aus der Version00-1, die um einen großvolumigen Flaschenkorken ergänzt wurde. Den schob sich der Steppenreiter nun in den Anus und das Einhalten war kein Problem mehr. Trotz der simplen Machart stieß diese Version zunächst auf Skepsis unter den Steppenreitern, doch ihre Stammesdespoten wussten letzlich auch den größten Zweifler mittels angewandter Prügelogie (eine weitere Errungenschaft der steppenreiterschen Wissenschaft)und/oder ein paar gezielten Schwertstreichen zu überzeugen. Das sibirische Reiterklo Version00-1,35x103 wurde ein voller Erfolg. Nicht nur, dass die defäkationsbedingte Mortalität unter den sibirischen Steppenreitern gegen Null ging, auch war nun wesentlich mehr Zeit für M-S-P-B, nein der Reiter konnte in aller Ruhe bis zum Nachtlager warten, um sich seiner Notdurft zu entledigen. Die Steppenreiter stellten sich jetzt dazu im Kreis um ihren Lagerplatz auf und schissen. So kamen nicht nur alle rechtzeitig zum fuseln, nein der infernalische Gestank hielt auch die Wölfe ab, denn diese brachte er schier zum Erbrechen.
Es tat sich noch ein weiterer Vorteil auf: Der Korken im Hinterteil erzeugte bei den meisten sibirischen Steppenreitern einen derart mies gelaunten Gesichtsausdruck, dass die meisten potentiellen Opfer vor lauter Angst gar nicht mehr an Gegenwehr dachten und sich in ihr Schicksal – gemordet-geschändet – geplündert – oder brandgeschatzt zu werden – ergaben. Das Auftreten aufgebrachter Dörfler wurde nun ebenfalls zu einer seltenen Gelegenheit.
Auswirkungen auf den Rest der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufgrund ihres technologischen Vorsprungs konnten die sibirischen Steppenreiter einen bis dato ungekannten Eroberungszug starten. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht erstreckte sich ihr Herrschaftsgebiet über das heutige Russland, die Mongolei, den restlichen Ostblock und Finnland. Erst in Schweden konnten sie von einer Horde marodierender Berserker gestoppt werden. Aufgrund der hastigen Flucht der sibirischen Steppenreiter sind die Aufzeichnungen in diesem Bereich etwas fahrig und unvollständig. Die Geschichtsgelehrten vermuten jedoch, dass die Berserker sich im Duty Free Shop einer Fähre auf der Fährverbindung Schweden – Dänemark (Hinrichtung) in solchem Maße mit zollfreiem Billigbier zugeschüttet hatten, dass sie noch viel übellauniger als die sibirischen Steppenreiter waren. Sie fielen über diese her, wie ein Mob aufgebrachter Dörfler, der den Steppenreitern bis dato nur noch als schaurige Legende (ebenso die in inzwischen ausgestorbenen Wölfe) in Erinnerung hatten. Die sibirischen Steppenreiter ergriffen daraufhin panikartig die Flucht. Die pure Angst im Nacken sahen sie zu, bloß nur noch weit weg von diesen unheimlichen Gesellen, die sie für die Ausgeburten von aufgebrachten Dörflern (väterlicherseits) und Wölfen (mütterlicherseits) hielten, zu kommen. Zu ihrem großen Unglück vergaßen sehr viele Steppenreiter dass sie ja immer noch einen Stöpsel mit sich herumtrugen. Diese traurigen Gestalten sind nach drei Tagen ununterbrochenen Rückziehens schlichtweg geplatzt. Dadurch haben sie auch gleichzeitig einen Großteil ihrer Kameraden mit in den Tod gerissen. Offenbar hat es jeweils nur einer von hundert sibirischen Steppenreitern zurück in die Heimat geschafft.
Heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sibirische Steppenreiter heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da nur sehr wenige sibirische Steppenreiter es zurück in die Heimat schafften, ist der Genpool dieses Volkes ziemlich seicht geworden. Nach einem Jahrhundert ist er völlig ausgetrocknet, da es anscheinend nur Reiter mit autosomal rezessiv vererbten Erbkrankheiten wieder nach Sibirien schafften. Das Volk gilt heute als ausgestorben.
Sibirisches Reiterklo heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das sibirische Reiterklo war für lange Zeit in Vergessenheit geraten, bis einige Historiker zufällig in einem Keller des völkerkundlichen Museums von Novosibirsk zufällig auf eine frühe Gebrauchsanweisung des sibirischen Reiterklos stießen. Die Industrie hat bereits Interesse bekundet, denn auch heute finden sich einige praktische Einsatzgebiete für diese einfache aber geniale Erfindung. Als da wären
- Das Reiseklo für die quengelnden Blagen. Der Korken beugt dem ewigen „Ich muss mal“ und der lange Stab dem „Sind wir bald da“ vor. Mit dem Kurzen Stab kann Vati (oder Mutti) gleich ihren Platz in der Schlange vor dem Autobahnimbiss abstecken, wenn er (sie) keine Lust auf das lästige Anstehen hat.
- Fast in originaler Intention lässt sich das sibirische Reiterklo auf Wanderungen oder Treckingtouren einsetzen. Auch wenn der Wolf in unseren Breiten eher eine Seltenheit ist, lässt sich bestimmt irgendetwas abwehren.
Dies sind nur zwei von tausend möglichen Anwendungen, die das sibirische Reiterklo in der heutigen Zeit bietet. Seien wir also gespannt, was da noch kommt.
Sonstige wissenswerte Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Der Erfinder des sibirischen Reiterklos, Ilja Ivan Popowitsch Puhlski, war vermutlich gleichfalls der Erfinder der Proktologie.
- Das
CDUSDI wurde eines der führenden wissenschaftlichen Institute der sibirischen Steppenreiter und Überflügelte zeitweise sogar das hoch angesehene Institut für Massenschändung (MIT; Massenschändungsinstitut. - Seit dem Sieg über die sibirischen Steppenreiter ist das Mit- der-Fähre-rüber-nach-Dänemark-um-sich-hemmungslos-mit- Billigbier-abzuschädeln ein äußerst beliebter Volksbrauch in Schweden und Norwegen.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lieber nicht